Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Kues: ‚Industrie und Handel sollen stärker auf die…

Berlin

Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Kues: „Industrie und Handel sollen stärker auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen“

Sieger des Design-Wettbewerbs „Von Kopf bis Fuß“ werden in Berlin ausgezeichnet

Am heutigen Mittwochabend werden die Gewinner des bundesweiten Design-Wettbewerbs „Von Kopf bis Fuß … tägliche Begleiter für Jung und Alt“ in der Berliner Universität der Künste (UdK) ausgezeichnet. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und will angehende Designerinnen und Designer für den demografischen Wandel und die Bedürfnisse älterer Menschen sensibilisieren. Sie sollen Ideen für alltägliche Produkte entwickeln, die für Alt und Jung gleichermaßen attraktiv sind.

„Immer mehr Ältere stehen immer weniger Jüngeren gegenüber – diese Entwicklung wird Wirtschaft und Industrie, aber auch Design und Architektur beeinflussen“, sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, anlässlich der Preisverleihung.
„Die innovativen Wettbewerbsbeiträge zeigen, wie man das Miteinander der Generationen im Alltagsleben noch besser gestalten kann. Industrie und Handel sollten diese Ideen aufnehmen und stärker auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen.“

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert den Design-Wettbewerb im Rahmen der Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ mit insgesamt 95.000 Euro. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Prof. Franco Clivio (Gestalter), Claudia Gaspar (Gesellschaft für Konsumforschung Nürnberg), Eberhard Gebauer (Kaufhof Warenhaus AG), Alexander Grots (gravity/ehem. IDEO), Cordula Tutt (Focus), Prof. Dr. Dr. h. c. Ursula Lehr (Wissenschaftlerin, Bundesministerin a. D.) und Jürgen Nadler (Stiftung Warentest) wählte die Sieger unter insgesamt 117 Einsendungen aus 19 Hochschulen im ganzen Bundesgebiet aus. Es werden Preise im Gesamtwert von über 9.500 Euro vergeben. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stiftet die drei Hauptpreise im Wert von insgesamt 6.000 Euro.

„Die Ergebnisse des Wettbewerbs, die wir heute hier besichtigen können, sind beachtlich“, so der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues. „Es geht dabei nicht um Speziallösungen für Einzelne, sondern um Erleichterungen für alle Generationen. Deutlich wird nämlich vor allem eines: Was für ältere Menschen sinnvoll und praktisch ist, kommt letztendlich allen zu Gute. Ich kann mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Idee tatsächlich den Weg in die Supermarkt- und Kaufhausregale findet.“

Die Sieger des Wettbewerbs im Einzelnen:

Hauptpreise

1. Preis: 3.000 Euro
Der erste Preis geht an die Gruppenarbeit „Teilen“. Preisträger sind Eva Feldkamp, Hannes Geipel, Michel Giesbrecht, Milena Kling, Theresa Lusser und Lisa Weiss von der Universität der Künste Berlin. Die Arbeit zeigt, dass man Alltagsgegenstände manchmal nur geringfügig abwandeln muss, um Generationen
zusammenzubringen: der Regenschirm mit Doppelgriff für Groß und Klein, die Markttasche mit verstellbarem Henkel, die wärmende Straßenlaterne oder der ausziehbare Stuhl zum gemeinsamen Schmökern für Großvater und Enkel.

2. Preis: 2.000 Euro
Der zweite Preis geht an Rouven Norman Rieger von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig für seinen Entwurf „Schmetterling“. Dieser Einkaufshelfer mit den breiten Flügeln nimmt kleinere Besorgungen mühelos auf und erspart das Bücken in den Einkaufswagen. Zum Einpacken genügt es, die Flügel des Schmetterlings zusammenzuklappen.

3. Preis: 1.000 Euro
Der dritte Preis geht an Desi Döll von der Universität der Künste Berlin für den Entwurf „Packaging Design 4 All“. Es geht dabei um Alltagslösungen für Verpackungen und Gefäße, die sich häufig schwer öffnen lassen. Wo herkömmliche Deckel die Flasche oft nicht freigeben, helfen bei diesen Verschlüssen kleine Tricks, die die Studentin zuvor mit älteren Menschen getestet hat.

Sonderpreise
Der Sonderpreis in Höhe von 2.500 Euro geht an Julinka Ebhardt und Janine Hofmann von der Fachhochschule Potsdam. Sie überzeugten die Jury mit ihrem Entwurf „Kaufhof Je le Merite“, ein altersgerechter Supermarkt, der nicht nur übersichtlicher und komfortabler gestaltet ist, sondern auch Orte der Begegnung wie Sitzgruppen und ein Café bietet. Der Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro geht an Nora Brand, Lone Hertel und Christian Kunz von der Universität Kassel für den Entwurf „kEKS“, eine Art generationsübergreifende Kontaktbörse in Form eines Zettelkastens.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs „Von Kopf bis Fuß“ werden in einer Ausstellung bei designtransfer in der Universität der Künste Berlin, Einsteinufer 43-53, vom 27.11. bis 17.12.2008, Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.00 Uhr gezeigt.

Die Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ verbindet Senioren-, Wirtschafts- und Verbraucherpolitik miteinander und zielt sowohl auf die Erhöhung der Lebensqualität von älteren Menschen als auch auf die Stärkung von Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Die Bundesregierung möchte die Potenziale des Marktes für generationengerechte Produkte und Dienstleistungen aufzeigen, Impulse geben für die Entwicklung von innovativen Ideen sowie ältere Menschen in ihrer Rolle als Verbraucherinnen und Verbraucher stärken. Die Initiative wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gestartet. Eckpunkte zur Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ wurden im April 2008 im Bundeskabinett verabschiedet. Mehr Informationen finden Sie unter www.wirtschaftsfaktor-alter.de http://www.wirtschaftsfaktor-alter.de .

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: info@bmfsfjservice.bund.de
Internet: http://www.bmfsfj.de

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