Premiere – IKOM Ausblick Studierende & Absolventen Oktober 08: Ingenieure und BWLer gesucht…

Garching b. München

Premiere – IKOM Ausblick Studierende Absolventen Oktober 08: Ingenieure und BWLer gesucht – Trübe Aussichten im Finanzsektor

Das Angebot an Einstiegspositionen, Praktikanten-, Diplomanden und Wertstudentenstellen sehen wir weiterhin als stabil an. Gleichzeitig wird die Abschwächung der konjunkturellen Dynamik nicht ohne Auswirkungen sein. Demnach sind rückläufige Gehälter in 2009 zu erwarten. Innerhalb der Berufsgruppen sehen wir eine nur durchschnittliche Nachfrage nach Naturwissenschaftlern gemessen an der Studierendenzahl im Verhältnis zu offenen Stellen

Die gute Nachricht zuerst: Die Nachfrage nach Berufseinsteigern, hochqualifizierten Arbeitskräften, Praktikanten, Diplomanden und Werkstudenten in Universitätsausbildung (IKOM-Zielgruppe) bleibt mit Ausnahme des Finanzsektors nahezu unverändert. Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten stehen jedoch ganz im Zeichen einer Konjunkturdelle im 2.Halbjahr 2008. Der private Konsum, die Investitionen der Unternehmen und die Exporte schrumpften im 2.Quartal. Zudem haben sich die Aussichten der Frühindikatoren wie der Auftragseingang der verarbeitenden Industrie und der ifo-Geschäftsklimaindex im September deutlich eingetrübt. Er notiert auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren. Für 2009 hingegen sehen die Experten des HWWI und des ZEV wieder eine Zunahme der Dynamik. Sollte dieses Szenario eintreffen wäre der Einfluss auf den traditionell nachlaufenden Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten marginal. Risiken ergeben sich aus der Finanzmarktkrise der letzten Monate, speziell der letzten Wochen, welche mittelfristig zu einem rückläufigen Kreditangebot, geringeren Investitionen und einer nachlassenden Beschäftigungsdynamik führen könnte. Die Perspektiven für Berufseinsteiger im Finanzsektor dürften sich zudem in den nächsten Monaten als schwierig erweisen. Das Deleveraging d.h die Erhöhung der Eigenkapitalbasis im Verhältnis zum Geschäfts- und Risikovolumen der Banken wird ferner die Ertragssituation und damit die Bonifikationen der Mitarbeiter langfristig senken. Schon in der Gehaltsstudie 2008 von Alma Mater sehen wir rückläufige Einstiegsgehälter im Bankensektor, wenn gleich hier neben der unverändert zahlungsstarken chemischen Industrie die absolute Spitze zu finden ist. Erfreulicherweise bestätigen BA-X, Adecco Stellenindex und Jobs.de Index unabhängig voneinander die guten Aussichten insbesondere in technologieorientierten Berufen. Dies macht sich auch in den Einstiegsgehältern bemerkbar. Speziell der Fahrzeugbau, Logistik und Transport haben ihre Gehälter in 2008 einer Studie von Alma Mater zur Folge nach oben adjustiert.

Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler gefragt, Naturwissenschaftler hinken hinterher

Der Maschinenbau und der Elektrotechniksektor führt im Adecco Stellenindex in diesem Umfeld wenig überraschend mit über 21.523 Anzeigen die Anzeigenhitliste an. Überraschend belegen die Wirtschaftswissenschaftler den zweiten Platz mit über 16.633 Anzeigen. Reine Naturwissenschaftler folgen erst mit deutlichen Abständen. Kumuliert kommen Naturwissenschaftler und Informatiker auf 13.111 Anzeigen. Auch bei Berücksichtigung der Zahlen für eingeschriebene Studenten an deutschen Hochschulen des Statistischen Bundesamt (WS07/08) sehen wir eine relative Nachfragestärke der Wirtschaftswissenschaftler gegenüber den Naturwissenschaftlern, da nur eine geringfügig höhere Studierendenzahl der Betriebswirte (340.334 Zahlen Statistisches Bundesamt WS0708) versus Naturwissenschaftler inkl. Informatiker (315.135 Zahlen Statistisches Bundesamt WS0708) zu konstatieren ist. Eine Ausnahme bilden die Informatiker, die gemessen an der Studentenzahl einer hohen Nachfrage der Unternehmen gegenüber stehen. Der Adecco – Stellenindex kann auf eine sehr gute Abbildungsquote des für uns relevanten Gesamtmarktes zurückgreifen, insofern sind die Daten und Aussagen als verlässlich einzustufen.

