Trotz finanzieller Anreize: weniger Azubis am Bau im Osten

Frankfurt am Main

Trotz finanzieller Anreize: weniger Azubis am Bau im Osten

Frankfurt am Main – Die Bauunternehmer im Osten Deutschlands haben ihre Verpflichtung, mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen, nicht erfüllt. Die Arbeitgeber hatten sich im Rahmen der letzten Tarifrunde mit der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) darauf verständigt, die Zahl der betrieblichen Lehrstellen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Ausbildungsjahr 2008/2009 um 300 zu erhöhen. Stattdessen haben die Arbeitgeber zum Stichtag 1. September über 250 Ausbildungsplätze weniger gemeldet.

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hatte Anfang der Woche auf den zunehmenden Engpass auf dem Arbeitsmarkt für Baufachkräfte hingewiesen und eine neue Ausbildungsoffensive für die Bauwirtschaft gefordert. „Immer wieder klagen die Arbeitgeber über den Fachkräftemangel, sind aber nicht bereit, etwas dagegen zu unternehmen. Wer aber soll für die Fachkräfte im Betrieb sorgen, wenn nicht die Betriebe selbst“, sagt IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel. „Wir wären bereit gewesen, auf eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung zu verzichten, weil uns mehr Ausbildungsplätze wichtig waren“. An den Kosten könne es nicht liegen, weil die Arbeitgeber sie zum überwiegenden Teil im Wege der Ausbildungsumlage erstattet bekämen. An mangelndem Interesse könne es auch nicht liegen, denn im August waren nach Angaben der Agentur für Arbeit bundesweit noch knapp 129 000 Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle.

Folgerichtig wird die Ausbildungsvergütung für Auszubildende am Bau in den neuen Bundesländern mit Wirkung zum 1. September 2008 um 1,6 Prozent angehoben. Für Maurer-, Betonbauer- und Straßenbaulehrlinge beträgt sie 498 Euro im ersten, 695 Euro im zweiten, 878 Euro im dritten und 988 Euro im vierten Lehrjahr.

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