Innovationsforum für Mikrotechnologien gestartet

Villingen-Schwenningen

Innovationsforum für Mikrotechnologien gestartet

MicroMountains Netzwerk bringt und Forschung und Firmen an einen Tisch / Neue Entwicklungen drängen auf den Markt / Strom aus flatternden Folien, Mikrosensoren für Autoreifen und Bandscheiben-OP, neue Lösungen für Maschinenbau, Gebäude- und Labortechnik

Villingen-Schwenningen, 27. Januar 2009. Zahlreiche mikrotechnische Entwicklungen drängen auf den Markt. Sie warten nur auf interessierte Unternehmen. Diese Botschaft vermittelte das neue iNNOVATION fORUM des baden-württembergischen Netzwerks MicroMountains jetzt in Villingen-Schwenningen. Zwanzig Mikrosystemtechnik-Wissenschaftler aus ganz Europa und den USA präsentierten Forschungsergebnisse und Prototypen. Mehr als 100 Entscheidungsträger aus der Industrie suchten das Gespräch mit ihnen und ließen sich über konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Mikrotechnologien informieren.

„Auf Anhieb entstanden neue Partnerschaften. Aus einigen der vorgestellten Entwicklungen können sehr bald serienreife Produkte werden. Damit haben wir das Ziel des Forums erreicht.“ So das Resumée von Dr. Thomas Link, Vorstand des Technologiedienstleisters MicroMountains Applications AG, als Mitveranstalter und Moderator des Forums. Die Wissenschaftler seien hoch erfreut gewesen, dass sie mit Praktikern aus der Industrie im kleinen Kreis reden konnten.

„Wir erwarten von diesem dialogorientierten Technologietransfer, dass Innovationen schneller aufgegriffen werden und früher auf den Markt kommen. Nur so kann man den Vorsprung auf dem Weltmarkt halten“, sagte Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer des Mitveranstalters IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und Vorsitzender der Technologieinitiative MicroMountains Network e.V. Das MicroMountains iNNOVATION fORUM werde fortgesetzt. „Wenn klassische Absatzmärkte kranken, braucht es umso mehr Neuerungen“, ergänzte Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister in seinem Grußwort. Darum fördere das Land die Mikrosystemtechnik-Initiativen.

Interesse weckten insbesondere die Beiträge zur Mikroenergietechnik. Dieser Forschungszweig arbeitet an Lösungen zur Energiegewinnung aus der direkten Umgebung von Sensoren, zum Beispiel aus Abwärme oder aus Vibrationen von Maschinen. Damit wären Verkabelungen für die Stromzufuhr bzw. Batterien in vielen Fällen überflüssig. Vorgestellt wurden hauchdünne Folien, in die Mikrogeneratoren eingelassen sind und die allein durch das Flattern im Wind Strom erzeugen. Ebenso ging es um Sensoren und Systeme für industrielle Anwendungen, Maschinenbau, Autoreifen, Gebäude- und Labortechnik, um mikrofluidische Lösungen und Mikrodosiersysteme. So wurde gezeigt, wie man Flüssigkeiten automatisch auf Nano- und Pikoliter genau dosieren kann – eine Lösung, die Arbeitsprozesse in Labor, Medizin und Industrie vereinfachen und kostengünstiger machen würde. Gezeigt wurden neue Ansätze für miniaturisierte Bewegungs- und Luftqualitätssensoren und medizintechnische Sensoren, darunter ein Gerät zur präzisen Kontrolle von Bandscheiben-Operationen.

Unternehmer und Interessenten aus Entwicklungsabteilungen der Industrie können sich über die Internetadresse www.innovation-forum.eu weiter informieren. Ansprechpartner ist Marcel Trogisch, Projektleiter bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Romäusring 4, 78050 Villingen-Schwenningen, Telefon +49 7721 922170, Fax +49 7721 922182, E-Mail trogisch@villingen-schwenningen.ihk.de .

MicroMountains Network e.V.
MicroMountains Network e.V. ist die High-Tech-Initiative des Industriestandorts Schwarzwald-Baar-Heuberg, die von der IHK ins Leben gerufen wurde. Sie richtet den Fokus ihrer Aktivitäten besonders auf Medizin-, Ultrapräzisions- und Mikrosystemtechnik und verwandte Branchen – darunter Elektronik, Informations-, Mess- und Kunststofftechnik. Ziel ist, die technologische Leistungsfähigkeit der Industrie nachhaltig voranzutreiben. Der Verein initiiert und betreibt Programme zur Beschleunigung von Innovationen. Er fördert die Zusammenarbeit mittelständischer Unternehmen, begleitet Existenzgründer von der Geschäftsidee bis zum Marktauftritt und gewinnt Nachwuchskräfte u.a. durch Wettbewerbe und Patenschaften. www.micromountains.com

MicroMountains Applications AG
Mikrotechnologien zügig zur industriellen Anwendung bringen – mit der MicroMountains Applications AG stellt sich ein neuer Dienstleister dieser Herausforderung. Das 2007 gegründete Unternehmen mit Sitz in Villingen-Schwenningen will mittelständischen Unternehmen mit neuen Methoden des Technologietransfers helfen, die Chancen der Mikrosystemtechnik zu nutzen. Die AG operiert als selbstständiger Dienstleister, Projektmanager und Mittler zwischen Industrie und Forschung. Die MicroMountains Applications AG ist eines von mehreren Applikationszentren für Mikrosystemtechnik, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in ein spezielles Förderprogramm aufgenommen hat. Das Applikationszentrum hat den Auftrag, Hürden für die Anwendung der Mikrotechnologien zu beseitigen sowie Lücken zwischen wettbewerbsneutraler Forschung und gewerblicher Nutzung zu schließen.

Der Name MicroMountains – hervorgegangen aus der Wirtschafts- und Technologieinitiative MicroMountains Network e.V. der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg – erinnert an das traditionsreiche Know-how dieses Standortes auf dem Gebiet der Feinmechanik, Präzisions- und Mikrotechnik. Die Region ist seit Jahrzehnten das Weltzentrum der Medizintechnik und war einst die Heimat der Uhrenindustrie. Hunderte von Automobilzulieferern haben hier ihren Sitz, ebenso namhafte Hersteller von Werkzeugmaschinen, Elektrotechnik, Elektronikkomponenten und Kunststoffprodukten.

Die AG kooperiert mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Baden-Württemberg, in denen mehr als 500 Experten tätig sind. Insbesondere sind es die Institute der Hahn-Schickard-Gesellschaft in Villingen-Schwenningen und Stuttgart (HSG-IMIT und HSG-IMAT), das Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg, die Hochschule Furtwangen University (HFU) mit ihrem Institut für angewandte Forschung (IAF) sowie das Forschungszentrum Karlsruhe (FZK). Das Applikationszentrum bietet Kompetenzen für sämtliche Fragestellungen aus den Bereichen Mikrosystemtechnik, Mikrospritzguss, Medizintechnik und Mechatronik. Es integriert alle relevanten Arbeitsfelder und Dienstleistungen für Industriekunden.
www.mm-applications.com

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