ver.di lehnt AUTOKRAFT-Angebot von 180 Euro monatlich ab
Berlin
ver.di lehnt AUTOKRAFT-Angebot von 180 Euro monatlich ab
Verhandlungen ohne Ergebnis beendet
Kiel, 17. Juli 2008 – Obwohl AUTOKRAFT heute auf die letzte Forderung von ver.di von 180 Euro monatlich eingegangen ist, wurde dieses Angebot von ver.di abgelehnt. Das heutige Angebot entspricht einer Erhöhung des monatlichen Einstiegslohns um fast 10 Prozent und ist damit eines der höchsten Angebote der letzten Jahre in der gesamten Busbranche in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland.
Das Angebot besteht aus einer zum 1. April rückwirkenden tabellenwirksamen monatlichen Lohnerhöhung von 100 Euro und monatlichen Einmalzahlungen von jeweils 80 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 20 Monate. Für die Auszubildenden wurde eine Erhöhung von 55 Euro monatlich ebenfalls rückwirkend zum 1. April angeboten. Damit haben wir die Interessen unserer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Ausgleich der hohen Preissteigerungen gerade in den Bereichen Energie und Nahrungsmittel voll umfänglich berücksichtigt.
„Wir haben heute die am Montag von ver.di gestellte Forderung von monatlich 180 Euro erfüllt. Damit ist die AUTOKRAFT weit über das wirtschaftlich vertretbare Limit gegangen. Dieser Abschluss wäre eine erhebliche Belastung für das Traditionsunternehmens AUTOKRAFT. Dieses haben wir schon mit unseren Unternehmen Regionalverkehr Hessen und der Verkehrsgesellschaft Untermain schmerzhaft erlebt. Wir fragen uns, welches eigentliche Motiv dahinter steckt, dass ver.di unser Angebot weiterhin ablehnt. Mit unserem Angebot haben wir einen Wettbewerbsnachteil von über 12 Prozent gegenüber dem Tarif des Omnibus Verbands Nord (Tarif des privaten Omnibusgewerbes in Schleswig-Holstein). Mir ist kein vergleichbarer Abschluss in unserer Branche bekannt, “ so Wilfried Geitz, Geschäftsführer Personal der DB Stadtverkehr.
Die Tarifverhandlungen müssen im Interesse der Fahrgäste, der Mitarbeiter und der Besteller und Aufgabenträger (Landkreise und Kommunen) abgeschlossen werden, so Geitz weiter. Wenn der Abschluss zu hoch wird, freuen sich zwar zunächst die Mitarbeiter, doch im Rahmen des Wettbewerbs werden die sicheren Arbeitsplätze bei der AUTOKRAFT vernichtet. Auch Fahrgäste und die Besteller müssen dann unter höheren Fahrpreisen und Kosten leiden.
Geitz bemängelt außerdem die Informationspolitik von ver.di. So führt ver.di immer wieder aus, dass AUTOKRAFT Busfahrer kurz vor dem Existenzminimum stehen. Richtig ist jedoch, dass die Busfahrer der AUTOKRAFT bundesweit seit Jahren an der Einkommensspitze bei Busfahrern im Regionalverkehr in Deutschland stehen.
Auch ein Vergleich mit anderen qualifizierten Arbeitnehmern zeigt zugleich, dass die Busfahrer schon heute angemessen entlohnt werden. So wird beispielsweise im öffentlichen Dienst für Berufe mit mindestens dreijähriger Ausbildung wie z.B. Krankenschwestern, Kindergärtner und Feuerwehrleute ein Einstiegsgehalt von 1688 Euro gezahlt.
Ein Busfahrer bei der AUTOKRAFT würde – das heutige Angebot eingerechnet – ein Einstiegsgehalt von 2046 Euro
erhalten. Auch der Abschluss 2008 im öffentlichen Dienst bewegt sich weit unter dem aktuellen Angebot der Autokraft.
Die AUTOKRAFT ist seit jeher um den dauerhaften Erhalt von Arbeitsplätzen bemüht und hat deshalb kürzlich 70 befristete Arbeitsplätze in Dithmarschen in dauerhafte Arbeitsplätze umgewandelt, obwohl das Ausschreibungsverfahren in Dithmarschen noch nicht abschließend beendet ist.
Zusätzlich erhalten langjährige Mitarbeiter persönliche Zulagen in erheblicher Höhe ( bis zu 495 Euro monatlich). Dieses betrifft zur Zeit rund 50 Prozent der Gesamtbelegschaft. Den Mitarbeitern stehen die arbeitgeberseitig finanzierten günstigen Angebote von BSW, DEVK und Bahn BKK in vollem Umfang zur Verfügung. Daneben steht den AUTOKRAFT Mitarbeitern eine Pensionskasse (Bruttolohnumwandlung) zur Verfügung, bei der vom Arbeitgeber 50 Prozent der eingesparten Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung an die Mitarbeiter ausgezahlt werden.
„Wir werden weiterhin nach Lösungen suchen. Es wäre unverantwortlich, wenn das neue Schuljahr mit einem Streik bei der AUTOKRAFT beginnt und die Schulanfänger an der Haltestelle stehen gelassen werden,“ so Arne Voß, Verhandlungsführer und kaufmännischer Geschäftsführer der AUTOKRAFT.
Die AUTOKRAFT sichert mit einem Liniennetz von rund 18.700 Kilometern die Mobilität für über 45 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Mit den rund 420 eigenen und 435 angemieteten Bussen und rund 750 Mitarbeitern fährt die AUTOKRAFT mehr als 43 Millionen Kilometer im Jahr.
Die AUTOKRAFT ist ein Unternehmen der DB Stadtverkehr GmbH. DB Stadtverkehr führt die Geschäfte der Deutschen Bahn im Regionalbus- und Ballungsraumverkehr. Hierzu gehört ein Netzwerk von 22 Busgesellschaften, die S-Bahnen Berlin und Hamburg sowie über 70 Beteiligungen an Verkehrsunternehmen und -gemeinschaften in Deutschland. Das Unternehmen ist mit rund 12.200 Mitarbeitern und 3,4 Millionen Fahrgästen täglich die größte Nahverkehrsgesellschaft Deutschlands.
Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt: Konzernsprecher/
Leiter Unternehmenskommunikation
Oliver Schumacher
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