Boehringer Ingelheim Stiftung fördert in großem Umfang Spitzenforschung an der Johannes…
Boehringer Ingelheim Stiftung fördert in großem Umfang Spitzenforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Boehringer Ingelheim Stiftung stärkt mit einer außergewöhnlichen Initiative die Spitzenforschung an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz: Über einen Zeitraum von zehn Jahren fördert die Stiftung mit insgesamt 100 Millionen Euro die Errichtung und den Betrieb eines internationalen Exzellenzzentrums für Lebenswissenschaften (Arbeitstitel). Damit erhält Rheinland-Pfalz eine der größten Privatspenden, die bislang in eine Wissenschaftseinrichtung an einer Universität geflossen sind. Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich an der Gründung dieses Exzellenzzentrums und lässt ein neues Gebäude errichten, das renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervorragende Arbeitsbedingungen bieten soll. Das neu zu gründende Institut werde von Größe und Ausstattung her internationale Standards der Spitzenforschung erfüllen, erklärten Otto Boehringer, Vorsitzender des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung, und die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen.
„Wir freuen uns, dass das Land Rheinland-Pfalz und die Johannes Gutenberg-Universität unsere Idee von zusätzlicher Spitzenforschung an der Universität Mainz sofort so positiv aufgegriffen haben und mittragen“, erklärte Otto Boehringer. „Angesichts des intensivierten Wettbewerbs und der internationalen Konkurrenz um die ‚besten Köpfe‘ in der Wissenschaft möchten wir gerne das Land und die Universität Mainz unterstützen, ihre Spitzenforschung zu stärken und ihre internationale Sichtbarkeit zu erhöhen“, so Otto Boehringer. „Wir, die Inhaberfamilien von Boehringer Ingelheim, verstehen unser Engagement als aktiv gelebte Bürgerschaft, als Dienst an der Gesellschaft. Wir wollen einen langfristig ausgerichteten Beitrag leisten. Wir wollen international sichtbare Spitzenforschung in Mainz und der Region stärken und weiterentwickeln, die hilft, wichtige naturwissenschaftliche und medizinische Fragen zu beantworten und damit auch die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Dies ist auch ein Beispiel, wie man gesellschaftliche Verantwortung als Public Private Partnership gestalten kann. Und es ist mit Blick auf das 125 jährige Bestehen unseres Unternehmens Boehringer Ingelheim im Jahr 2010 für unsere Familien auch Ausdruck unserer Verwurzelung in der Region, der wir unsere Verbundenheit ziegen möchten.“
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck zeigte sich erfreut über die Entscheidung der Stiftung: „Ich bin stolz und dankbar, dass die Boehringer Ingelheim Stiftung einer wissenschaftlichen Einrichtung in Rheinland-Pfalz eine so außergewöhnliche Förderung zukommen lässt. Das ist ein großer Schritt für unser Land, seinen Ruf als zukunftsfähigen Wissenschafts- und Forschungsstandort mit internationaler Anerkennung auszubauen.“ Ein solches privates Engagement zeuge von Weitsicht und einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl.
„Ein Exzellenzzentrum für Lebenswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird ein Meilenstein in unserer Wissenschaftslandschaft“, ist Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, überzeugt. „Die Mainzer Universität zählt bereits heute zu den forschungsstarken Hochschulen in Deutschland mit elf Sonderforschungsbereichen, davon alleine fünf im Bereich der Lebenswissenschaften. Diese Rolle wird durch die großzügige Unterstützung der Boehringer Ingelheim Stiftung nachhaltig gestärkt“.
Für Dr. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim, ist die Initiative eine Chance für den Wissenschaftsstandort Mainz: „Mit dem geplanten Exzellenzzentrum kann der Wissenschaftsstandort Mainz sein Profil weiter schärfen und ein hochattraktives wissenschaftliches Umfeld für neu zu rekrutierende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten. Die Nachkommen des Unternehmensgründers Albert Boehringer leisten mit dieser Initiative einen weiteren Beitrag zur Forschung und ermöglichen exzellente, international ausgerichtete Grundlagenforschung in Mainz.“
Das Institut werde eine Brückenfunktion zwischen den Wirkstoff-orientierten Materialwissenschaften einerseits und der Medizin andererseits einnehmen und durch wissenschaftliche Synergien zwischen den Disziplinen das vor Ort vorhandene ‚Know-how‘ ergänzen und verstärken, betonte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch.
