US-Hedgefonds-Star rechnet mit lang anhaltender Rezession

Hamburg

US-Hedgefonds-Star rechnet mit lang anhaltender Rezession
Finanzmanager Paulson erwartet steigende Inflation und schwächeren Dollar – Kritik am Geschäftsgebaren amerikanischer Investmentbanken
John Paulson, der bestverdienende Hedgefonds-Manager der Welt, rechnet mit einer lang andauernden Rezession in den USA. Im Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 27. Juni 2008) sagte Paulson, er gehe davon aus, dass sich das amerikanische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr weiter abschwächen und die Flaute bis weit ins Jahr 2009 andauern werde.
Der New Yorker Finanzmanager, dessen Fonds Paulson Co. rund 33 Milliarden Dollar Anlegergelder verwaltet, sagt zudem steigenden Inflationsdruck in den USA voraus. „Leider hat sich die US-Regierung bei der Frage, ob sie die Wirtschaft stimulieren oder die Inflation eindämmen soll, fürs Ankurbeln der Wirtschaft entschieden“, sagte Paulson dem manager magazin. Infolge dieser Politik werde sich auch der Dollar weiter abschwächen.
Die Geschäftspolitik der amerikanischen Investmentbanken, die durch die jüngste Finanzkrise erhebliche Verluste erlitten haben, beurteilt Paulson kritisch. Die Wall-Street-Häuser seien „nach wie vor sehr aggressiv, wenn es ums Geschäft geht“, so Paulson. „Mag sein, dass die Banken etwas aus der Finanzkrise gelernt haben, ich glaube aber: nicht genug.“
Paulson, dessen Fonds bereits seit 1994 existiert, war vergangenes Jahr einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden, als er mit Wetten auf einen Verfall des US-Immobilienmarktes 3,7 Milliarden Dollar verdiente.
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