Matecki zum Finanzgipfel: hohe Erwartungen, bescheidene Ergebnisse

Berlin

Matecki zum Finanzgipfel: hohe Erwartungen, bescheidene Ergebnisse

DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki kommentierte das Ergebnis des G20-Treffens am Montag in Berlin:

„Der Washingtoner Finanzgipfel hat die Erwartungen nicht erfüllt. Zentrale Ursachen der globalen Finanzkrise wurden überhaupt nicht angesprochen – insbesondere die massive Einkommens- und Vermögenskonzentration sowie die internationalen Ungleichgewichte bei den Handelsströmen. Es zeigt sich, dass die Industrieländer offensichtlich kein Interesse haben, diese fundamentalen Ursachen der Spekulationsblasen anzugehen.

Das vorgelegte Aktionsprogramm ist angesichts der Herausforderung der globalen Finanzkrise unzureichend. Mehr Transparenz ist nicht falsch, löst aber keines der grundlegenden Probleme. Härtere Regeln für Hedgefonds und Risikoprodukte gehen zwar in die richtige Richtung. Es fragt sich jedoch, warum solche risikoreichen Geschäftsmodelle nicht konsequent untersagt und Steueroasen nicht geschlossen werden. Eine bessere Regulierung von Wechselkursen und Rohstoffen wurde überhaupt nicht diskutiert. In den nächsten Wochen liegt es an den Regierungschefs der G20 zu beweisen, dass in Washington nicht nur heiße Luft produziert wurde.“

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