Bundesweiter Aktionstag Milch

Berlin

Bundesweiter Aktionstag Milch
Milchbauern erhöhen gezielt Druck auf einzelne Handelszentralen
Deutschlands Milchbauern führen derzeit den bundesweiten Aktionstag Milch durch, um den gesamten Lebensmitteleinzelhandel zum Abschluss höherer Milchpreise zu bewegen. In allen Bundesländern finden Verbraucher-Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen statt. Die Demonstrationen vor den Zentralen des Lebensmitteleinzelhandels wurden ausgeweitet, vor allem an den Standorten von Aldi Nord und Aldi Süd sowie vor der Edeka- und Norma-Zentrale. „Der gesamte Lebensmitteleinzelhandel muss sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung stellen und den Milchbauern kostendeckende Preise zahlen, damit die Verbraucher das wertvolle, gesunde Gut Milch auch künftig aus der heimischen Landwirt­schaft erhalten“, erklärte der Präsident des Deutschen Bauern­verbandes (DBV), Gerd Sonnleitner. „Die Milchbauern müssen ökonomisch auch überleben können.“
Mit dem bundesweiten Aktionstag Milch wird die heiße Phase der Verhandlungen zwischen Molkereiwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel über die neuen Milchpreise nachhaltig unterstützt. Seit gestern demonstrieren Hunderte Landwirte vor den Firmenzentralen von Aldi, Lidl, Edeka und Norma, um den Druck auf die Discounter und Lebensmittelhändler zu erhöhen. Der Discounter Lidl hatte nach Gesprächen mit Präsident Sonnleitner seinen Verkaufspreis je Liter Milch um 10 Cent und für Butter je 250-Gramm-Päckchen um 20 Cent an. Auch REWE, Netto und Tengelmann mit seinem Discounter Plus kündigten zwischenzeitlich entsprechende Preiserhöhungen an.
Schwerpunkte der heutigen Aktionen bilden die beiden Aldi-Unternehmenszen­tralen, da Aldi im April die drastischen Preissenkungen um bis zu 20 Prozent gegen den allgemeinen Preistrend durchgesetzt hatte. Rheinische und westfälische Bauern demonstrieren derzeit mit Schleppern vor Aldi Süd in Mühlheim-Styrum (ab 11 Uhr) sowie Aldi Nord in Essen mit Schleppern.
In Dresden, Chemnitz und Leipzig finden Schlepperdemos mit bis zu 50 Traktoren für höhere Milchpreise statt. Auch in Hamburg hält die Mahnwache der Bauern vor der Edeka-Zentrale an, damit es schnellst möglich zu einem Einlenkung des Handels kommt. 80 Milchbauern aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind mit ihren Traktoren vorgefahren, um ein deutliches Signal zu setzen. Vor die Zentrale von Norma im bayerischen Fürth sind über 100 Landwirte aus Bayern sowie aus dem benachbarten Thüringen gezogen.
In Berlin findet heute Nachmittag eine Kundgebung am Brandenburger Tor statt, zu der der Bundesverband der Milchviehhalter aufgerufen hat. Eine geplante Schlepperdemonstration, die der DBV mit benachbarten Landesbauernverbänden von Berlin zur Unterstützung durchführen wollte, wurde wegen des Staatsbesuchs des russischen Ministerpräsidenten polizeilich nicht genehmigt.
Besondere Aktionen haben sich darüber hinaus die Landwirte in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Baden-Württemberg ausgedacht. Vorrangig vor Aldi-Filialen führen die Milchbauern „Herauskaufaktionen“ durch. Die Milch wird anschließend an die Verbraucher abgegeben.
Deutscher Bauernverband
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