PSI online: Öffentliche Daten für die Wirtschaft nutzbar machen!

Düsseldorf

Öffentliche Daten für die Wirtschaft nutzbar machen: PSI online e. V.. will den Markt öffnen.

– Erhebliche Marktchancen für deutsche Unternehmen in der Verwertung öffentlicher Daten.

Düsseldorf – Das wirtschaftliche Potenzial durch Verwendung öffentlicher Daten wird heute nicht ausgeschöpft, da der Zugang und die kommerzielle Nutzung der Daten durch Firmen mit hohen Hürden versehen ist. Dies zu ändern tritt der Verein PSI online an. Es ist ein Angebot an alle Unternehmen, die öffentliche Daten verwenden wollen, die Kräfte zu bündeln und der Politik und Verwaltung als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Der öffentliche Sektor ist der größte Produzent von Informationen. Viele bekannte Produkte und Dienstleistungen, wie Karten, Rechtsinformationen, Wetter- oder Zulassungsdaten, die täglich von Unternehmen genutzt werden, basieren auf Informationen des öffentlichen Sektors (Public Sector Information = PSI). Das Potenzial sowohl für die Wirtschaft als auch für den öffentlichen Sektor wird allerdings viel zu langsam gehoben.

Nur etwa 15% des Marktpotenzials wird nach Untersuchungen von MICUS Management Consulting – http://www.micus.de/– genutzt. Die PSI-Richtlinie der EU von 2003 schreibt vor, dass alle Mitgliedsstaaten verpflichtet sind, PSI zu angemessenen Bedingungen Wirtschaft und Bürgern zur Verfügung zu stellen. Ziel der Richtlinie ist es, die Informationsgesellschaft zu fördern, einen fairen Wettbewerb zwischen öffentlichen und privaten Marktteilnehmern sicherzustellen und kommerzielle Weiterverwendungen zu ermöglichen.

Bis Anfang 2008 haben alle europäischen Länder die PSI-Richtlinien in nationales Recht umgesetzt. In Deutschland erfolgte die Umsetzung 2006 mit dem Informationsweiterverwendungsgesetz (IWG). Das Gesetz wird in Deutschland aber noch nicht ‚gelebt‘. Behörden, die PSI anbieten, haben ihre Lizenzen und Nutzungsbedingungen noch nicht angepasst, Preise für PSI sind zum Teil prohibitiv hoch.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) weigert sich immer noch, einen Großteil seiner Daten an private Wetterdienstleister abzugeben. Dies führt dazu, dass meteorologische Unternehmen gezwungen sind, eigene Wetterstationen aufzubauen. Kartographische Verlage kritisieren den unfairen Wettbewerb mit Vermessungsbehörden bei der Erstellung von Freizeitkarten. Juristische Informationen des Bundes werden ausschließlich über die Juris GmbH veröffentlicht. Die kommerzielle Weiterverwendung durch andere Unternehmen wird durch die Exklusivvereinbarung verhindert.

Der Aufbau einer mittelständischen Dienstleistungsstruktur für den Markt öffentlicher Informationen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen wird gegenwärtig durch den restriktiven Umgang von PSI-Anbietern stark eingeschränkt. Um gemeinsam mit dem Staat neue Vorgehensweisen zur wirtschaftlichen Weiterverwendung öffentlicher Daten zu entwickeln, wird am 17. November 2008 der Verein PSI online in Düsseldorf gegründet. Interessierte Unternehmen können sich ab sofort dem Verein anschließen.

Nähere Informationen unter htt://www.psi-online-ev.de/ oder http://www.public-sector-information.de/ .344278