Konjunkturkrise in der EU: Ein Viertel weniger Pkw-Neuzulassungen im November
Konjunkturkrise in der EU: Ein Viertel weniger Pkw-Neuzulassungen im November
Bad Windsheim (ARCD) – Der Einbruch bei Autokäufen in der EU fiel im November massiv aus: Wurden im Vergleichszeitraum 2007 europaweit noch 1,25 Mio. Pkw verkauft, so waren es im November 2008 nur 0,93 Mio (– 25,8 %). Besonders signifikant fiel der Rückgang in Irland (– 55,9 %), Spanien (– 49,6 %) und Dänemark (– 45,2 %) aus. Aber auch in Deutschland wurden 50 000 Neufahrzeuge weniger angemeldet als im November 2007, und selbst in Frankreich konnte der steuerliche Öko-Bonus einen Einbruch nicht verhindern (– 14,1 %). In den 15 „alten“ EU-Ländern summiert sich der Rückgang auf 26,1%, in den neuen Mitgliedsstaaten auf 22,6 %, wobei Polen ein Plus von 10,7 % aufwies. Laut Statistik des europäischen Automobilherstellerverbandes ACEA sei es zuletzt 1993 und 1999 kurzfristig zu vergleichbaren Einbrüchen gekommen. Die ACEA rechnet mit einem Jahresergebnis für 2008 von – 5,4 %. Die Beliebtheit von Autos aus dem Hause des Marktführers Volkswagen (VW, Audi, Skoda, Seat) bewährt sich auch in Krisenzeiten: 17,4 % Rückgang gegenüber November 2007 und ein Jahresminus von vorläufig 4,3 % (über 11 Monate) sind zwar kein erfreuliches, im Vergleich zur Konkurrenz aber respektables Ergebnis. Ford (mit Volvo) verzeichnete ein Minus von 19,6 %, Renault von 21,8 %, Fiat von 23,8 % und GM (Opel, Saab, Chevrolet) von 37,5 %. Den Negativrekord hält die US-Marke Chrysler mit – 55,7 %. Auch der Lkw-Bereich leidet mit Rückgängen der Neuzulassungen um rund 17 % und leeren Auftragsbüchern zunehmend unter der Finanzschwäche seiner Kunden. Die ACEA fordert nach Informationen des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) europaweit 40 Mrd. Euro Unterstützung für die Automobilindustrie, die in Europa rund 12 Mio. Arbeitnehmer beschäftigt. Bei einem Treffen führender Automobilhersteller mit Nicolas Sarkozy machte der französische Ratspräsident eine weitere finanzielle Unterstützung der EU vom Versprechen der Autoindustrie abhängig, keine Standortschließungen vorzunehmen.
Silvia Schöniger
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