Deutsche Telekom mit gutem dritten Quartal 2008

Bonn

Deutsche Telekom mit gutem dritten Quartal 2008

Die Deutsche Telekom hat sich im dritten Quartal 2008 in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet. Die Zuspitzung der Finanzmarktkrise hat sich auf die Entwicklung des operativen Geschäfts bislang nicht ausgewirkt. „Die Deutsche Telekom ist finanztechnisch stabil aufgestellt, wir verfügen über gute Bilanzrelationen und unsere Finanzierung steht kurz- und mittelfristig auf einer breiten und stabilen Grundlage. Wir haben auch im dritten Quartal operativ sehr gute Fortschritte gemacht und sind auf dem besten Weg, unsere Ziele für 2008 zu erreichen“, sagte René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

Der ausgewiesene Konzernüberschuss stieg im dritten Quartal um 0,6 Milliarden Euro auf rund 0,9 Milliarden Euro gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der um Sondereinflüsse bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich um 12 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA des Konzerns ist mit 5,3 Milliarden Euro im dritten Quartal um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Positiv beeinflussen das EBITDA besonders Effizienzsteigerungen, Prozessoptimierungen und Kostenreduzierungen. Das ausgewiesene EBITDA liegt mit rund 4,9 Milliarden Euro um 0,5 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Free Cash-Flow der ersten drei Quartale liegt mit 5,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Der ausgewiesene Umsatz verringerte sich im dritten Quartal um 1,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Auf organischer Basis, also unter Annahme konstanter Wechselkurse und ohne Veränderungen des Konsolidierungskreises beträgt der Rückgang im dritten Quartal 0,9 Prozent. Insgesamt, d. h. über die ersten neun Monate 2008, hatten die Wechselkursveränderungen einen umsatzmindernden Einfluss von rund 1,5 Milliarden Euro.

Die Deutsche Telekom ist weiterhin auf dem richtigen Weg, die Konzernstrategie konsequent umzusetzen. Auf dem Heimatmarkt liegt der Marktanteil der DSL-Neukunden im dritten Quartal bei 49 Prozent. Damit hat die Deutsche Telekom acht Quartale in Folge einen Marktanteil von mindestens 40 Prozent erzielt. Auch die EBITDA-Marge der T-Home in Deutschland verbesserte sich in den ersten 9 Monaten von 33,1 Prozent auf 34,4 Prozent im Jahresvergleich. Die Mobilfunksegmente bleiben weiterhin Wachstumsmotor des Konzerns. Allein im dritten Quartal konnten mehr als 1,2 Millionen Vertragskunden hinzugewonnen werden. Die Mobilfunk-Gesellschaften in den USA sowie in Mittel- und Osteuropa erreichten sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA insgesamt zweistellige Wachstumsraten. Der Konzern vereinfacht außerdem den Vertrieb in den unterschiedlichen Geschäftskundensegmenten. Um den Kundenanforderungen noch besser zu entsprechen, trennt die Deutsche Telekom das Standard- vom Lösungsgeschäft. Entsprechend betreut künftig Sales Service Deutschland bei T-Home aus einer Hand das Standardgeschäft für 160.000 Geschäftskunden in Deutschland. T-Systems konzentriert sich damit auf das ICT-Lösungsgeschäft mit rund 400 nationalen und internationalen Großkunden. Und ist darüber hinaus der erste Ansprechpartner für öffentliche Auftraggeber und das Gesundheitswesen.

Außerordentlich erfolgreich verläuft weiterhin das Kostensenkungsprogramm „Save for Service“ der Deutschen Telekom. Allein im dritten Quartal konnten Einsparungen von rund 0,5 Milliarden Euro erzielt werden. Kumuliert, d. h. seit Implementierung der Maßnahmen vor rund zwei Jahren, liegen die Einsparungen aus „Save for Service“ bei brutto rund 3,5 Milliarden Euro.

Ausblick

Die Deutsche Telekom plant für das Geschäftsjahr 2008 weiterhin ein bereinigtes EBITDA von rund 19,3 Milliarden Euro und einen Free Cash-Flow von rund 6,6 Milliarden Euro. Die Finanzplanung für das kommende Jahr wurde noch nicht vom Aufsichtsrat verabschiedet und ist daher keine formale Prognose. Für 2009 erwartet der Konzern auf Basis der aktuellen Struktur – ohne OTE – ein stabiles bis leicht steigendes EBITDA. Der Free Cash-Flow soll auf dem Niveau des laufenden Jahres gehalten werden. Auf dieser Basis fühlt sich der Vorstand auch weiterhin einer Politik der Zahlung attraktiver Dividenden verpflichtet.

