Spanischer Markt bietet große Chancen im Aufdachbereich

Berlin

Spanischer Markt bietet große Chancen im Aufdachbereich

Deutsche Unternehmen haben 2008 rund 40 Prozent ihrer Auslandsumsätze von insgesamt 3,2 Mrd. Euro in Spanien gemacht / Trotz Kürzung der Förderung und Einführung einer Deckelung bleiben deutsche Firmen für den spanischen Markt optimistisch

Berlin, 22. Dezember 2008 – Deutsche Solarunternehmen haben in den vergangenen Jahren stark in den spanischen Markt investiert. Wegen der Kürzung der Solarstromvergütung sowie der Deckelung des spanischen Solarmarktes auf maximal 500 Megawatt müssen sie sich nun neu orientieren. Doch trotz der scharfen Kappung der Photovoltaik-Vergütung für Freiflächenanlagen sind die deutschen Marktteilnehmer ungebrochen optimistisch. Dies berichtet die B2B-Fachzeitschrift photovoltaik in ihrer aktuellen Ausgabe (Heft 12/2008). Der Solarboom werde durch das neue Gesetz gebremst, allerdings können laut Gerg Abbeg, ein auf Energierecht spezialisierter Anwalt der Kanzlei Rödl Partner, „effiziente Betreiber, die strategisch umdenken, profitieren“. Carsten Körnig, Geschäftsführer des Branchenverbands BSW-Solar, erwartet, dass sich „der spanische Markt vor allem für Anbieter von Trackingsystemen und Solarparkprojektierer vorläufig verkleinert“.

Chancen sehen nach Angaben der photovoltaik viele Anbieter etwa im Umstieg auf Dachanlagen, die mit dem neuen Gesetz stärker gefördert werden. Außerdem gibt es in Spanien eine gesetzlich verankerte Installationspflicht, die kleinere Dachanlagen auf neuen großen Bürokomplexen, Lagerräumen, Supermärkten oder öffentlichen Gebäuden vorschreibt. Diese Regelung kam bislang kaum zum Tragen, da großflächige Solarparks in Südspanien wegen der hohen Einspeisevergütung attraktiver waren. Nun könnte der Umstieg von Freiflächen- zu Dachanlagen auch für die deutschen Unternehmen zu einer rentablen Alternative werden. BSW-Geschäftsführer Körnig bestätigt die Chancen im Marktsegment Dachanlagen in Spanien. Auch Florian Schmidt von EuPD Research rechnet damit, dass sich in Spanien für Anbieter von Finanzierungsprodukten im kleineren und mittleren Aufdachbereich neue Chancen bieten, „da viele ausländische Investoren sich vor dem Hintergrund der Finanzkrise aus dem spanischen PV-Projektgeschäft zurückgezogen haben.“

Seit Ende September 2008 wird in Spanien eine neue, deutlich geringere Einspeisevergütung für große Photovoltaik-Anlagen gezahlt. Kurz zuvor nahmen viele Projektierer noch ihre großen Freiflächenanlagen in Betrieb. Allein neun Solarparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 200 Megawatt gingen im August und September ans Netz. Die Branchenverbände erwarten, dass Spanien in diesem Jahr Platz zwei hinter Deutschland bei der neu installierten Solarstromleistung einnehmen wird, berichtet die photovoltaik. Einige Solarexperten gehen sogar davon aus, dass der spanische Markt 2008 den deutschen Markt überholen wird. Deutsche Unternehmen waren dabei in den vergangenen Jahren äußerst aktiv auf dem spanischen Markt. Das Land galt seit dem Einsetzen des Booms als wichtiger Exportmarkt. Der BSW-Solar schätzt, dass das Auslandsgeschäft deutscher Firmen 2008 auf 3,2 Milliarden Euro steigen wird. Davon dürften etwa 40 Prozent auf Spanien entfallen. Die Hoffnung auf wieder steigende Renditen auf dem spanischen Markt könnte sich ab 2011 realisieren, berichtet das B2B-Fachmagazin. Dann steht eine Revision seitens der Regierung für ihren Erneuerbare-Energien-Plan für den Zeitraum 2011 bis 2020 an.

Hinweis für die Redaktionen: Der komplette Artikel kann bei Iris Kampf, Tel. 030/72 62 96-454, angefordert werden. Auf www.photovoltaik.eufinden Sie auch eine Tabelle zu den Exportumsätzen der wichtigsten deutschen Unternehmen.

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