Kohle zerstört das Klima: Kein Kohlekraftwerk in Hamm

Hamburg

Kohle zerstört das Klima: Kein Kohlekraftwerk in Hamm
Greenpeace protestiert bei Grundsteinlegung gegen Merkels Energiepolitik
Hamm, 29. 8. 2008 – 15 Greenpeace-Aktivisten protestieren heute waehrend der Grundsteinlegung gegen den Neubau des RWE-Kohlekraftwerks Hamm. Die Aktivisten kritisieren damit die Energiepolitik der Bundesregierung. ‚Kohle zerstoert das Klima‘ ist auf einem Banner zu lesen. Auf Basis von Zahlen der Bundesregierung hat Greenpeace errechnet, dass das Kraftwerk ueber seine Gesamtlaufzeit Klimafolgekosten in Hoehe von ueber 70 Milliarden Euro verursachen wuerde.
‚Angela Merkel laesst sich von der Energieindustrie Sand in die Augen streuen‘, sagt Greenpeace-Sprecher Joerg Feddern. ‚Auch wenn hier in Hamm tatsaechlich ein kleines altes Kraftwerk durch ein neues grosses ersetzt wird, aendert das nichts daran, dass es in der Unternehmenspolitik von RWE keinen grundsaetzlichen Wechsel von alt und dreckig hin zu neu und modern geben wird. Jeder kann in den RWE-Unternehmensberichten nachlesen, dass RWE nur kurzfristigen Profitinteressen nachgeht, statt das Klima zu schuetzen.‘
Nach den Unternehmensberichten plant RWE, seinen Reduktionsverpflichtungen durch den Aufkauf billiger Verschmutzungsrechte aus Indien und China nachzukommen. 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Zertifikate pro Jahr will der Konzern durch zweifelhafte Projekte in Entwicklungslaendern aufkaufen und sich in Deutschland als Klimaschutz anrechnen lassen. Mit einem Jahresausstoss von ueber 178 Millionen Tonnen Kohlendioxid ist RWE der groesste Klimakiller Europas.
‚Mit neuen Kohlekraftwerken wird der Klimaschutz ad absurdum gefuehrt‘, so Feddern. ‚Jedes neue Kohlekraftwerk ist eins zu viel. Geplant sind 25. So wird jeder Versuch der Bundesregierung, muehsam Klimagase einzusparen, hinfaellig. Um die Klimaschutzziele noch zu erreichen, muss Frau Merkel endlich die Energiekonzerne dazu bewegen, statt in Kohlekraft in Erneuerbare Energien zu investieren.‘
Allein das von RWE geplante 1600 Megawatt-Kraftwerk in Hamm wird das Klima ueber 40 Jahre mit 9 Millionen Tonnen Kohlendioxid jaehrlich belasten. Nimmt man eine Gesamtlaufzeit von 40 Jahren an und legt der Berechnung Zahlen der Bundesregierung zu Grunde, heisst das, dass Hamm in seiner Gesamtlaufzeit Klimafolgekosten von ueber 70 Milliarden Euro verursachen wird. Die Bundesregierung nimmt 205 Euro Klimafolgekosten fuer jede Tonne Kohlendioxid an. Die Zahl wird auch beim Bewertungsverfahren zum aktuellen Bundesverkehrswegeplan verwendet.
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