Im Dax wird besonders gesündigt
Im Dax wird besonders gesündigt
Exklusivstudie zum Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat
Der Wechsel bisheriger Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsrat oder an dessen Spitze gilt als ein zentrales Problem der deutschen Unternehmenskontrolle. Vor allem in den Dax-Gesellschaften ist diese Praxis offenbar besonders stark verbreitet. Das ist das Ergebnis einer Exklusivstudie für manager magazin, über die das Blatt in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 20. März) berichtet.
Der Wirtschaftsprofessor Axel von Werder, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensführung an der TU Berlin und Mitglied der Corporate-Governance-Kommission der Bundesregierung, hat die Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat in Börsenunternehmen untersucht, im Zehnjahreszeitraum von 1998 bis 2007. Danach sind im Dax 30 rund die Hälfte der ausgeschiedenen Chefs in den Aufsichtsrat des Unternehmens gewechselt, die Mehrzahl von ihnen auf den Stuhl des Aufsichtsratsvorsitzenden; im M-Dax waren es deutlich weniger. Von Werder fordert in manager magazin, „diesen Automatismus“ zu brechen.
Zwar habe sich die Lage seit Inkrafttreten der entsprechenden Empfehlungen des Deutschen Corporate-Governance-Kodex, nach denen solche Wechsel „nicht die Regel“ sein sollen, verbessert. Doch sei das nach Ansicht des Professors nicht zwangsläufig dem Regelwerk zuzuschreiben. Eine Einzelfallanalyse habe ergeben, dass auch andere Gründe wie persönliche Lebensplanung oder schlechte Performance den Wechsel verhinderten. Der Kodex habe allerdings eine „kulturbildende Wirkung“, so von Werder:
Unternehmen würden solche Wechselabsichten nun eingehender rechtfertigen müssen.
Autor: Dietmar Student
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