Wettbewerbsfähigkeit darf nicht gefährdet werden
Wettbewerbsfähigkeit darf nicht gefährdet werden
Emissionshandel: Kostenlose Zuteilung auf der Basis von technischen Standards ist das bessere Konzept
„Die geplante Versteigerung der Emissionszertifikate bedroht die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrien, denn wir können die höheren Kosten nicht an unsere Kunden weitergeben“, davon ist Dr. Harald Schwager, Vorstandsmitglied der BASF SE überzeugt, „Ergebnis wird sein, dass energieintensive Produktion mitsamt den Arbeitsplätzen in außereuropäische Länder verlagert wird, in denen Klimaschutz und vor allem Kosten für CO2 -Zertifikate oder CO2 -Steuern keine oder eine geringere Rolle spielen. Damit erweisen wir dem Klimaschutz einen Bärendienst.“
Nach den bisherigen Plänen sollen Unternehmen in Zukunft nicht nur ihre Emissionen immer weiter senken, sondern auch die Rechte für den Ausstoß von Treibhausgasen ersteigern, bis 2020 dieser Auktionsanteil für die Industrie auf 100 Prozent angehoben ist. Für die chemische Industrie heißt das: Ihre Kosten werden massiv steigen. Bei einem Zertifikatspreis von 35 Euro je Tonne CO2 lägen die Belastungen ab 2020 bei jährlich über 2 Milliarden Euro in Deutschland und knapp 9 Milliarden in der EU. Die Auktionierung von Zertifikaten würde allein die BASF ab 2020 jährlich – je nach CO2-Preis (30/40 Euro/t) – mit 450 bis 600 Millionen Euro belasten.
Wichtig ist für die BASF wie für die gesamte Industrie der Verzicht auf die Auktionierung bei den Sektoren, bei denen die Gefahr der Verlagerung droht („exposed sectors“). Beim Abschluss der Beratungen auf dem EU-Gipfel am 11. und 12. Dezember muss es vor allem darum gehen, diese Sektoren definitiv festzulegen. Eine Entscheidung solch enormer wirtschaftlicher Tragweite darf nicht verschoben werden. „Wir sind der Überzeugung, dass die Chemie zu den „exposed sectors“ gehört“, sagt Schwager. Um die ökonomischen und ökologischen Vorteile der Verbundproduktion an vielen Produktionsstandorten der europäischen Chemie nicht zu gefährden, müssen ausgehend von der Basischemie die wesentlichen weiteren Wertschöpfungsketten mit einbezogen werden.
Damit dennoch die Klimaschutzziele erreicht werden, soll die Zuteilung kostenloser Zertifikate auf der Basis technischer Standards erfolgen. Nur wer technologisch zur Spitze gehört, kann dann vollständig kostenlose Zertifikate beanspruchen. „So wird sichergestellt“, so Schwager, „dass die energieintensiven Industrien im Rahmen des Emissionshandels ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
BASF und Klimaschutz
Die BASF unterstützt die Ziele des Kioto-Protokolls sowie neue ambitionierte Ziele im Rahmen eines globalen post-Kioto-Abkommens für 2020. Das Unternehmen sieht den Klimaschutz als eine globale Aufgabe und stellt sich dieser Herausforderung an den Standorten in der ganzen Welt. Durch zahlreiche Maßnahmen wurden bereits im Zeitraum 1990 bis 2002 die Treibhausgas¬emissionen absolut um 38 %, spezifisch, also pro Tonne Verkaufs¬produkt, sogar um 61 % gesenkt. Für 2020 hat sich das Unternehmen neue, sehr anspruchsvolle Ziele gesetzt. Auf Basis des Jahres 2002 will das Unternehmen bis 2020 die spezifischen Emissionen von Treibhausgasen um 25 % senken.
Als erstes Unternehmen der Industrie hat die BASF eine umfassende CO2 -Bilanz vorgelegt. Ergebnis: BASF-Produkte können dreimal mehr Treibhausgasemissionen einsparen, als bei der Herstellung und Entsorgung aller BASF-Produkte emittiert werden. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas. Um diesen Faktor weiter zu verbessern, entwickelt das Unternehmen innovative Technologien und Materialien für einen nachhaltigen Klimaschutz. Mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr, das ist rund ein Drittel der gesamten Forschungs¬ausgaben, wendet die BASF für Energieeffizienz, Klimaschutz, Ressourcenschonung und nachwachsende Rohstoffe auf.
URL: www.basf.de350124