Finanzmärkte geben Anlass zur Sorge um staatliche Renten
Finanzmärkte geben Anlass zur Sorge um staatliche Renten
Zweite internationale Zuversichtsstudie
Menschen betrachten eigene persönliche Lage optimistischer als die ihres Heimatlandes / Zuversicht im internationalen Vergleich: Schweizer an erster Stelle, Amerikaner besonders pessimistisch / Vorsichtigere Anlagepläne infolge der Finanzkrise / Heim und Familie bleiben Grund für Zuversicht
„Wie optimistisch sind Sie, wenn Sie an Ihre Zukunft und die Zukunft Ihres Landes denken?“ Diese Frage hat die Allianz in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen GfK für die neue Allianz Zuversichtsstudie gestellt. Ein Ergebnis der jüngsten Umfrage: Die Teilnehmer sorgen sich am meisten um die Situation der internationalen Finanzmärkte – und zwar sowohl hinsichtlich ihres Heimatlandes als auch hinsichtlich ihrer persönlichen Zukunft. Besonders im Blick haben sie dabei zudem die Sicherheit der staatlichen Renten angesichts der Finanzkrise.
Befragt wurden mehr als 10.000 Menschen in neun Staaten: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Russland, die Schweiz, Ungarn und die USA. In jedem Land wurden 1000 repräsentativ ausgewählte Männer und Frauen (15 Jahre und älter*) gebeten, ihre persönliche Situation sowie die ihres Landes heute und in zwölf Monaten einzuschätzen. Darüber hinaus wurde in der Allianz Studie nach Themen gefragt, die für die Situation des jeweiligen Landes sowie für die persönliche Situation wichtig sind.
Skepsis um das eigene Land
Wie bereits in der ersten internationalen Zuversichtsstudie der Allianz vom 2. Juni 2008 sehen die Teilnehmer ihre persönliche Lage heute und in zwölf Monaten positiver als die aktuelle und künftige Lage ihres Landes.
Anhand der jüngsten Ergebnisse bewertet über die Hälfte der Befragten in der Schweiz (79 Prozent), den USA (63 Prozent), Deutschland (60 Prozent), Österreich (59 Prozent) und Griechenland (56 Prozent) ihre aktuelle persönliche Situation als „sehr gut bis eher gut“. Was die persönliche Situation innerhalb der nächsten zwölf Monate betrifft, sind Schweizer (77 Prozent), Deutsche (61 Prozent) und Österreicher (56 Prozent) besonders zuversichtlich.
Im Gegensatz zur persönlichen Lage schätzen die meisten Befragten die derzeitige Situation im eigenen Land deutlich schlechter ein. Die Ungarn machen sich die größten Sorgen, nur 4 Prozent sehen die Lage positiv. In Frankreich und Italien liegt dieser Wert bei je 10 Prozent der Befragten, gefolgt von Russland mit 15 Prozent und den USA mit 17 Prozent; in Griechenland (20 Prozent) und Deutschland (21 Prozent) ist es jeder Fünfte. Die beiden Alpenrepubliken sind vergleichsweise positiv gestimmt: Mit 29 Prozent liegen die Österreicher an zweiter Stelle, während 54 Prozent der Schweizer die aktuelle Lage ihres Landes für „sehr gut bis eher gut“ halten.
Auch für die nächsten zwölf Monate sieht fast jeder zweite Schweizer Bürger die Zukunft des Landes optimistisch (47 Prozent), in Österreich ist es nahezu jeder dritte Bürger (30 Prozent). Im Mittelfeld liegen Deutschland und Russland (je 24 Prozent), Italien (23 Prozent) und Griechenland (20 Prozent). Damit beurteilt nicht einmal jeder Vierte in diesen Ländern die Aussichten des eigenen Landes als positiv.
Die Zukunft der USA schätzen 18 Prozent der Amerikaner optimistisch ein. Zum Zeitpunkt der Befragung nur wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen waren 75 Prozent in diesem Punkt „sehr besorgt oder eher besorgt“. In Ungarn äußerten nur 15 Prozent der Teilnehmer Zuversicht.
In den Ländern, die bereits in die erste internationale Zuversichtsstudie einbezogen waren (Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Russland), sind die Befragten insgesamt etwas weniger zuversichtlich für die Zukunft ihres Landes. Vor allem die Italiener machen sich deutlich mehr Sorgen um die Zukunft ihres Landes als im Mai; 23 Prozent statt zuvor 35 Prozent halten die Lage Italiens für „sehr gut bis eher gut“ (ein Minus von 12 Prozentpunkten). In Bezug auf ihre persönliche Zukunft haben sowohl Italiener (41 Prozent, minus 12 Prozentpunkte) als auch Griechen (46 Prozent, minus 11 Prozentpunkte) erheblich mehr Bedenken als vor einem halben Jahr.
Wenig Vertrauen in die Finanzmärkte
Bei den Themen, die in den nächsten zwölf Monaten eine Rolle für das eigene Land spielen, bereitet den Menschen die Situation an den internationalen Finanzmärkten eindeutig das größte Kopfzerbrechen, gefolgt von den Themen Wirtschaft, Arbeitsmarkt und staatliche Renten. Nur in der Schweiz äußern die Teilnehmer verhaltenen Optimismus: Jeder Dritte ist bezüglich der Arbeitsplatzsicherheit (32 Prozent) und der staatlichen Renten (31 Prozent) zuversichtlich, immerhin jeder Vierte ist aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage des Landes optimistisch (26 Prozent).
