LENKE: Nicht Frau-Sein wird bestraft sondern Eltern-Sein

Berlin

LENKE: Nicht Frau-Sein wird bestraft sondern Eltern-Sein
BERLIN. Zum Bericht des Statistischen Bundesamtes über die Unterschiede beim Verdienst zwischen Frauen und Männern erklärt die familien- und frauenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Ina LENKE:
Deutschland bleibt in Sachen Top-Managerinnen Entwicklungsland. Die Hoffnung ist verpufft, mehr Frauen auf Chefsesseln zu sehen. Unternehmen mit einer 100prozentigen Männerquote in der Führungsetage sind nicht nur frauenfeindlich, sondern verspielen damit Milliarden Euro. Denn Unternehmen, in denen auch Frauen das Sagen haben, erzielen laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey höhere Gewinne.
Der Bericht des Statistischen Bundesamtes macht aber auch deutlich, dass nicht Frau-Sein bestraft wird, sondern Eltern-Sein. So lange Betreuungsplätze für Kinder fehlen, haben Eltern keine andere Wahl als dass Mutter oder Vater aus dem Beruf aussteigt. In den meisten Fällen sind es die Frauen, die aufgrund unzureichender Kinderbetreuungsinfrastruktur beruflich zurück stecken. Mit der schlecht bezahlten Teilzeitarbeit ist für sie häufig die Karriere zu Ende.
Ein Ende dieses Dilemmas ist nur durch Umdenken und Handeln von Unternehmen und Staat möglich. Auch die Frauen selber sind gefordert. So könnten sie zum Beispiel in Netzwerken ihren „Marktwert“ herausfinden und bei Gehaltsverhandlungen mutiger auftreten.
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