Während die Boehringer Ingelheim Stiftung über einen Zeitraum von zehn Jahren mit insgesamt 100 Millionen Euro den gesamten Betrieb des Exzellenzzentrums sichert, trägt das Land Rheinland-Pfalz die Kosten von etwa 30 Millionen Euro für den Neubau eines hoch modernen Forschungsgebäudes mit rund 6.000 qm Hauptnutzfläche. Das Gebäude wird in zwei Abschnitten errichtet; die Planungen für den ersten Bauabschnitt sehen vor, dass dieser zum 1. Januar 2011 bezugsfertig ist. Das Exzellenzzentrum wird voraussichtlich als rechtlich selbstständige gemeinnützige GmbH (gGmbH) durch die Johannes Gutenberg-Universität gegründet und von ihr verwaltet. Universität und Stiftung wollen zunächst zwei oder drei international ausgewiesene Wissenschaftler gewinnen, die den Aufbau des Zentrums prägen und „international hervorragende Nachwuchswissenschaftler nach Mainz ziehen können“, so Otto Boehringer weiter. Geplant sind bis zu drei wissenschaftliche Abteilungen mit jeweils einem Direktor und bis zu sechs eigenständige wissenschaftliche Nachwuchsgruppen. Die Spitzenforscher sollen als Professoren bzw. Juniorprofessoren der Universität Mainz berufen und für ihre Institutsarbeit beurlaubt werden können.
Aus wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht gleichermaßen sei besonders erfreulich, dass die Errichtung des Exzellenzzentrums mit der Schaffung von insgesamt 100 neuen Arbeitsplätzen im wissenschaftlichen und im nichtwissenschaftlichen Bereich einhergehe.
Der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung, Otto Boehringer, Ministerpräsident Kurt Beck, Wissenschaftsministerin Doris Ahnen und Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch sind überzeugt, dass der Standort in Mainz aufgrund der zahlreichen wissenschaftlichen Anknüpfungspunkte zu den Forschungsschwerpunkten an der Universität, aber auch zur Universitätsmedizin nicht besser sein könne. Hier würden Weichen für eine Erfolgsgeschichte gestellt – für die Wissenschaft, aber auch für die Menschen im Land. Denn nicht zuletzt gehe es in den Lebenswissenschaften um die fundamentale Frage, wie wir in Zukunft besser leben können.
Boehringer Ingelheim Stiftung
Zweck der gemeinnützigen Boehringer Ingelheim Stiftung ist die „…ausschließliche und unmittelbare Förderung der medizinischen, biologischen, chemischen und pharmazeutischen Wissenschaft…“ Die Stiftung wurde 1977 von Hubertus Liebrecht (1931-1991), einem ehemaligen Gesellschafter des Unternehmens Boehringer Ingelheim, gegründet. Sie stiftet seit 1995 den Boehringer Ingelheim-Preis, der jedes Jahr vom Fachbereich Medizin der Universität Mainz für hervorragende Forschung in der klinischen und theoretischen Medizin vergeben wird. Sie fördert bundesweit Forschungsprojekte in Medizin, Chemie, Pharmazie und Biologie und ermöglichte es als eine der ersten Einrichtungen einem Nachwuchswissenschaftler in Deutschland, eine selbstständige Forschergruppe aufzubauen. Die Stiftung unterstützte wesentlich die Gründung des Instituts für Humangenetik der Universität Mainz. Außerdem stiftet sie Preise für wissenschaftliche Arbeiten (Dissertationen) zur Nachwuchsförderung in Medizin, Pharmazie und Chemie an der Universität Mainz. Insgesamt hat die Boehringer Ingelheim Stiftung in ihren Förderprogrammen auch in den vergangenen Jahren der Universität Mainz besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
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