In allen Ländern herrscht Besorgnis wegen der Lage an den Finanzmärkten. Diese sehen nur 15 Prozent der befragten Schweizer positiv, 14 Prozent der Ungarn, je 13 Prozent der Griechen und Italiener, 12 Prozent der Deutschen, 11 Prozent der Franzosen, sowie 10 Prozent der Österreicher. Die USA (7 Prozent) und Russland (6 Prozent) weisen hier die niedrigsten Werte auf.
Im Vergleich zur ersten internationalen Zuversichtsstudie sank auch das Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft der einzelnen Länder und in die Arbeitsplatzsicherheit für die nächsten zwölf Monate. Der Rückgang ist in Österreich besonders auffällig: Nur noch 14 Prozent schätzen die wirtschaftliche Lage der Alpenrepublik positiv ein – das ist im Vergleich zu den 36 Prozent ein halbes Jahr zuvor ein Einbruch um 22 Prozentpunkte. Bei den Aussichten am Arbeitsmarkt fiel der Wert von 32 Prozent im Mai auf 13 Prozent und damit um insgesamt 19 Prozentpunkte. In Deutschland, Frankreich, Italien und Russland ist der Trend ähnlich, wenn auch nicht ganz so negativ.
Mehr Geldreserven auf dem Konto horten
Befragt zu Einzelthemen, die in den nächsten zwölf Monaten eine Rolle für die persönliche Situation spielen, treibt die Teilnehmer der Umfrage am meisten um, wie sich die Lage an den Finanzmärkten auf ihre persönliche Zukunft auswirken wird. Nur ein Viertel der Schweizer (24 Prozent) beurteilt das Thema „mit großer Zuversicht/eher mit Zuversicht“. Dasselbe gilt für weniger als ein Fünftel der Griechen (17 Prozent), gefolgt von Ungarn und Italienern (je 15 Prozent). Wie schon bei den Auswirkungen auf die Zukunft des eigenen Landes bilden Amerikaner (10 Prozent) und Russen (7 Prozent) die Schlusslichter.
Die letzte Frage der Studie lautete: „Betrifft diese Krise auf den Finanzmärkten Ihre persönliche Situation?“ Die Antworten machten in allen neun Ländern deutlich, dass die Sorge um die staatliche Rente sehr groß ist. In Griechenland haben zwei von drei Teilnehmern Bedenken (66 Prozent), gefolgt von den USA (63 Prozent), Ungarn (61 Prozent) und Frankreich (59 Prozent). In Russland (54 Prozent) und Italien (52 Prozent) ist nur jeder Zweite besorgt, noch unbeschwerter sind Deutsche (44 Prozent) und Österreicher (42 Prozent) – am geringsten fallen die Werte für die Schweiz (31 Prozent) aus.
Sorgen um ihre Geldanlagen wie Lebensversicherungen, Aktien und Investmentfonds sind in den meisten Ländern zwar relativ niedrig, jedoch wahrnehmbar. Insgesamt gesehen sind die Schweizer und die Deutschen hier am sorglosesten, während Amerikaner, Griechen und Russen die meisten Bedenken äußerten.
Die Studie zeigt zudem, dass die Finanzkrise in allen Ländern Einfluss auf private Anlageentscheidungen hat. Viele Befragte sind vorsichtig und wollen größere Geldreserven auf dem Bankkonto liegen lassen, allen voran die Amerikaner (54 Prozent), gefolgt von Schweizern und Österreichern (je 43 Prozent).
Die Mehrheit der Befragten hat nicht vor, im Lauf der nächsten zwölf Monate stärker in verschiedene Anlagekategorien einzusteigen. Trotzdem gab eine relativ große Zahl der Befragten in den USA an, mehr Geld in Aktien (17 Prozent) und Investmentfonds (18 Prozent) anlegen zu wollen. Die Befragten in Griechenland (19 Prozent), Italien (17 Prozent) und den USA (13 Prozent) werden künftig verstärkt in sicherere Produkte wie etwa Staatsanleihen anlegen; Russen (17 Prozent), Amerikaner (15 Prozent), Griechen und Italiener (je 14 Prozent) sowie Franzosen (11 Prozent) setzen zudem verstärkt auf Lebensversicherungen.
Heim und Familie geben weiterhin Halt
Ihre familiäre und häusliche Situation gibt den meisten Befragten im Zeitraum der nächsten zwölf Monate Grund zur Zuversicht: 92 Prozent der Schweizer, 88 Prozent der Deutschen, 86 Prozent der Österreicher, 78 Prozent der Franzosen und 71 Prozent der Russen sind mit Blick auf ihr Zuhause positiv gestimmt. Hier hat sich im Vergleich zum Mai 2008 nichts geändert. Beim Thema Familie, Partner und Kinder sind die Schweizer besonders zuversichtlich (80 Prozent), gefolgt von den Deutschen (70 Prozent), Österreichern und Russen (je 68 Prozent).
Über die Studie
Die Zuversicht und Erwartungen an die Zukunft sind von zentraler Bedeutung für die Allianz als Versicherer und Finanzdienstleister. Die repräsentative Allianz Zuversichtsstudie wurde in Zusammenarbeit mit der GfK in den Monaten Oktober und November 2008 durchgeführt. Basis für die Umfrage waren Telefoninterviews mit jeweils 1000 Interviewpartnern (über 15 Jahre alt*) in den Ländern Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Ungarn, Russland, der Schweiz und den USA.
Die erste internationale Zuversichtsstudie wurde im Mai 2008 durchgeführt und umfasste Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Portugal, Russland, Spanien und die Türkei.
* Russland, 2398 Interviews; in den USA ab 18 Jahre. Interviews wurden von der GfK Marktforschung geführt, außer in Deutschland, Russland und Ungarn.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
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Jennifer Gunther
Allianz Group
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