Die Entwicklung der operativen Segmente im Überblick

Mobilfunk
T-Mobile Deutschland verzeichnete im dritten Quartal ein starkes Neugeschäft im Vertragskundensegment. Mit 271.000 Neukunden lag der Wert um 82 Prozent über der Vergleichszahl des Vorjahresquartals. Für die ersten neun Monate 2008 ergibt sich ein Plus von 19 Prozent auf 685.000 neue Vertragskunden. Einen wesentlichen Beitrag zur erfreulichen Entwicklung im abgelaufenen Quartal lieferte das iPhone 3G, das seit dem Start am 11. Juli auf sehr große Nachfrage stößt. Der Umsatz von T-Mobile Deutschland betrug im dritten Quartal 2,0 Milliarden Euro und damit 2,8 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Das bereinigte EBITDA stieg um 95 Millionen Euro oder 12,2 Prozent auf 872 Millionen Euro. Darin enthalten ist ein Einmalertrag durch den Verkauf eines immateriellen Vermögenswertes im dritten Quartal von 0,1 Milliarden Euro. Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahres, verbleibt ein Umsatzrückgang um 3,0 Prozent und ein EBITDA-Plus von 5,4 Prozent. Ohne diesen Einmaleffekt stieg die bereinigte EBITDA-Marge in den ersten drei Quartalen von 36,8 auf 38 Prozent.

Das Ergebnis der T-Mobile USA wurde auch im dritten Quartal durch den schwachen Kurs des US-Dollar maßgeblich beeinflusst. In Euro betrachtet verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal ein Umsatzplus von 2,7 Prozent und ein bereinigtes EBITDA-Wachstum von 1,0 Prozent. Auf Dollar-Basis bleiben die Wachstumsraten mit 12,5 Prozent beim Umsatz und 10,6 Prozent beim bereinigten EBITDA weiter zweistellig. In den ersten neun Monaten 2008 stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar, während das bereinigte EBITDA um 14,8 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zulegte. Die US-Tochter betreute Ende September 32,14 Millionen Kunden, einschließlich der übernommenen SunCom ist das ein Plus von 4,4 Millionen Kunden innerhalb eines Jahres. Die Zahl der Neukunden im dritten Quartal lag mit 670.000 auf dem Niveau des Vorquartals. Am 22. Oktober startete T-Mobile USA als erster Netzbetreiber ein auf dem Betriebssystem Android basierendes Endgerät. Zum Launch am 22. Oktober stieß das von T-Mobile USA exklusiv vertriebene G1 auf außerordentlich starkes Interesse und wird dazu beitragen, die Marktposition von T-Mobile USA weiter zu stärken.

Die Geschäftszahlen der T-Mobile UK leiden unter hartem Wettbewerb, Wechselkurseffekten durch das schwache britische Pfund und regulatorischen Eingriffen in den Markt. In Inlandswährung sank der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent auf 0,8 Milliarden Pfund. Das bereinigte EBITDA verringerte sich um 29,4 Prozent auf 175 Millionen Pfund. Die im Mai gestarteten Tarife kommen im Markt gut an. Mit 96.000 neuen Vertragskunden verzeichnete T-Mobile UK den stärksten Zuwachs in diesem Jahr. Als erster europäischer Anbieter startete T-Mobile UK am 30.Oktober erfolgreich den Verkauf des Android-basierten G1.

Die Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa bleiben ein Wachstumstreiber des Mobilfunkgeschäfts. Während der Umsatz im dritten Quartal um 14,8 Prozent stieg, legte das bereinigte EBITDA sogar um 18,9 Prozent zu. Daraus errechnet sich eine EBITDA-Marge von 43,6 Prozent nach 42,1 Prozent im dritten Quartal 2007. Besonders profitabel zeigt sich T-Mobile Czech Republic mit einer EBITDA-Marge von 49,0 Prozent – ein Plus von 4,9 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Im Vertragskundensegment war die polnische PTC besonders erfolgreich. Mit 237.000 neuen Kunden erzielte PTC ein Plus von 13,9 Prozent gegenüber der Neukundenzahl im Vorjahresquartal.

Ungebrochen ist der Trend zur mobilen Datennutzung. Die europäischen Landesgesellschaften verzeichneten zwischen Juli und September 2008 Erlöse ohne SMS und MMS von 380 Millionen Euro, das sind 45,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der web’n’walk-Kunden kletterte um 67,2 Prozent auf 4,7 Millionen. Bezieht man gelegentliche Nutzer des freien mobilen Internets ohne Datenvertrag ein, erreicht die Zahl sogar 13 Millionen. In den USA stiegen die Datenumsätze einschließlich Messaging um 27,6 Prozent auf 833 Millionen Dollar.

