Dudenhöffer: Abwrackprämien-Budget reicht bis Jahresende

Bad Windsheim

Dudenhöffer: Abwrackprämien-Budget reicht bis Jahresende

Bad Windsheim (ARCD) – Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass das Budget für die Abwrackprämie bis zu ihrem Auslaufen am 31.12.2009 reicht. Dies erfuhr der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) auf Anfrage. Bisher sind laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), die das Fördergeld verteilt, rund 120.000 Anträge (Stand: 25.02.2009) eingegangen. Die Anträge werden laut Bundeswirtschaftsministerium ab dem 2. März bearbeitet und beschieden, nachdem der Bundesrat am 20. Februar dem Konjunkturpaket II zustimmte. Ab dann muss das entwertete Original der Zulassungsbescheinigung II (Fahrzeugbrief) statt einer Kopie eingereicht werden. Für vorher eingehende Anträge gilt das alte Verfahren, wie der ARCD in Berlin erfuhr. Dudenhöffer prognostiziert, dass durch die Abwrackprämie „etwa 150.000 zusätzliche Neuwagen in 2009 verkauft werden“. Er sieht ein „Prämienloch“ durch den Vorzieheffekt voraus, wonach zwei Drittel dieser Neuwagen als Umsatz- und Gewinnbringer im Jahr 2010 fehlen werden. Dem Ruf aus der Autobranche, dass nicht der Tag der Zulassung, sondern das Datum des Kaufvertrags wegen des Lieferzeitrisikos als Stichtag gelten soll, erteilte Dudenhöffer gegenüber dem ARCD eine Absage. Die Kaufdaten könnten willkürlich manipuliert werden. Die von der Bundesregierung propagierten „Umweltziele werden zu 100 Prozent nicht erreicht, denn die Abwrackprämie habe nichts mit Umwelt zu tun“, kritisiert der Experte. Das sei nur ein Label, das die Politiker an die Prämie geheftet hätten. Dieses Urteil teilen auch die deutschen Umweltverbände und die Grünen-Fraktion im Bundestag, die von einer „Nebelkerze“ spricht. Wie „absurd“ diese Förderung sei, verdeutliche folgendes Beispiel: Mit der Prämie wäre es z.B. möglich, einen 3- Liter-VW-Lupo aus dem Jahr 1999 in die Schrottpresse zu geben und damit einen zeitweilig steuerbefreiten VW Touareg-Geländewagen inklusive Umweltprämie zu erwerben, der dreimal so viel CO2 ausstößt wie das verschrottete Fahrzeug. Nach Auffassung von Dudenhöffer werden auch die Konjunkturziele bei den Autobauern nicht erfüllt. Die Prämie „verkauft keinen Premium-Neuwagen und die werden gerade mal überwiegend in Deutschland gebaut“. Stattdessen verschlechtere sie die Margen der Premiumhersteller, die jetzt mit eigenen „Umweltprämien“ ins Rennen gehen müssen. Allerdings sei die Abwrackprämie, so Dudenhöffer ein großes Konjunkturprogramm für den Handel.

Silvia Schöniger
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