Entwicklung des Auftragseingangs in der Industrie Mai 2008

Berlin

Entwicklung des Auftragseingangs in der Industrie Mai 2008
Die Auftragseingänge in der Industrie sind vorläufigen Angaben zufolge [1] im Mai preis- und saisonbereinigt [2] um 0,9 % zurückgegangen. Im Vormonat hatten sie um 1,7 % abgenommen. Während die Auslandsnachfrage im Mai leicht stützend wirkte (+0,8 %), gaben die Inlandsbestellungen deutlich um 2,7 % nach. Innerhalb der industriellen Hauptgruppen erhöhte sich das Ordervolumen bei den Produzenten von Vorleistungsgütern, unterstützt durch Großaufträge aus dem Ausland, um 4,6 %. Auch insgesamt war der Umfang an Großaufträgen im Mai erneut leicht überdurchschnittlich. Die Investitionsgüterproduzenten mussten einen deutlichen und die Konsumgüterproduzenten einen leichten Rückgang ihrer Bestellungen um 4,9 % bzw. 0,6 % hinnehmen.
Im Zweimonatsvergleich (April/Mai gegenüber Februar/März) ging die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen um 2,5 % zurück. Das Ordervolumen bei den Investitionsgüterproduzenten gab um 4,7 % und das bei den Konsumgüterproduzenten um 0,7 % nach. Die Hersteller von Vorleistungsgütern verbuchten dagegen einen leichten Bestellzuwachs von 0,2 %. Im Zweimonatsvergleich verringerte sich die Auslandsnachfrage stärker als die Inlandsnachfrage (-3,5 % bzw. -1,4 %). Die Auftragseingänge aus der Eurozone nahmen um 5,3 % und die Auftragseingänge aus der Nicht-Eurozone um 1,9 % ab.
Ihren Vorjahresabstand überschritten die Auftragseingänge in der Industrie im April/Mai um 6,3 %. Die Auslandsaufträge lagen um 6,1 % und die Inlandsaufträge um 6,4 % über dem Vorjahresniveau.
Die Bestelltätigkeit in der Industrie hat sich in den letzten sechs Monaten – ausgehend von einem ausgesprochen hohen Niveau – deutlich abgekühlt. In der Tendenz gab sowohl die Inlands- als auch in noch stärkerem Maße die Auslandsnachfrage nach. Bei der Investitionsgüternachfrage aus dem Inland sollte der Wegfall der degressiven Abschreibungsregelung eine Rolle gespielt haben. Für die Industrieproduktion zeichnet sich damit insgesamt eine schwächere Entwicklung ab. Dies signalisiert auch die zuletzt weniger optimistische Stimmung in der Wirtschaft.
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