Breitband/Festnetz
T-Home untermauert seine starke Stellung auf dem DSL-Markt in Deutschland. Mit einem Marktanteil bei DSL-Neukunden von 49 Prozent im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen den höchsten Wert seit dem Start des DSL-Resale-Angebots in 2004. Unter den 344.000 DSL-Neukunden waren rund 50.000 von Wettbewerbern zurückgewonnene Kunden. Seit dem Jahresanfang konnten damit rund 150.000 DSL-Kunden von Resale-Anbietern und auch anderen Netzbetreibern zurückgewonnen werden. Für das innovative IP-TV-Angebot Entertain haben sich inzwischen 333.000 Kunden entschieden, das ist ein Plus von 33 Prozent innerhalb eines Quartals.

Bei den Anschlussverlusten liegt die Prognose für das Gesamtjahr bei 2,5 bis 3,0 Millionen. Darin enthalten sind neben den regulatorisch gewollten auch die technisch bedingten Verluste durch Migration von Resale-DSL-Kunden auf All-IP. Für die ersten neun Monate 2008 ergibt sich ein Wert von 1,8 Millionen Anschlussverlusten am unteren Ende dieser Prognose. Auf das dritten Quartal bezogen lag die Zahl der Anschlussverluste mit 574.000 auf einem Jahrestief.

Der Umsatzrückgang auf dem heimischen Markt um 5,9 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf Anschlussverluste und Rückgang der Verbindungserlöse wegen der hohen Akzeptanz von Flatrate-Angeboten zurückzuführen. Das EBITDA sank im gleichen Zeitraum um 5,4 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Auf Neun-Monats-Basis ergibt sich beim Umsatz ein Minus von 5,5 Prozent, beim EBITDA von 1,6 Prozent. Die Kostenbasis der T-Home konnte im Jahresvergleich um 0,7 Milliarden Euro gesenkt werden, maßgeblich getrieben durch das Programm „Save for Service“.

Das Auslandsgeschäft der T-Home war im Wesentlichen durch die Entkonsolidierung der T-Online France und T-Online Spain im Vorjahr im Umsatz rückläufig. Die bereinigte EBITDA-Marge der Festnetzgesellschaften in Mittel- und Osteuropa erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 einen Wert von 42,9 Prozent nach 36,4 Prozent im Vorjahr. In Osteuropa konnten das Breitbandwachstum und positive Wechselkurseffekte bei den Landesgesellschaften den Rückgang im klassischen Festnetz nicht ganz ausgleichen. Ende September waren in Osteuropa 164.000 IP-TV-Kunden im Bestand, getrieben durch Kroatien mit insgesamt 92.000 Kunden.

Geschäftskunden
Die positive Entwicklung des Auslandsgeschäfts von T-Systems setzte sich auch in den ersten drei Quartalen 2008 mit einem Umsatzanstieg von 5,4 Prozent fort. Dazu haben vor allem große internationale Outsourcing-Verträge beigetragen. In Deutschland verzeichnete die Geschäftskundensparte insgesamt einen Rückgang um 12,9 Prozent auf rund 6,1 Milliarden Euro. Hier machte sich vor allem der Verkauf von Media Broadcast sowie die Verlagerung von ActiveBilling zu T-Home bemerkbar, aber auch der unverminderte Preisverfall im TK- und IT-Geschäft.

Ein weiterer Faktor waren die rückläufigen internen Umsätze, die in den ersten neun Monaten um 15,8 Prozent gesunken sind. Dieser Rückgang zeigt den deutlichen Beitrag von T-Systems zum Kostensenkungsprogramm der Deutschen Telekom. Organisch, also bereinigt um die Umsätze von Media Broadcast und ActiveBilling sowie Wechselkursveränderungen, hat sich der Gesamtumsatz lediglich um 2,2 Prozent reduziert. Das bereinigte EBTDA der ersten drei Quartale war gegenüber dem Vorjahreswert um rund 26 Prozent rückläufig. Der organische EBITDA-Rückgang betrug 7,9 Prozent.

Der Auftragseingang ging in den ersten neun Monaten 2008 um 3,6 Prozent zurück. Bereinigt um Konsolidierungskreiseffekte wächst er allerdings um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die positive Entwicklung auf vergleichbarer Basis unterstreichen u. a. große internationale Outsourcingverträge mit Siemens, dem südafrikanischen Versicherungsunternehmen Old Mutual Group, Alcatel Lucent oder dem finnischen Papierkonzern Stora Enso sowie der Big Deal mit dem Energie- und Petrochemiemulti Royal Dutch Shell.

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