Erzeugerpreise Oktober 2008: + 7,8% gegenüber Oktober 2007

Wiesbaden

Erzeugerpreise Oktober 2008: + 7,8% gegenüber Oktober 2007

WIESBADEN – Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2008 um 7,8% höher als im Oktober 2007. Gegenüber September 2008 blieb der Erzeugerpreisindex unverändert.

Wie schon in den vergangenen Monaten hatten die Preise für Energie den höchsten Einfluss auf die Jahresteuerungsrate. Sie stiegen im Jahresvergleich um 22,4%. Gegenüber September 2008 war Energie um 0,6% teurer. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise gegenüber Oktober 2007 um 2,9%.

Die Preise für Erdgas erhöhten sich seit Oktober 2007 um 39,8%. Dies erklärt allein mehr als ein Viertel der gesamten Jahresteuerungsrate. Von September bis Oktober 2008 verteuerte sich Erdgas um 8,2%. Mit einem Plus von 52,6% war die Steigerung im Jahresvergleich für Weiterverteiler am höchsten. Ortsgasversorgungsunternehmen zahlten 46,5% mehr als im Oktober 2007, Kraftwerke 46,2% und Industriekunden 35,4%. Für private Haushalte war Erdgas um 21,6% teurer als im Oktober 2007 (+ 6,8% gegenüber September 2008).

Die Preise für Strom lagen im Oktober 2008 um 16,9% über dem Vorjahresniveau, sanken aber gegenüber September 2008 um 1,4%. Weiterverteiler mussten im Vorjahresvergleich 27,2% mehr bezahlen (- 2,1% gegenüber September 2008), gewerbliche Großabnehmer mit Sondervertrag zahlten 16,5% mehr (- 1,5% gegenüber September 2008). Für Haushalte stiegen die Preise im Jahresvergleich um 4,8%, gegenüber September 2008 um 0,1%.

Mineralölerzeugnisse waren gegenüber Oktober 2007 um 6,0% teurer, gegenüber September 2008 sanken die Preise infolge der weiter gefallenen Rohölpreise auf dem Weltmarkt jedoch um 8,4%. Die einzelnen Mineralölprodukte zeigten folgende Veränderungsraten gegenüber Oktober 2007 (beziehungsweise September 2008): Schweres Heizöl + 25,5% (- 9,6%), Flüssiggas + 14,5% (- 5,5%), leichtes Heizöl + 13,2% (- 12,2%), Dieselkraftstoff + 6,7% (- 6,7%), Motorenbenzin + 0,2% (- 8,6%).

Die Preise für Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), stiegen gegenüber Oktober 2007 insgesamt um 4,0% (- 0,8% gegenüber September 2008). Den höchsten Preisanstieg wiesen Düngemittel und Stickstoffverbindungen auf, deren Preise sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt haben (+ 126,9%). Im Vergleich zum September 2008 stiegen sie um 6,5%. Walzstahl insgesamt verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 17,5% (- 4,3% gegenüber September 2008). Dabei lagen die Preise für warmgewalzten Walzdraht um 31,4% höher als im Oktober 2007, sanken jedoch gegenüber September 2008 weiter um 17,5% (nach – 11,1% im Vormonat). Billiger als vor Jahresfrist waren die Preise für Blei, Zink und Zinn und Halbzeug daraus (- 44,6%), Elektronische Bauelemente (- 7,4%) sowie Spanplatten (- 6,7%).

Für Verbrauchsgüter insgesamt lag die Jahresteuerungsrate im Oktober 2008 bei + 2,5%. Die Preise für Margarine wiesen in diesem Bereich mit + 26,5% den höchsten Anstieg auf (- 0,7% gegenüber September 2008). Teigwaren waren 26,3% teurer als im Oktober 2007. Die Preise für Fleisch stiegen im Jahresvergleich um 10,9% (- 1,8% gegenüber September 2008), für Backwaren um 7,1% (+ 0,5% gegenüber September 2008). Dagegen fielen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse gegenüber Oktober 2008 um 4,9% (- 0,6% gegenüber September 2008).

Methodischer Hinweis zum Index der Erzeugerpreise: Der Index misst die Entwicklung der Preise für die vom Bergbau, dem Verarbeitenden Gewerbe sowie der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Klaus Beisiegel,
Telefon: (0611) 75-3441,
E-Mail: erzeugerpreise@destatis.de347031