Test Riester-Renten
Test Riester-Renten
Verheimlichte Gewinne
Mit Riester-Renten können Frauen „sehr gute“ Renditen erzielen. Für Männer dagegen sind sie ein schlechtes bis sehr schlechtes Geschäft. Doch egal ob Männer oder Frauen – für die Versicherungsunternehmen sind Riester-Sparer wahre Goldesel. Das zeigt die Untersuchung von Riester-Renten im aktuellen ÖKO-TEST Ratgeber Rente, Geld, Versicherungen, der ab heute an jedem Kiosk erhältlich ist.
Bei den Frauen erreichten immerhin 28 der untersuchten 316 Tarife ein sehr gutes oder gutes Gesamturteil (1. bzw. 2. Rang). Weitere 54 erreichten den 3. Rang. Dagegen schnitten die Männer-Tarife bestenfalls ausreichend ab, sechs fielen vollständig durch. Der Grund. Gesetzlich vorgeschrieben sind bei Riester-Renten Unisex-Tarife. Das heißt: Bei gleicher Beitragsleistung bekommen Frauen und Männer die gleiche Monatsrente. Da Frauen jedoch wesentlich länger leben und Rente bekommen als Männer, erzielen sie eine wesentlich bessere Rendite.
Noch lukrativer sind die Riester-Renten allerdings für die Versicherungen. Denn sie unterstellen Riester-Sparern – wie allen Vorsorgesparern – eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer. Entsprechend niedrig fällt die monatlich zu zahlende Rente aus. Tatsächlich schließen – das zeigen die Statistiken der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) – überwiegend Geringverdiener Riester-Renten ab.
Und die leben, das ist längst erwiesen, nicht länger als der Durchschnitt der Bevölkerung, sondern sterben sogar drei bis fünf Jahre früher als Gutverdiener und Beamte. Dadurch büßen gerade diejenigen, die es im Alter besonders nötig hätten, bei Riester-Rentenversicherungen viel Geld ein. Bei einem heute 30-jährigen Familienvater sind es über 37.000 Euro. Hochgerechnet auf die inzwischen 8,55 Millionen Riester-Verträge ergibt das dreistellige Milliardenbeträge, von denen ein gutes Viertel als Risikogewinn bei den Versicherungsunternehmen landen und nicht bei den Versicherten, die dieses Geld mit staatlicher Förderung angespart haben.
Hier ist die Politik gefordert.
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