10. Zertifikatsverleihung zum audit berufundfamilie

Berlin

10. Zertifikatsverleihung zum audit berufundfamilie: Mehr als 600 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen in Deutschland tragen bereits das Markenzeichen der Familienfreundlichkeit
Immer mehr Arbeitgeber in Deutschland setzen auf eine familienbewusste Personalpolitik. So nutzen bereits mehr als 600 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen das audit berufundfamilie der berufundfamilie gGmbH-eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung-als strategisches Managementinstrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben sich 231Unternehmen, Institutionen und Hochschulen auditieren lassen, darunter sind auch 63Re-Auditierungen. Dafür erhielten sie heute in Berlin die Zertifikate zum audit aus den Händen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, und des Staatssekretärs Jochen Homann aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Ursula von der Leyen und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos tragen gemeinsam die Schirmherrschaft für das audit.
‚Die zertifizierten Unternehmen und Institutionen zeigen jeden Tag aufs Neue, wie ein Betrieb familienbewusst und zugleich erfolgreich geführt werden kann‘, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. ‚Damit sind sie Trendsetter in einer innovativen Wirtschaft! Ich bin überzeugt, dass viele weitere Unternehmen diesem Vorbild folgen werden. Familienfreundlichkeit ist zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft geworden, weil immer mehr Personalchefs erkennen: Wer die Bedürfnisse von Eltern berücksichtigt, hat schon heute die Nase vorn und wird die Konkurrenz abhängen‘, so Ursula von der Leyen weiter.
Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Jochen Homann, dessen Ministerium heute bereits zum dritten Mal mit einem Zertifikat zum audit berufundfamilie ausgezeichnet wurde, erläuterte: ‚Die überwiegende Mehrheit der ausgezeichneten Unternehmen kommt aus dem Mittelstand. Das zeigt das enorme Innovationspotenzial dieser Unternehmen-auch im Hinblick auf Angebote einer familienbewussten Personalpolitik. Viele Beispiele zeigen, dass auch ohne große finanzielle Aufwendungen deutliche Verbesserungen erreicht werden können.‘
‚Im zehnten Jahr unseres Engagements für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie können wir sagen, dass wir mit dem audit heute alle Branchen und Betriebsgrößen erreichen. Auch für spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Rolle der Väter und die Bedeutung der Pflege, die erst in jüngster Zeit an Gewicht gewinnen, haben wir frühzeitig Lösungen für die betriebliche Praxis erarbeitet‘, betonte Dr. Michael Endres, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
Die mit 63bislang höchste Zahl an Re-Auditierungen in einem Jahr ist ein deutliches Signal für das langfristige Interesse der Arbeitgeber an der Weiter- und Neuentwicklung familienfreundlicher Maßnahmen. Sie nutzen die Erkenntnis aus der wissenschaftlichen Begleitung des audits, wonach die betriebswirtschaftlichen Effekte umso größer sind, je länger die Unternehmen eine familiengerechte Personalpolitik umsetzen: Das Image als familienbewusster Arbeitgeber verfestigt sich, es fällt leichter, motivierte und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, auch die Fehlzeiten verringern sich.
Von vier bis zu mehr als 21.000 reicht die Beschäftigtenzahl der 147Unternehmen und Institutionen sowie 21Hochschulen, die heute zum ersten Mal das Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule erhielten. Insgesamt profitieren davon rund 283.900Beschäftigte und 270.400Studierende. Alle Zertifikatsträger gehören der audit-Akademie der berufundfamilie gGmbH an:
einem Netzwerk von Unternehmen, das durch engen Austausch eine ständige Weiterentwicklung familiengerechter Personalpolitik fördert.
Dabei gilt das Augenmerk verstärkt dem Faktor Zeit: Hier helfen Babysitter-, Einkaufs- oder Bügelservice allein nicht weiter. Erst Angebote zur Arbeitszeitgestaltung-zum Beispiel Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Arbeitszeitkonten und Telearbeit-schaffen eine größere Flexibilität, die tatsächlich mehr Zeit für Familie ermöglicht.
