Peugeot 504 – 40. Geburtstag für einen echten Dauerläufer

Saarbrücken

Peugeot 504 – 40. Geburtstag für einen echten Dauerläufer

– Mittelklasse-Limousine feierte 1968 auf Pariser Salon ihr Debüt
– Prägendes Karosseriedesign für weitere Generationen
– Motorsportliche Erfolge begründen den Ruf des „Dauerläufers“

Es gibt die großen Kinohelden – und es gibt die kleinen: Zu den Klassikern der französischen Filmgeschichte gehört beispielsweise „Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh“ mit Pierre Richard in der Hauptrolle. Wer den Film gesehen hat, erinnert sich vielleicht an automobile Statisten, die häufig durch das Bild fahren: zumeist dunkel lackierte Peugeot 504. Die Limousine hat in zahllosen weiteren Kinofilmen das Geschehen auf der Straße geprägt, ob als Dienstwagen der Polizei oder als Gangster-Limousine mit Jean-Paul Belmondo am Steuer. In diesem Jahr feiert der Peugeot 504 seinen 40. Geburtstag.

Im September 1968 präsentierte Peugeot den 504 auf dem Pariser Automobilsalon und vollzog mit der Limousine einen Designwandel. Denn nach dem klassischen Heckflossen-Design des Vorgängermodells 404 zeichnete sich der 4,49 Meter lange 504 durch moderne Linien aus, die mit dem unverwechselbaren Knick der Kofferraumhaube einen einzigartigen Effekt bekamen. Überdies trug der 504 trapezförmige Hauptscheinwerfer, die für Peugeot fortan ein typisches, bis heute sichtbares Designmerkmal sein sollten.

Auch technisch bedeutete der 504 eine deutliche Weiterentwicklung. Die Limousine besaß bei ihrem Debüt vor 40 Jahren Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen an allen vier Rädern. Später war der 504 in einer von der US-Version abgeleiteten Variante sogar der erste Peugeot mit geregeltem Katalysator in Deutschland. Als Antrieb diente in der ersten Generation des 504 von 1968 zunächst ein 1,8-Liter-Benziner mit 60 kW (82 PS), der mit mechanischer Benzineinspritzung ausgestattete Injection leistete zunächst 71 kW (97 PS). Ab 1971 war der 504 auch mit einem 2,1 Liter großen Dieselmotor zu haben, später komplettierten ein 2,0-Liter-Diesel und ein 2,3-Liter-Diesel das Angebot. Im Verlauf der Modellgeschichte ergänzte Peugeot das 504-Modellprogramm um eine kostengünstige Version mit Starrachse und Trommelbremsen hinten.

Kombi-Modelle, Pick-up und Allrad

Die Modellfamilie wuchs kontinuierlich. Nach der viertürigen Limousine folgte 1972 der große Kombi, der als Break, Commerciale oder als Familiale mit drei Sitzreihen und sieben Plätzen angeboten wurde. Mit 4,80 Meter Länge bot die Kombiversion des 504 wirklich eine Menge Platz. Ein echter Lastenträger für den rauen Einsatz war der ab 1979 angebotene Pick-up, der bis Ende der 80er Jahre in Europa erhältlich war. Für diese Versionen war auch ein Allradantrieb des elsässischen Spezialisten Dangel verfügbar. Die schönsten Varianten innerhalb der 504-Familie sind aber zweifellos das Coupé und das Cabrio, die nicht nur von Pininfarina entworfen, sondern auch dort gefertigt wurden. Mit dem Modelljahr 1981/1982 verabschiedete sich die 504 Limousine vom deutschen Markt. In der französischen Heimat wurde der Viertürer noch bis Ende 1983 angeboten, mithin 15 Jahre nach der Premiere. Zu diesem Zeitpunkt war der Nachfolger des 504, der 505, bereits seit vier Jahren auf dem Markt.

Die Erfolgsgeschichte des 504 war damit allerdings noch lange nicht zu Ende. In modifizierter Form wurde die Limousine außerhalb Europas für afrikanische und südamerikanische Länder weitergebaut. In Nigeria endete die Produktion des 504 erst im Jahr 2005 – also stolze 37 Jahre nach dem Debüt der Limousine. Der letztgebaute 504 aus Nigeria befindet sich heute im Fundus des Peugeot-Museums in Sochaux/Frankreich. Insgesamt liefen über 3,3 Millionen Exemplare des 504 vom Band.

Der 504 sammelt viele Erfolge im Rallyesport

Zur Erfolgsgeschichte des 504 gehören auch seine zahlreichen Triumphe im Rallyesport. Insbesondere bei den internationalen Rallyes auf dem afrikanischen Kontinent profitierte der 504 von seiner Robustheit und konnte sich häufig gegen seine Konkurrenten durchsetzen. 1975 beispielsweise erzielte die 504 Limousine bei der Safari-Rallye in Kenia mit dem schwedischen Fahrerteam Andersson/Hertz ihren ersten WM-Sieg. Bei der Marokko-Rallye im gleichen Jahr verbuchte der 504 sogar einen Doppelsieg, den der robuste Löwe 1976 in Marokko wiederholen konnte. Und bei der Rallye Bandama an der Elfenbeinküste belegten im gleichen Jahr sogar fünf 504 die ersten fünf Plätze: Der Sieg ging an ein 504 Coupé, die folgenden vier Plätze an die bewährte 504 Limousine – ein Ergebnis mit Symbolcharakter: Fortan sammelte das 504 Coupé die Rallye-Siege in Afrika, gekrönt von einem Doppelsieg bei der Rallye Bandama an der Elfenbeinküste 1978. Damit war der Beiname „Dauerläufer“ für den Peugeot 504 geboren.

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