Statistisches Jahrbuch: Deutschland im internationalen Vergleich
Statistisches Jahrbuch: Deutschland im internationalen Vergleich
Wiesbaden – Das heute im Rahmen einer Pressekonferenz vom Präsidenten des Statistischen Bundesamtes (Destatis), Roderich Egeler, vorgestellte Statistische Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 2008 bietet neben wichtigen Fakten über die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in unserem Land viele interessante Ergebnisse über Deutschland im internationalen Vergleich. Hierzu einige Beispiele:
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird ein heute geborenes Mädchen in Japan im Durchschnitt 86,1 Jahre alt werden. Für Deutschland geben die Vereinten Nationen eine Lebenserwartung für Frauen von 82,1 Jahren an. Deutlich unter 50 Jahre beträgt dagegen gegenwärtig die Lebenserwartung für Mädchen in afrikanischen Ländern wie Nigeria (47,3 Jahre) und der Demokratischen Republik Kongo (47,7 Jahre). Für Männer liegt die Lebenserwartung in den meisten Staaten der Erde fast durchweg um mehrere Jahre niedriger. Am Ãltesten werden die Männer in Hongkong mit 79,4 Jahren, gefolgt von Japan und der Schweiz mit jeweils 79,0 Jahren (Deutschland: 76,5 Jahre).
Gegen den in den meisten Ländern feststellbaren Trend einer kräftig steigenden Lebenserwartung seit Mitte der 1980er Jahre sank die Lebenserwartung unter anderem in der Russischen Förderation. Zwischen 1985/90 und 2005/10 nahm dort die Lebenserwartung für Männer von 63,8 auf 59,0 Jahre ab, für Frauen von 73,6 auf 72,6 Jahre.
Der Gesamtausstoß an CO2-Emissionen betrug 2005 weltweit 27,1 Milliarden Tonnen. Deutschland steuerte dazu 813,5 Millionen Tonnen beziehungsweise 3% bei. Um ein Vielfaches höher waren die CO2-Emissionen der Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China, die 5,8 beziehungsweise 5,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre abgaben. Damit verursachten diese beiden Staaten 40% des globalen CO2 Ausstoßes. Während in Deutschland 2005 je Einwohner im Durchschnitt 9,9 Tonnen CO2 emittiert wurden, war es in den Vereinigten Staaten (19,6 Tonnen) fast die doppelte Menge. In China lag die CO2-Belastung mit 3,9 Tonnen pro Kopf noch geringer als im Weltdurchschnitt (4,2 Tonnen).
Das Niveau der CO2-Emissionen korrespondiert in den meisten Ländern mit der jeweiligen Höhe des Primärenergieverbrauchs. Größter Energiekonsument waren 2006 die Vereinigten Staaten mit 2,3 Milliarden Tonnen Rohöleinheiten, gefolgt von China mit knapp 1,7 Milliarden Tonnen. In Deutschland lag der Primärenergieverbauch bei 328,5 Millionen Tonnen Rohöleinheiten und damit weniger als halb so hoch wie in der Russischen Föderation (704,9 Millionen Tonnen). Je Einwohner betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland 2006 knapp vier Tonnen Rohöleinheiten, in den Vereinigten Staaten dagegen 7,8 Tonnen, in der Russischen Föderation rund fünf Tonnen und in China 1,3 Tonnen.
Deutschland erwirtschaftete 2006 im Nachweis der Weltbank ein Bruttonationaleinkommen von 3,03 Billionen US-Dollar. Das waren 6,2% des globalen Bruttonationaleinkommen in Höhe von 48,7 Billionen US-Dollar.
Damit war Deutschland hinter den Vereinigten Staaten mit 13,39 Billionen US-Dollar (Weltanteil: 27,5%) und Japan mit 4,93 Billionen US-Dollar (10,1%) weiterhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde. An vierter Stelle lag China mit 2,62 Billionen US-Dollar, das damit in die Phalanx der acht größten Volkswirtschaften vorstoßen konnte. Mit Spanien fand sich ein weiterer Neuling unter den TOP 8 der wirtschaftsstärksten Nationen, dessen Bruttonationaleinkommen 2006 mit 1,21 Billionen US-Dollar das der G8-Nation Kanada (1,20 Billionen US-Dollar) leicht übertraf.
Deutschland leistete 2007 öffentliche Entwicklungshilfe in einer Größenordnung von 12,3 Milliarden US-Dollar (netto) und war damit hinter den Vereinigten Staaten (21,8 Milliarden US-Dollar) und deutlich vor Frankreich (9,94 Milliarden US-Dollar) und dem Vereinigten Königreich (9,92 Milliarden US-Dollar) der zweitwichtigste Entwicklungshilfegeber.
Gemessen am Bruttonationaleinkommen leisteten jedoch die skandinavischen Länder die umfangreichste Entwicklungshilfe. In Norwegen und Schweden wurden 2007 0,95% beziehungsweise 0,93% des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe ausgegeben. In Deutschland waren es 0,37%. Die Vereinigten Staaten lagen gleichauf mit Griechenland an letzter Stelle aller bedeutender Geberländer mit einem Anteil von 0,16% des Bruttonationaleinkommens.
Weitere Informationen über Deutschlands internationale Position können Sie dem Abschnitt „Internationale Übersichten“ der aktuellen Jahrbuchausgabe 2008 entnehmen, der als PDF-Download im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de kostenlos abrufbar ist.
Weitere Auskünfte erteilt:
Infoservice International,
Telefon: 030/18 644-9494,
E-mail: info-international@destatis.de
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