Aus Nürnberg nichts Neues

Das Rekordniveau des BA-X geht dabei nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit auf eine Ausweitung der Unternehmensnachfrage nach Fachkräften im Internet zurück. Der BA-X orientiert sich entgegen anderer Arbeitsmarktindikationen der Bundesagentur nicht nur an den gemeldeten offenen Stellen sondern ist via BA-Job Roboter als eine Komponente des BA-X in der Lage einen sehr hohen Teil der realen Gesamtnachfrage abzugreifen. Insbesondere der Markt für hochqualifizierte Arbeitskräfte kann somit von der BA über den BA-Job Roboter erfasst werden. In der Analyse der Augustzahlen ist zu berücksichtigen, dass die weitere Optimierung des Suchroboters zusätzliche Stellen eruieren konnte, die nicht auf eine Belebung des Arbeitsmarktes , denn auf ein verbessertes Abgreifen der Unternehemenshomepages zurückzuführen sein sollte. Mit seinem Rekordstand und gleichzeitiger Abnahme der Wachstumsdynamik – bei Berücksichtigung des genannten Sondereffektes – befindet sich der BA-X auf einer Linie mit dem Jobs.de Index und dem Adecco Stellenindex. Somit zeichnen die BA-Indikationen ein leicht positives Bild für die Arbeitsmarktnachfrage in der IKOM-Zielgruppe.

München – Heimat für IT-Professionals

Der Jobs.de Index von Jobscout24 von September unterstützt das positive Bild von BA-X und Adecco Stellenindex und konsolidiert auf Rekordniveau. Die Datenbasis stellen wie beim BA-X die ausgeschriebenen Stellen auf Unternehmenswebsites bereit. Nach Angaben von Jobs.de werden täglich über eine Millionen Websites nach offenen Stellen durchsucht. Dabei konnten über 220.000 offene Stellen indiziert werden. Nach Branchen gesplittet ist der IT-Sektor mit über 40.000 Jobs an der Spitze. Regional betrachtet liegen Stuttgart, München, Frankfurt, Düsseldorf und auch Dortmund hinsichtlich der offenen Stellen vorne. Gleichzeitig liegen erstgenannte Städte auch bei den Einstiegsgehältern vorne. Die deutsche Hauptstadt kann auf den ersten Blick ein passables Stellen-Ranking erzielen. Jedoch ist die gute Positionierung auf eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach Praktikanten zurückzuführen. Auch ist die Nachfrage des Unternehmenssektors für Stellen im Maschinenbau unterdurchschnittlich repräsentiert. München kann von einer hervorgehobenen Position des IT-Sektors profitieren. So sind 25% der ausgeschriebenen Stellen in München im IT-Sektor zu finden, zudem ist der ingenieurswissenschaftliche Anteil der offenen Stellen im Bundesschnitt als überdurchschnittlich hoch einzustufen. Die auf der IKOM vorzufindene Branchenaufteilung spiegelt diese Stärken wider. Bei der Analyse der Arbeitsmarktindikationen ist im Hinblick auf die IKOM-Zielgruppe die Berücksichtigung von Werkstudenten Diplomanden und Praktikantenstellen sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund kann der Jobs.de Index in seinem Screening auf 12% Praktikanten, Diplomanden und Werkstudentenstellen im Verhältnis zur Gesamtnachfrage zurückgreifen.

Blick in die Kugel – Abkühlung in Sicht

Das ifo Beschäftigungsbarometer für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands zeichnete im August ein deutlich schwächeres Bild. So ist das ifo Beschäftigungsbarometer deutlich gesunken und notiert auf dem Niveau von 2006. Nach Angaben des ifo-Instituts sind jedoch für die chemische Industrie, Mineralölverarbeitung und dem Maschinenbau weitere Neueinstellungen angezeigt. Im Einzel- und Großhandel hingegen ist der Rückgang der potentiellen Nachfrage besonders deutlich zu konstatieren. Vor dem Hintergrund dieses ambivalenten Gesamtbildes ist für die IKOM-Zielgruppe, eine vorwiegend technisch orientierte Beschäftigungsgruppe, weiterhin mit einer reduzierten Erhöhung des Personalbestandes zu rechnen.

