Annette Schavan: ‚Beeindruckender Blick ins Innere der Materie‘
Annette Schavan: „Beeindruckender Blick ins Innere der Materie“
Bundesforschungsministerin eröffnet in Berlin die Ausstellung „Weltmaschine“ über den weltweit leistungsstärksten Teilchenbeschleiniger LHC
Eine umfassende Ausstellung über den weltweit leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger und über weitere Höhepunkte der Elementarteilchenphysik eröffnet jetzt in Berlin. „Alle Interessierten erhalten faszinierende Einblicke in die Arbeit der Wissenschaft, die das Innerste der Materie ergründet“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Weltmaschine“. Im Zentrum der Ausstellung steht der Large Hadron Collider (LHC), der vor wenigen Wochen am Forschungszentrum CERN in Genf zum ersten Mal gestartet wurde. Eine breite Öffentlichkeit könne sich nun über eine Welt informieren, die den meisten Menschen bislang bedauerlicherweise verborgen geblieben sei. Schavan weiter: „Zugleich ist die Ausstellung ein eindrucksvoller Beleg für die überragende Bedeutung von aufwändiger Grundlagenforschung.“ Auch wenn es vorrangig um Erkenntnisse gehe, sei eine solch fundamentale Wissenschaft unverzichtbar, um auch neue Technologien hervorzubringen. „Das World Wide Web ist der wichtigste Beleg für diese Verbindung.“
Die Ministerin verwies zudem darauf, dass das CERN seit mehr als 50 Jahren sowohl für wissenschaftliche Spitzenleistungen als auch für internationale Zusammenarbeit stehe: In Genf arbeiten 2.500 Menschen aus ganz Europa und mehr als 8.000 Gastwissenschaftler von 580 Forschungseinrichtungen aus 85 Ländern. 200 Mitarbeiter und 1.000 Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler kommen aus Deutschland.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernimmt mit jährlich rund 130 Millionen Euro rund 20 Prozent des Beitrages der 20 Mitgliedsländer. Der Haushalt des Forschungszentrums CERN hat ein Volumen von 650 Millionen Euro. Damit ist Deutschland der größte Unterstützer. Für den LHC sind während der Bauzeit von 1995 bis 2008 rund 6,5 Milliarden Schweizer Franken (nach heutigem Kurs rund 4 Milliarden Euro) aus dem CERN-Haushalt aufgewandt worden. Das entspricht einer Förderung des BMBF für den Bau des Beschleunigers von rund 800 Millionen Euro. Das Ministerium stellte zudem bislang 15 Millionen Euro pro Jahr für Projekte an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland bereit, die sich an der Arbeit am CERN beteiligen und die die Forschungsanlagen nutzen. Schavan kündigte an, dass ab sofort zwei weitere Programme zur Nutzung des CERN und ähnlicher Forschung ausgeschrieben sind. Hierfür stehen für die nächsten drei Jahre 90 Millionen Euro bereit. Dabei wird es einen Schwerpunkt auf die Arbeit von Nachwuchsforschern geben.
Nach den Worten von Ministerin Schavan wird es zudem immer wichtiger, den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Forschung am CERN zu begeistern. Sie kündigte an, mit Hilfe der Wissenschaft ein Schülernetzwerk Teilchenwelt aufzubauen. Besonders interessierte Jugendliche in den oberen Klassenstufen sollen künftig die Möglichkeit haben, in Projektgruppen spannende Einsichten in die Teilchenphysik zu bekommen, echte CERN-Daten auszuwerten und in Videokonferenzen mit Gleichaltrigen und erfahrenen Wissenschaftlern die Ergebnisse zu diskutieren. Schavan: „Die Jugendlichen werden merken, wie interessant und spannend die Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Technik ist.“
Die Ausstellung „Weltmaschine“ im U-Bahnhof Bundestag in Berlin ist vom 15. Oktober bis zum 16. November geöffnet (Montag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr, Donnerstag 10 bis 22 Uhr). Erhältlich ist ab sofort auch die BMBF-Broschüre „Weltmaschine“, die als Begleitmaterial zur Ausstellung dient. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter www.weltmaschine.de .
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