Ist der Datenschutz in Wirtschaftsunternehmen besser als sein Ruf?

Wuppertal

Ist der Datenschutz in Wirtschaftsunternehmen besser als sein Ruf?

Nach den Skandalen und Verstößen gegen die Datenschutzgesetzgebung, die in der letzten Zeit bei einer Anzahl von Wirtschaftsunternehmen aufgefallen sind, ist es sinnvoll, sich ein paar objektive Fakten vor Augen zu halten, die zu einer Korrektur dieses negativen Bildes führen. Nach einer Studie der UIMCert in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Softwaretechnik der Universität Duisburg-Essen messen die Unternehmen dem Schutz der bei ihnen vorhandenen Mitarbeiter-, Kunden- und Lieferantendaten grundsätzlich eine sehr hohe bis hohe Priorität bei.

Dabei genießt die Schutzbedeutung (Rating „sehr hoch“ und „hoch“) der Mitarbeiterdaten mit nahezu 93% und der der Kundendaten mit 90% im Prinzip eine höhere Priorität als der Schutz der Lieferantendaten mit 70%. Die sonstigen Daten, die genannt wurden (Aktionäre, Gesellschafter, Aufsichtsräte oder Investoren), liegen ebenfalls in der Schutzniveaubedeutung bei 81%.
In der Diskussion der letzten Monate waren häufig die Kundendaten diejenigen, bei denen gegen Datenschutzrecht verstoßen wurde. Die vorgelegte Studie zeigt, dass den Kundendaten im Finanzwesen die höchste Priorität (Rating „sehr hoch‘) zugeordnet wird (83%), während die Bewertung im Handel mit 67% schon deutlich geringer ist. Am wenigsten wird sie jedoch im produzierenden Gewerbe bei 40% mit „sehr hoch“ geratet, was mit der vergleichsweise hohen Zahl von institutionelle Kunden zusammenhängen könnte.

Die Studie, die zwar nicht als voll repräsentativ bezeichnet werden kann, jedoch einen typischen Querschnitt durch Unternehmen vieler Größenordnungen und Branchen beinhaltet, zeigt darüber hinaus, dass eine „sehr hohe“ bis „hohe“ Akzeptanz des Datenschutzes in Behörden (82%) gegeben ist. In Finanzwesen und Handel sind mit 67% beziehungsweise 61% noch hinreichende Akzeptanzwerte gegeben, während das produzierende Gewerbe mit 36% das Schlusslicht bildet.
Der Datenschutz ist demnach doch in Wirtschaftsunternehmen und Behörden angekommen: Die Skandale und Verstöße der letzten Monate sind daher als Einzelfälle mit Sicherheit bedauerlich und sollten zu Konsequenzen führen, sie charakterisieren jedoch nicht die Einstellung zum Datenschutz insgesamt.

Weitere Informationen zur Studie unter www.uimcert.de.

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