Maschinenbau – Der Fels in der Brandung

Summa Summarum konzedieren wir für den Arbeitsmarkt deutliche Risiken durch Konjunktur, Finanzmarktkrise und Euro-Stärke. Jedoch wird sich die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräfte nur marginal reduzieren. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Einstiegsgehälter wieder etwas sinken werden. Nachdem die Einstiegsgehälter in 2006 und 2007 im Saldo gesunken und in 2008 tendenziell eher gestiegen sind, ist nun mit einem Rückgang auf ganzer Breite zu rechnen. Viele Unternehmen haben auf der anderen Seite aus den letzten Abschwüngen gelernt und wollen auch in diesen Phasen ihren Stock an Human Capital erhöhen. Dies wird aber auch Unternehmen aus der zweiten Reihe die Gelegenheit bieten, attraktive Absolventen für sich zu gewinnen. Eine Sonderstellung nehmen die ingenieurswissenschaftlich-affinen Berufe ein. Die Unternehmen dieses Sektors konstatieren weiterhin trotz gestiegenen Studentenzahlen im Fach Maschinenbau (WS08/08 27.200 Studienanfänger) einen deutlichen Engpass im Bereich der Verfügbarkeit von Ingenieurabsolventen. Dieser Engpass macht sich auch in den Einstiegsgehältern bemerkbar. In 2008 konnten bei Fahrzeughersteller, Logistik und Transport steigende Gehälter verbucht werden. Dennoch auch eine Problematik, die nicht ohne Folgen für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschland sein wird.

Für die IKOM Zielgruppe und einen groben Querschnitt der TU-München-Studiengängen ergeben sich Einstiegsgehälter von deutlich über 41.000 EUR bei Unternehmen aus dem „KMU“-Sektor und 43.000 EUR bei Großunternehmen. Die Erhebungen von Alma Mater und IG-Metall in ihren Gehaltsanalysen 2008 für Deutschland bei Berücksichtigung von Sondereffekten für den Münchener Raum und TU-Studenten d.h. überdurchschnittlich hohe Löhne, Stellen in besonders attraktiven Branchen und hohe Innovationskraft lassen uns zu diesem Ergebnis kommen. Dabei ist weniger der schwer messbare Reputationsvorsprung der TUM miteingeflossen als das auf zahlungsstarke Berufe ausgerichtete Fächerspektrum der TU. Dies wird an den Daten von Alma Mater sehr gut deutlich.

Premiere IKOM Ausblick Studierende Absolventen Oktober 08

Die IKOM veröffentlich erstmalig ihre Einschätzung zum Markt für Berufseinsteiger. Wir hoffen den Studenten auch in diesem Feld mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei möchten wir Studenten und Öffentlichkeit deutschlandweit erreichen. In Zukunft plant die IKOM diese Publikation weiter in Richtung einer frei verfügbaren vollwertigen Researchpublikation zu entwickeln, um auch mit quantitativen Daten zur Transparenz des Karrieremarktes beizutragen und Studenten mit wichtigen Informationen für und rund um ihre beruflichen Chancen zu versorgen.

Die Erhebungen sind auf der Grundlage der Alma-Mater Studie 2008, der IG-Metall Gehaltsanalyse 2008, den aktuellen Publikation des IFO-Instituts zum Beschäftigungsbarometer, des Arbeitsmarkttickers von Jobscout24.de, des Adecco Stellenindexes und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sowie des Statistischen Bundesamtes erstellt worden. Ferner sind die Recherchen auf Daten der IKOM-Firmendatenbank zurückzuführen.

IKOM – Das Karriereforum der Technischen Universität München
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Über die IKOM – Wir knüpfen Kontakte. Persönlich.
Die IKOM geht auf eine studentische Initiative aus dem Jahre 1989 zurück. Die erste IKOM, die damals noch ‚Industriekontaktmesse München‘ hieß, fand am 4. Juli 1989 mit 25 Unternehmen statt. Heute besteht die IKOM aus drei Foren, an denen insgesamt 260 Unternehmen aus dem In- und Ausland teilnehmen. Mit der IKOM Life Science – dem Karriereforum am Campus Weihenstephan der TU München, öffnete am 7. Mai 2008 das jüngste Projekt der IKOM seine Tore. Damit kann die IKOM nun auch im Bereich der Biowissenschaften Maßstäbe setzen. Die IKOM Bau – das Karriereforum für Architekten, Vermessungs- und Bauingenieure hat sich in ihrem zweiten Jahr bereits voll etabliert. Vom 24.-26. Juni 2008 fand in diesem Jahr zum 20. Mal die Stammveranstaltung der IKOM am Campus in Garching statt. Hier alleine konnte der Kontakt zwischen 193 Unternehmen und mehreren tausend Studenten hergestellt werden. Damit ist die IKOM eines der führenden Karriereforen Deutschlands. Um sich den studentischen Karrieremarkt effektiv zu erschließen, nimmt die IKOM für Unternehmen einen wichtigen Part ein. Ziel ist es den Studenten als starker Partner Orientierung beim Berufseinstieg zu bieten und Kontakte zu knüpfen. Das ganze Jahr über werden dazu zusätzlich eine Vielzahl von Workshops, Vorträgen und Exkursionen angeboten. Ein Team von mehr als 90 Studenten steht hinter der IKOM und bildet damit die größte Studenteninitiative in München. Organisiert wird die IKOM ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit. Die IKOM ist eine gemeinnützige Organisation.340157