‚Wirtschaftsinitiative Lausitz tritt Nachfolge an‘

Berlin

„Wirtschaftsinitiative Lausitz tritt Nachfolge an“

Kontinuität in der Lausitzer Netzwerkarbeit bleibt erhalten

Über die Ergebnisse der Projektarbeit 2008 informierten sich heute Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden in der ersten Initiativkreissitzung des Netzwerkes Lausitz in diesem Jahr. Neben den laufenden Aktivitäten stand auch die weitere Perspektive des Netzwerkes Lausitz auf der Tagesordnung. Mit der Gründung der „Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.“ wurden inzwischen die Voraussetzungen geschaffen, um die Projektarbeit des Netzwerkes in dauerhafte Nachfolgestrukturen zu überführen. Als Gastgeber begrüßte der Netzwerk Lausitz-Initiator und Personalvorstand von Vattenfall Europe Mining Generation, Dr. Hermann Borghorst, den Amtschef des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums, Michael Richter, sowie den Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Joachim Wagner, in der Cottbuser Vattenfall-Verwaltung.

Sachsens Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Thomas Jurk betonte in seinem übermittelten Grußwort: „Mit Ihrer Wirtschaftsinitiative sind Sie Vorreiter für andere Regionen. Sie machen es vor, wie man gute Ideen entwickelt und umsetzt und die Heimat unter Mobilisierung regionaler Potenziale voranbringt. Getragen von der Vision einer pulsierenden, von wirtschaftlicher Stabilität und Wachstum geprägten Region „Lausitz“ haben Sie sich die richtigen Themen auf Ihre Agenda gesetzt. Und ich freue mich ganz besonders, dass Aus- und Weiterbildung sowie die Fachkräftesicherung für die Region neben Wirtschaftsthemen ganz oben stehen. Kluge Unternehmen bereiten jetzt den nächsten Aufschwung vor, und das erfordert Bildung und Forschung.“

„Für das Land Brandenburg war und ist das Netzwerk Lausitz eines der zentralen Instrumente der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Die Lausitz kann nur als Ganzes entwickelt werden, denn Wirtschaft arbeitet und ‚lebt’ über Verwaltungsgrenzen hinaus“ betonte Amtschef Michael Richter. Es sei ihm eine besondere Freude an der Sitzung teilzunehmen, da hier die Bilanz einer Erfolgsstory präsentiert worden sei. Und die regionalen Akteure gehen ihren Weg konsequent weiter: „Mit der Vereinsgründung Wirtschaftsinitiative Lausitz hat die Region ein Unternehmensnetzwerk gegründet, das die Klammer für die bisherigen Initiativen und Projekte bildet und somit zum Sprachrohr der Wirtschaft dieser Region wird“, lobte Richter. Er freue sich bereits auf viele interessante Gespräche und Diskussionen in der Zukunft.

Die Kontinuität der erfolgreichen Netzwerkarbeit fortzusetzen, bestimmte die Arbeit seiner Mitglieder in den vergangenen Monaten und mündete in die „Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.“. Der neue Verein zählte zum Gründungstermin am 25. Februar 2009 bereits 31 Mitglieder, überwiegend aus der Wirtschaft. In ihren Themenbereichen knüpft diese länder- und branchenübergreifende Initiative nahtlos an die Schwerpunkte des Netzwerkes Lausitz an. So setzt sie sich mit Nachdruck für den Bereich Ausbildung und Qualifizierung ein, um junge Menschen intensiver zu fördern sowie für die Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region zu sorgen. Beide Themen wurden bereits im Netzwerk Lausitz intensiv bearbeitet.

„Wir sind überzeugt, dass mit der Gründung der ‚Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.’ der Grundstein für eine erfolgreiche Weiterführung der mit der Netzwerkarbeit begonnenen Aktivitäten zur zielgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung der Region gelegt wurde. „Die Ergebnisse der Netzwerkprojekte zur Berufsorientierung von Schülern, zur Existenzgründung, zur Fachkräftesicherung und zur familienfreundlichen Personalpolitik bilden eine gute Grundlage. Wir brauchen die vielen Netzwerkakteure und viele neue Partner aus der Region.“, sagte Dr. Hermann Borghorst.

