MDR Umschau-Test weist auf Sicherheitsrisiko hin: Banken buchen Überweisungen ohne…
Leipzig
MDR Umschau-Test weist auf Sicherheitsrisiko hin: Banken buchen Überweisungen ohne Unterschriftenkontrolle
Leipzig (mdr) – Banken nehmen es nicht so genau mit der Unterschriftenkontrolle bei den Überweisungen. Das ist das Ergebnis eines Testes des MDR-Magazins Umschau. Dabei wurden 95 von 100 Überweisungen ausgeführt, obwohl sie nicht die Unterschrift eines Verfügungsberechtigten getragen haben. Die Kreditinstitute haben sogar Wellenlinien und die Unterschrift „Pittiplatsch“ akzeptiert. Getestet wurden die Deutsche Bank, die Dresdner Bank, die Commerzbank, die Hypovereinsbank und die Sparkasse Leipzig. Bei diesem Test wurden bei jeder Bank 20 Aufträge mit Beträgen zwischen 5 und 50 Euro abgegeben.
Die Commerzbank und die Dresdener Bank haben jeweils alle 20 Überweisungen gebucht. Die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank haben je einen Auftrag als unberechtigt erkannt und nicht bearbeit. Bei der Deutschen Bank war dies ein Beleg, der mit einer Welle versehen war. Bei der Hypovereinsbank war es einer mit dem Namen „Pittiplatsch“. Das ist auch der Sparkasse zwei Mal aufgefallen. Zudem hat sie auch eine dritte Überweisung nicht vom Konto abgebucht.
In einer Stellungnahme des Spitzenverbandes der deutschen Bankwirtschaft „Zentraler Kreditausschuss“ wird eingeräumt, dass „teilweise erst ab bestimmten Betragsgrenzen verdichtet geprüft wird, während unter dieser Grenze Stichproben genommen werden.“ Für die Banken ist die Kontrolle der Überweisungen unter anderem auch eine Kostenfrage. In der Stellungnahme heißt es weiter, dass im Massenzahlungsverkehr Überweisungen im Interesse der Kunden schnell und kostengünstig bearbeitet werden müssten.
Die Banken verletzten damit in hohem Maße ihre Sorgfaltspflicht. „Wenn die Unter-schrift auf einem Überweisungsträger nicht die des Kunden ist, dann hat er auch keine wirksame Weisung erteilt“, sagt Andrea Hoffmann von der Verbraucherzentrale Sach-sen. In diesem Fall müsse die Bank den Betrag zurückbuchen. Um sich vor einem Miss-brauch zu schützen, rät Andrea Hoffmann zu einer regelmäßigen und sorgfältigen Kontrolle der Kontoauszüge. Wer das nicht tut, muss sich sonst mit dem Vorwurf eines Mitverschuldens auseinandersetzen.
Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) ist die Zahl der Fälle von Überwei-sungs- und Kontoeröffnungsbetrug im Zeitraum von 1999 bis 2007 von 3.296 auf 18.116 gestiegen, und hat sich damit mehr als verfünffacht. Im Vorjahr entstand da-durch ein Schaden in Höhe von 51,3 Millionen Euro (1999: 13,2 Millionen Euro).
MDR Umschau
Dienstag, 26. August 2008, 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
Moderation: Ana Plasencia
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