Notruf aus dem Krankenhaus ernst nehmen
Notruf aus dem Krankenhaus ernst nehmen
DIE LINKE unterstützt die Forderungen des Aktionsbündnisses „Rettet die Krankenhäuser“. Dazu erklärt das Mitglied des Parteivorstandes Sabine Lösing:
Die heutige Demonstration muss als Notruf aus dem Krankenhaus verstanden werden. Wenn heute Klinikmitarbeiter aus ganz Deutschland auf den zunehmenden Notstand in den deutschen Krankenhäusern aufmerksam machen, dann muss das die Bundesregierung ernst nehmen. Seit etwa 15 Jahren verschlechtert sich die finanzielle Situation der Krankenhäuser ständig, was letztendlich zu einer unzureichenden Finanzausstattung führte.
Verantwortlich dafür ist der Bund, der die Finanzierung der Betriebskosten der Krankenhäuser regelt. Durch die Umstellung von Tagessätzen auf Fallpauschalen und durch die Koppelung der Finanzierung an die Grundlohnsumme sind die Krankenhäuser extrem unter Druck gekommen.
Da etwa 60 Prozent des Krankenhausetats in Personalausgaben fließen, gehen Kürzungen zuerst zu Lasten der Beschäftigten, als Folge aber auch zu Lasten der Patienten. Arbeitsplatzverlust und unzumutbare Verdichtung der Arbeit bedrohen zunehmend Quantität und Qualität der gesundheitlichen Versorgung. Steigende Energiekosten sind ein weiterer Faktor für die Verschärfung der Finanznot.
Viele Krankenhäuser sind mittlerweile von Insolvenz oder Privatisierung bedroht. Nachdem bereits Bereiche wie etwa „Hygiene“ oder „Küche“ ausgelagert wurden, gibt es auch in öffentlichen Krankenhäusern erste Pläne, den gesamten Pflegebereich in eine private Firma auszugliedern. Das darf nicht sein. Die Krankenversorgung muss in öffentlicher Hand bleiben.
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