Zum Internationalen Tag der Ozeane: Hohe Diesel-Preise schützen Meeressäuger
Zum Internationalen Tag der Ozeane:Hohe Diesel-Preise schützen Meeressäuger
München, 06.06.2008 – Anlässlich des Internationalen Tages der Ozeane am 08. Juni (World Ocean Day) begrüßt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) die durch die hohen Diesel-Preise ausgelösten massiven Behinderungen in der Fischerei. „Die industrielle Fischerei, insbesondere die der EU-Flotten, ist hauptverantwortlich für die katastrophale Vernichtung der Artenvielfalt in den Weltmeeren“, erklärt ein GRD-Sprecher. „Weniger Fischerei ist gleichbedeutend mit mehr Leben in den Meeren“.
Jedes Jahr sterben etwa 300.000 Wale und Delfine als sinnloser Beifang in Fischernetzen, Wissenschaftler sagen ein Ende der kommerziellen Fischerei für das Jahr 2040 voraus. „Doch der politische Wille zur Umsetzung einer ökologisch verträglichen und nachhaltigen Fischerei fehlt. Schutzgebiete existieren meist nur auf dem Papier, Fischereikontrollen sind mehr als mangelhaft oder es gibt sie erst gar nicht, Piratenfischer treiben auf den Weltmeeren ihr Unwesen, Überkapazitäten der Fischereiflotten werden mit EU-Subventionen künstlich am Leben gehalten, umweltzerstörende Fischereitechniken wie die Grundschleppnetzfischerei sind immer noch nicht verboten. Die stark gestiegenen Diesel-Preise sind derzeit der beste Schutz für Meeressäuger und Fischbestände, den man sich vorstellen kann“, so die GRD.
Am Mittwoch hatten aufgebrachte Fischer gegen die hohen Spritpreise im Brüsseler Europa-Viertel protestiert und es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei. In Frankreich blockieren Hochseefischer bereits seit Wochen mehrere Häfen, um eine Deckelung der Dieselpreise zu erzwingen. Mittlerweile haben sich auch italienische, spanische und portugiesische Fischer den Protesten angeschlossen. Auch in Japan laufen immer weniger Fischerkutter aus, eine Fangfahrt verursacht Verluste von bis zu 700 €.
Der World Ocean Day für einen nachhaltigen Umgang und ein besseres Management der Meeres-Ressourcen geht auf eine Initiative Kanadas während des UN-Erdgipfels in Rio de Janeiro zurück und fand erstmals am 8. Juni 1992 statt, wurde von UNO bislang allerdings nicht offiziell anerkannt.
Ulrich Karlowski
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