Zum Start des Volksbegehrens gegen neue Tagebaue: BUND-Aktion „Ich bin ein Brandenburger“

Berlin

Zum Start des Volksbegehrens gegen neue Tagebaue: BUND-Aktion „Ich bin ein Brandenburger“

Berlin: Unter dem Motto „Ich bin ein Brandenburger“ – abgewandelt nach dem berühmten Kennedy-Satz „Ich bin ein Berliner“ – hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute vor dem Brandenburger Tor gegen neue Braunkohletagebaue in der Lausitz protestiert. Mit der Aktion sollte auf das morgen beginnende Volksbegehren aufmerksam gemacht werden, bei dem die Brandenburgerinnen und Brandenburger über das Schicksal der vom Braunkohleabbau bedrohten Dörfer abstimmen können.

Mit einem Transparent „Schützt das Klima – keine neuen Braunkohletagebaue!“ und Kennedy-Plakaten ausgerüstet luden BUND-Aktivisten auf dem Pariser Platz Passanten und Touristen ein, sich in Brandenburg symbolisch „einbürgern“ zu lassen. Interessenten wurden „Klima-Pässe“ ausgehändigt, mit denen sie sich als Einwohner eines „Erneuerbaren Brandenburgs“ ausweisen können.

Ulrike Mehl, stellvertretende BUND-Vorsitzende: „Die Verstromung von Braunkohle ist die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Wer noch Jahrzehnte auf die Braunkohle setzen will, blockiert den Klimaschutz in ganz Deutschland. Der Verzicht auf die Erschließung neuer Braunkohletagebaue ist eine entscheidende energiepolitische Weichenstellung. Mit der Kampagne `Ich bin ein Brandenburger` kann jedermann und jedefrau den vom Tagebau bedrohten Lausitzern zeigen, dass sie mit ihrem Protest gegen das Abbaggern ihrer Dörfer nicht alleine sind.“

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will im brandenburgischen Teil der Lausitz in den kommenden Jahren weitere 700 Millionen Tonnen Braunkohle fördern und dazu drei neue Tagebaue in Jänschwalde-Nord, Spremberg-Ost und Bagenz-Ost aufschließen. Vor kurzem hat das Unternehmen außerdem Anträge zur Erweiterung des Tagebaus Welzow-Süd gestellt. Genehmigen die Behörden die Vattenfall-Anträge, werden die Orte Proschim, Atterwasch, Kerkwitz, Grabko sowie Teile von Welzow abgebaggert und weitere 1900 Menschen umgesiedelt.

Axel Kruschat, BUND-Landesgeschäftsführer in Brandenburg. „Die Brandenburgerinnen und Brandenburger entscheiden ab morgen über das Schicksal der vom Braunkohleabbau bedrohten Dörfer. Gemeinsam mit vielen Unterstützern werben wir für das Volksbegehren, damit bis zum Februar nächsten Jahres die erforderlichen 80000 Stimmen zusammenkommen, um eine Volksabstimmung über die Braunkohlepolitik des Landes durchzusetzen.“

Interessierte können sich auch im Internet unter www.bund.net an der Kampagne beteiligen und sich einen Pass für das „Erneuerbare Brandenburg“ ausstellen lassen.

Pressekontakt: Thorben Becker, BUND-Energieexperte, Tel. 030-27586-421, Mobil: 0171-6065225 bzw. Katrin Riegger, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-464/-489, Mobil 0157-71335796, Fax: 440, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
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