Deutsche Bank und Deutsche Post passen die Struktur des Postbank-Beteiligungsvertrags an

Bonn

Deutsche Bank und Deutsche Post passen die Struktur des Postbank-Beteiligungsvertrags an

Die Deutsche Bank AG und die Deutsche Post AG haben eine verbesserte Transaktionsstruktur auf Basis des bisherigen Kaufpreises für den Erwerb von Aktien der Deutschen Postbank AG durch die Deutsche Bank vereinbart. Der Vertrag wird nun in drei Teilen umgesetzt. Die Deutsche Bank kann dabei die Anteile der Postbank kapitalschonender übernehmen.

Im Gegenzug erhält die Deutsche Post die Erlöse aus der Gesamttransaktion am Tag des Closing und damit drei Jahre früher als erwartet. Die Unternehmen gehen vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden von einem Closing bis spätestens 27. Februar 2009 aus. Der Barwert der Transaktion entspricht Euro 4,9 Mrd. In einem ersten Schritt wird die Deutsche Bank 50 Mio. Aktien der Postbank – das entspricht einem Anteil von 22,9 Prozent – voraussichtlich im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung im Wert von etwa Euro 1,1 Mrd. unter Ausschluss des Bezugsrechts erwerben.

In Folge dessen wird die Deutsche Post einen Anteil von rund 8 Prozent an der Deutschen Bank halten. Über die eine Hälfte dieser Aktien kann die Deutsche Post ab Ende April frei verfügen. Die andere Hälfte dieser Aktien ist ab Mitte Juni veräußerbar. Für eine Veräußerung sind marktschonende Mechanismen vereinbart worden. Für die Zeit bis zur Veräußerbarkeit sind in bestimmtem Umfang Kurssicherungsmaßnahmen zulässig und zum Teil auch vorgesehen. Zeitgleich zeichnet die Deutsche Bank eine Pflichtumtauschanleihe der Deutschen Post, die nach Ablauf von drei Jahren inklusive der aufgelaufenen Zinsen in 60 Mio. Aktien, oder 27,4 Prozent, der Postbank getauscht wird. Dabei handelt es sich um eine Nullkupon-Anleihe mit einer Verzinsung von 4 Prozent p.a. Der Barwert zum Zeitpunkt des Closing beträgt voraussichtlich Euro 2,7 Mrd.

Für die verbleibenden Aktien (26,4 Mio. Aktien bzw. 12,1 Prozent) bestehen weiterhin Kauf- und Verkaufsoptionen. Die Optionen werden durch die Zahlung des Barwertes zum Zeitpunkt des Closing in Höhe von Euro 1,1 Mrd. besichert. Die Fristen zur Ausübung der Optionen laufen nun zwischen dem 36. und 48. Monat nach Abschluss der Transaktion. Durch Besicherung der Verkaufsoption und durch die Zeichnung der Pflichtumtauschanleihe erhält die Deutsche Post unmittelbar liquide Mittel von voraussichtlich Euro 3,8 Mrd. wovon Euro 3,1 Mrd. bereits am 2. Januar 2009 an die Deutsche Post geflossen sind.

Für die Deutsche Bank reduziert sich bei Closing der neuen Struktur die erwartete Tier 1-Kapitalbelastung von ursprünglich Euro 2,2 Mrd. auf Euro 1,0 Mrd. Die Werte der einzelnen Tranchen können zum Closing noch adjustiert werden. Stefan Krause, Finanzvorstand der Deutschen Bank, sagte: „Wir freuen uns, dass wir mit der Deutschen Post gemeinsam eine Anpassung des Beteiligungsvertrags erreichen konnten. Damit unterstreicht die Deutsche Bank, dass ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes die strategische Beteiligung an der Postbank weiterhin von hohem Wert ist. Gleichzeitig setzen wir unsere erklärte Strategie fort, unsere Kapitalposition weiter zu stärken und auch in Zeiten volatiler und unsicherer Märkte eine BIZ-Kapitalquote (Tier 1) von ca. 10 Prozent zu erhalten.“

John Allan, Finanzvorstand der Deutschen Post, fügte hinzu: „Die neue Struktur erlaubt es uns, schneller und mit weniger Risiko aus dem Bankgeschäft auszusteigen. So können wir mehr Ressourcen freisetzen, um uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren. Gleichzeitig schafft die neue Struktur die Basis für eine klare Eigentümerstruktur bei der Postbank. Wir sind sehr froh, dass wir eine Vereinbarung erzielt haben, von der alle Beteiligten noch stärker profitieren.“

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