DJV: Qualitätsjournalismus ist ohne Freie undenkbar
DJV: Qualitätsjournalismus ist ohne Freie undenkbar
Rostock-Warnemünde, 5.11.2008 – Dem fortgesetzten Honorar-Dumping muss ein Ende gesetzt werden; die Verhandlungen mit den Verlegern über gemeinsame Vergütungsregeln für freie Journalistinnen und Journalisten müssen endlich zum Abschluss kommen. Das forderten die Delegierten des Deutschen Journalisten-Verbands beim DJV-Verbandstag 2008 in Rostock-Warnemünde.
Auf scharfe Kritik der Delegierten stießen die fortgesetzten Versuche des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, die Abgabepflicht für die Künstlersozialkasse und generell die Konstruktion der Künstlersozialversicherung abzuschaffen. Ausdrücklich begrüßt wurde das System der Presseversorgung, das den Freien und ihren Angehörigen eine sichere Altersversorgung biete.
Beschlossen wurde auch, dass sich der DJV für die Gültigkeit des so genannten 12a-Tarifvertrags in allen Bundesländern einsetzt. Bisher gilt der Tarifvertrag für die arbeitnehmerähnlichen Freien an Tageszeitungen nur in den alten Bundesländern mit Ausnahme von Hessen. Allerdings wird er dort von den Arbeitgebern nicht überall eingehalten. Der DJV wird zudem darauf hinwirken, dass die öffentlich-rechtlichen und die privaten Sender in Zukunft die Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken erfassen und den Urhebern bekannt geben. Außerdem sollen die Sender Online-Beiträge technisch so kennzeichnen, dass sie bei den Verwertungsgesellschaften gemeldet werden können.
Die Delegierten forderten einen besseren Schutz für freie Journalisten in Krisengebieten. Die Auftraggeber sollen das Arbeitsschutzgesetz konsequent anwenden und so die Freien besser absichern. Anlass dazu gab der Fall von Marcus Bensmann, freier Journalist und Mitarbeiter der Deutschen Welle, der am im Januar in Kasachstan überfallen wurde und danach monatelang arbeitsunfähig war.
DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken betonte, dass die Lage der freien Journalisten dringend verbessert werden muss: „Qualitätsjournalismus ist ohne freie Journalisten undenkbar. Jetzt sind die Verleger und die Intendanten am Zug.“
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