Greenpeace: ‚Vattenfall verheizt das Klima‘

Hamburg

Greenpeace: „Vattenfall verheizt das Klima“

Protest vor Hamburger Konzernzentrale gegen Genehmigung von Moorburg

Hamburg, 30. 9. 2008 – Gegen die Entscheidung zum Bau des umstrittenen Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg protestieren Greenpeace-Aktivisten heute Abend vor der Konzernzentrale von Vattenfall Hamburg. Die Aktivisten projizieren auf die Fassade ein Lichtbild mit der Warnung „Vattenfall verheizt das Klima.“ Greenpeace wirft Vattenfall vor, Hamburg mit dem Klimakiller Moorburg aus Profitinteresse auf ein ueberholtes Energiekonzept festzulegen und den Klimaschutz zu opfern. Die Umweltschuetzer fordern die Hamburger Buerger auf, den Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen und zu einem klimafreundlichen Stromanbieter zu wechseln.

„Diese Entscheidung des Senats fuer das Kohlekraftwerk ist ein harter Rueckschlag fuer eine fortschrittliche Energieversorgung und eine bittere Niederlage fuer die GAL“, sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. „Anja Hajduk ist vor Vattenfalls Drohung mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhoehe eingeknickt. Darueber koennen auch die Umweltauflagen nicht hinwegtaeuschen. Die Klimabilanz Hamburgs wird durch die Kohendioxidschleuer Moorburg fuer Jahrzehnte belastet. Die Schlote von Moorburg werden eine Warnung sein. Wenn sich die Energiekonzerne mit ihren Kraftwerksplaenen fuer Jahrzehnte auf Kohle festlegen, wird Deutschland seine Ziele im Klimaschutz nicht erreichen.“

Die Entscheidung fuer Moorburg hat Oberbuergermeister Ole von Beust (CDU) bereits vor der Wahl in Hamburg getroffen. Dazu ermutigte ihn auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die sich von Vattenfall-Chef Lars Goeran Josefsson in Energiefragen beraten laesst. „Josefsson hat seine Funktion als Klimaberater der Kanzlerin missbraucht. Dieser Machtkluengel aus Beust, Merkel und Joseffson hat dafuer gesorgt, dass es fuer Hamburg keine zukunftsweisende Energieversorgung geben wird.“

Das geplante Kraftwerk wird ueber 8,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstossen. Statt Gas wird der mehr als doppelt so klimaschaedliche Energietraeger Kohle eingesetzt. Zudem ist das Kraftwerk so ueberdimensioniert, dass nur ein kleiner Teil der Abwaerme genutzt werden kann, die bei der Energieerzeugung anfaellt: Fast die Haelfte der eingesetzten Energie verpufft ungenutzt. Mit dem Bau ueberdimensionierter, uneffizienter Kohlekraftwerke wird die Bundesregierung ihr Klimaschutzziel nicht erreichen, die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent unter den Ausstoss von 1990 zu senken.

URL: www.greenpeace.de340538