Zertifikate – Kein Durchblick im Bedingungs-Dickicht

Berlin

Zertifikate – Kein Durchblick im Bedingungs-Dickicht

Viele Zertifikate sind so komplex, dass ein Privatkunde die Renditechancen oder Risiken gar nicht abschätzen kann. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der März-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest. Bei der Orientierung im Dschungel der Wertpapiere hilft das neu entwickelte Finanztest-Komplexitätsmaß. Es teilt Zertifikate und strukturierte Anleihen anhand der Anzahl ihrer Bedingungen in verschiedene Schwierigkeitsgrade ein.

Während die Rückzahlung beispielsweise bei Discountzertifikaten an nur eine Bedingung geknüpft ist – was einem Finanztest-Komplexitätsmaß von 1 entspricht –, muss der Anleger bei Bonus- oder Expresszertifikaten (Komplexitätsmaß 4 oder 5) schon mehrere Kursschwellen oder Rückzahlungstage im Auge behalten. Noch komplexere Zertifikate eignen sich laut Finanztest nur für Profis.

Hängt das Zertifikat etwa von mehreren Basiswerten ab, kommt eine absurde Fülle von Wenn-Dann-Bedingungen zustande. Für das Global Champion Zertifikat II von UBS Deutschland errechneten die Tester so ein Komplexitätsmaß von 49, und beim kombinierten Express-Bonuszertifikat Variozins Garant EP der DZ Bank lag die Maßzahl sogar bei 210. Solch komplizierte Papiere sind zwar nicht zwangsläufig riskanter, Anleger können sie jedoch nicht verstehen und deshalb auch nicht in jeder Marktlage angemessen reagieren.

Ein Überblick über die verschiedenen Formen strukturierter Anleihen und deren Komplexität findet sich in der März-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und im Internet unter www.test.de .

URL: www.test.de
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