Wiedereröffnung der historischen Fraunhofer-Glashütte
Wiedereröffnung der historischen Fraunhofer-Glashütte
Am 17. Oktober 2008 wird die historische Glashütte in Benediktbeuern wieder eröffnet. In dem kleinen Museum zu Ehren Joseph von Fraunhofers sind zum einen Exponate zu besichtigen, die für die Glasherstellung zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwendet wurden. Neu hinzugekommen sind Stücke rund um die Glasbearbeitung – Schleifmaschinen, Linsen, Prismen – die aus dem Fundus des Münchner Stadtmuseums stammen.
»Uns bei Fraunhofer ist es ein besonderes Anliegen, das Lebenswerk unseres Namenspatrons und Vorbilds in Andenken und Ehren zu halten. Das hat uns veranlasst, die Wirkungsstätte Fraunhofers in Benediktbeuern um einen neuen Ausstellungsbereich zu erweitern,« sagt Prof. Hans-Jörg Bullinger, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Ich freue mich, dass wir das Fraunhofer-Museum ein Stück ausbauen und damit für Besucher noch attraktiver machen konnten«.
Möglich wurde diese Erweiterung durch das unermüdliche Wirken von Carl R. Preyß, einem Gründungsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft und selbst Experte in Sachen Joseph von Fraunhofer. Preyß gelang es, die Beteiligten an einen Tisch zu holen: das Kloster Benediktbeuern, dass die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, das Münchner Stadtmuseum, in dessen Obhut die Fraunhofer-Werkstatt liegt, das Deutsche Museum, das mit seinen Experten zur Sichtung und Ausstellungsgestaltung beigetragen hat und die Fraunhofer-Gesellschaft, die den Umbau organisierte und die Ausstellung in Benediktbeuern betreibt.
Joseph von Fraunhofer war ein Forscher und Unternehmer mit herausragenden Fähigkeiten. Rund zwölf Jahre – von 1807 bis 1819 – arbeitete er in den Räumen der aufgelösten Abtei des Klosters Benediktbeuern. Im dortigen optischen Institut war es Fraunhofers Aufgabe optische Geräte für die Landvermessung herzustellen, aber auch bessere Fernrohre und Mikroskope. Ohne bestes – schlierenfreies – optisches Glas waren solche Geräte undenkbar. Um dies herstellen zu können, analysierte Fraunhofer sowohl die Zusammensetzung der Grundstoffe aber auch die Herstellung – die Schmelze – der Gläser.
Damit hatte Fraunhofer sich ein optimales Material geschaffen, das er im nächsten Schritt bearbeitete, um Linsen für Fernrohre oder Theodolite, Geräte für die Landvermessung zu fertigen. Ein perfekter Schliff war von nicht minderer Bedeutung wie die hohe Qualität der Gläser. Fraunhofer gelang es, Linsen mit deutlich größerem Durchmesser zu schaffen als üblich. Damit übertraf er die damals besten Produktionsstätten in England. Und er nutzte die von ihm gefertigten optischen Geräte für eigene Forschung zum Verhalten des Lichts: Während seiner Zeit in Benediktbeuern entdeckte er die dunklen Linien im Sonnenspektrum, die nach ihm benannten »Fraunhoferschen Linien«. Damit legte er den Grundstein für die Spektroskopie – Verfahren, die anhand der Farbzerlegung von Lichtquellen untersuchen, wie elektromagnetische Strahlung und Materie in Wechselwirkung stehen. Diese Analysemethoden sind auch heute die Grundlage für die Erforschung des Weltalls.
»Fasst man die Leistungen Fraunhofers zusammen, ergeben sich klare Parallelen zum Arbeiten und Wirken der Fraunhofer-Gesellschaft«, kommentiert Prof. Bullinger. »Fraunhofer vernetzte sich mit den führenden Köpfen seiner Zeit. Er lieferte wissenschaftliche sowie technische Spitzenleistungen und lebte das Prinzip der angewandten Forschung.«
Darüber hinaus sind die Arbeitsgebiete Optik und Feinmechanik auch für die Fraunhofer-Gesellschaft von hoher Bedeutung. Denn gerade optische Technologien sind damals wie heute ein Innovationsmotor und ein Thema mit dem sich eine große Zahl von Fraunhofer-Instituten beschäftigt.
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