Mindestens genau so wichtig ist die interne Kommunikation: Bislang, so die Erkenntnis der berufundfamilie gGmbH, setzen sich viele Führungskräfte des mittleren Managements noch nicht ausreichend mit dem Thema auseinander und bremsen damit noch zu oft betriebswirtschaftlich positive Effekte. Von den auditierten Unternehmen widmet sich rund ein Drittel aktiv der Aufgabe, das Know-how ihrer Führungskräfte über familiengerechte Personalführung und die Bandbreite der im Unternehmen angebotenen Maßnahmen zu erweitern. Immerhin rund 20 Prozent der auditierten Unternehmen haben familiengerechtes Führungsverhalten bereits zum Bestandteil der Zielvereinbarungen und damit vergütungsrelevant gemacht.
Vor Beginn der Zertifikatsverleihung stellte Bundesfamilienministerin von der Leyen gemeinsam mit Dr.Endres den neuen berufundfamilie-Index der Hertie-Stiftung vor: Ab heute können Unternehmen unter www.berufundfamilie-index.de ihr Familienbewusstsein selbst einschätzen. 21Fragen erfassen die Faktoren, die für die verschiedenen Dimensionen des betrieblichen Familienbewusstseins maßgeblich sind: den Dialog zwischen Unternehmensführung und Mitarbeitern, die Leistung in Form betrieblicher familienbewusster Maßnahmen sowie eine familienbewusste Unternehmenskultur. Die Antworten ergeben einen Punktwert zwischen 0 und 100-wobei 100 ’sehr familienbewusst‘ und 0 ‚gar nicht familienbewusst‘ bedeutet. Zudem wird der eigene Indexwert-differenziert nach Dialog, Leistung und Kultur-in Relation zu anderen Arbeitgebern der eigenen Branche oder Größe gesetzt, sodass eigene Stärken und Schwächen gezielt verglichen werden.
Das audit berufundfamilie-u.a.gefördert durch den Europäischen Sozialfonds-steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, und des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie, Michael Glos. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft-BDA, BDI, DIHK und ZDH-empfehlen das audit.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das audit berufundfamilie 1998 initiiert und die berufundfamilie gGmbH gegründet, die seitdem für alle Aktivitäten der Stiftung in diesem Themenfeld verantwortlich zeichnet. Die berufundfamilie gGmbH besitzt die europaweiten Markenrechte am audit. Sie entscheidet über die Vergabe der audit-Zertifikate und qualifiziert und lizenziert unabhängige Auditoren.
Zertifikate zum audit berufundfamilie wurden erstmals 1999 vergeben. Seit 2002 wird das audit auch Hochschulen unter dem Titel ‚audit familiengerechte hochschule‘ angeboten. Inzwischen haben mehr als 600Unternehmen, Institutionen und Hochschulen mit rund 1Million Beschäftigten das audit durchlaufen. Dabei sind über 150unterschiedliche Maßnahmen zusammengetragen worden. Einsetzbar in allen Branchen und Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie und entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erhalten die Unternehmen und Institutionen das ‚Zertifikat zum audit berufundfamilie‘. Die praktische Umsetzung wird jährlich von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das Unternehmen das ‚Zertifikat zum audit berufundfamilie‘ unverändert weiterführen.
Dieser Text und eine Liste der zertifizierten Unternehmen mit Ansprechpartnern sind im Internet zum Herunterladen verfügbar: www.beruf-und-familie.de/presse
Fotos der einzelnen Zertifikatsübergaben werden am 1. Juli 2008 unter www.beruf-und-familie.de/bildarchiv bereitgestellt.
Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Information/Kommunikation, Dörte Florack,
Tel. 069/660 756-167, mobil 0151/15 12 14 85,
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de
Internet: http://www.bmfsfj.de
329895