Für die Milchbauern „dauerhaft bessere Milchpreise durchsetzen“
Berlin
Für die Milchbauern „dauerhaft bessere Milchpreise durchsetzen“
Sonnleitner: Milchgipfel wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Auf dem Milchgipfel am 29. Juli 2008 in Berlin hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, deutlich Position gegenüber Politik, Molkereiwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel bezogen: „Mir geht es um unsere Milchbauern in Deutschland, für die dauerhaft bessere Milchpreise durchgesetzt werden müssen. Nur so können die Milchbauern mit ihren Familien höhere Einkommen erzielen und in die Zukunft ihrer Betriebe investieren“. Mit dem Milchgipfel müsse es gelingen, mit allen Beteiligten – der Politik wie den Marktpartnern – verbindliche Ziele festzumachen und wirklich gangbare Lösungswege aufzuzeigen.
Sonnleitner wies darauf hin, dass die Politik die Rahmenbedingungen für die Milchbauern deutlich verbessern könne. Er forderte, dass bei den WTO-Verhandlungen keinerlei weitere Zugeständnisse beim Außenschutz durch die EU gemacht werden dürften. Im Rahmen der Gesundheitsüberprüfung der EU-Agrarpolitik dürfe es keine Automatik bei der Erhöhung der EU-Milchquoten bis 2015 geben. Die geltende Milchmarktordnung müsse bis 2015 aktiv „gelebt“ werden. Sonnleitner schlug vor, dass jetzt ein Milchfonds zur Finanzierung des Begleitprogramms Milch politisch abgesichert werde. Vorrangig müssten daraus Investitionen in die Milcherzeugung sowie gesonderte Ausgleichszahlungen für Milchbauern in benachteiligten Regionen gefördert werden. Nur auf diese Weise könne die Milchviehhaltung in allen Regionen Deutschlands gehalten werden, erklärte Sonnleitner.
Sonnleitner sprach sich dafür aus, dass die von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer erteilten Prüfaufträge zur „Saldierung“, zum „Umrechnungsfaktor“ und zu den „Quotenhandelsgebieten“ auf ihre Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden müssten. Es dürfe keinesfalls zu einseitigen Beschränkungen am Milchstandort Deutschland kommen. Um den Milchviehhaltern zu helfen, sprach sich Sonnleitner vielmehr für ein Kostenentlastungsprogramm für die Landwirte aus, wodurch vor allem steigende Energie-, Kraftstoff- und Düngemittelkosten aufgefangen werden müssten, erklärte Sonnleitner.
Den Lebensmitteleinzelhandel sowie den Molkereisektor sieht Sonnleitner besonders in der Pflicht: Den Lebensmitteleinzelhandel erinnerte Sonnleitner auf dem Milchgipfel daran, seine gesamtgesellschaftliche Verantwortung für eine nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln aus heimischer Erzeugung wahrzunehmen. Auch sei der Handel gefordert, seine Wettbewerbs- und Strukturprobleme nicht mehr auf Kosten des Milchmarktes zu lösen. „Der Handel muss sich verpflichten, keine Lockvogelangebote und kein Preisdumping bei Lebensmitteln mehr zu machen“, sagte Sonnleitner. Er appellierte an die Molkereien, eine leistungs- und wettbewerbsfähige Molkereistruktur in Deutschland zu schaffen. Nur Molkereien, die auf gleicher Augenhöhe mit dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel Märkte gestalten könnten, seien auf Dauer auch in der Lage, höhere Milcherzeugerpreise zu sichern, betonte der DBV-Präsident.
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