Parallel zur Fortführung bestehender Projekte konzentrierte sich die Arbeit des Netzwerks Lausitz seit dem vergangenen Jahr auf die neu begonnenen Projekte ‚Sicherung des Fachkräftebedarfs – Integration junger und älterer Arbeitnehmer’ und ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Familienfreundliche Personalpolitik’.

Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs arbeiten die Projektmitglieder aus Wirtschaft, Verwaltungen und Bildungseinrichtungen derzeit an der Zusammenstellung der vielen bereits praktizierten Lösungen, um diese existierenden Angebote und Fördermöglichkeiten noch transparenter zu gestalten und bekannt zu machen. Vieles, was schon erfolgreich umgesetzt wird, ist leider noch nicht genügend bekannt. Von einer verbesserten Koordination der Aktivitäten erhoffen sich die Projektmitglieder eine deutlich gesteigerte Wirkung der vielfältigen Angebote, wie z.B. Berufsvorbereitungsprogramme für Jugendliche und Qualifizierung für Ingenieure ab 50.

Schwerpunkte erfassen und eine familienfreundliche Personalpolitik in den Unternehmen umsetzen, so lautet die Zielsetzung des Projektes ‚Vereinbarkeit von Beruf und Familie- Familienfreundliche Personalpolitik’ für das Jahr 2009. Gute Beispiele (best practise) werden zusammengetragen, wie z. B. Kinderbetreuung, Baudarlehen, Arbeitszeitkonten und Pflege von Angehörigen.

Auf der Tagesordnung standen zudem Informationen und Diskussionen über die Ergebnisse und den Stand der bisherigen Projekte. Die Schüleragenturen an den Standorten Hoyerswerda, Senftenberg und Schwarzheide/Ruhland organisieren seit Jahren Schülermessen für die berufliche Frühorientierung der Jugendlichen. Sie helfen durch die Organisation von Betriebsbesuchen, Berufsinformationsveranstaltungen und Gesprächsrunden, einen tieferen Einblick in das Berufsleben zu erzeugen.

Während die Besucherzahl der Schülermessen im Jahr 2008 mit 5.200 Interessierten auf konstant hohem Niveau blieb, steigerte sich die Zahl der Aussteller von 140 im Jahr 2007 auf 159 im vergangenen Jahr. Unter neuen Namen firmierten im Jahr 2008 die .garage-Projekte. Aus der .garage lausitz ging im Mai 2008 „Zukunft Lausitz – Die Gründerwerkstatt“ hervor, während die .garage ostsachsen seit November 2008 als „Gründerwerkstatt Ostsachsen“ weiterarbeitet. Beide unterstützen Arbeitslose auf dem Weg in die Selbstständigkeit. In der Cottbuser Gründerwerkstatt haben seit ihrem Start 2003 in 29 Teams 356 Teilnehmer das Ausbildungsprogramm durchlaufen. Hiervon gründeten 192 eine Firma, 30 befinden sich derzeit in der Phase der Vorbereitung. In der Gründerwerkstatt in Hoyerswerda haben sich bislang 7 Teams mit 74 Teilnehmern zusammen gefunden, 22 von ihnen haben gegründet.

Über 70 Prozent der Teilnehmer an den Projekten sind wieder in Arbeit, was für den Erfolg beider Projekte spricht. Die Gründungsquote liegt bei 62 Prozent in Cottbus und bei 34 Prozent in Hoyerswerda. Der Lausitzer Existenzgründer Wettbewerb (LEX) fand 2008 zum fünften Mal statt und wurde durch über 110 Partner aus der Region unterstützt. An den verschiedenen Informationsveranstaltungen und Seminaren im Rahmen des LEX nahmen 271 Interessierte teil, 60 Geschäftspläne wurden eingereicht. Der Sonderpreis zum Thema „Unternehmensnachfolge“ wurde zum zweiten Mal in Folge vergeben.

In den Jahren 2004 bis 2008 ließen sich über 530 Teilnehmer für den LEX registrieren, 390 von ihnen reichten insgesamt 285 Geschäftspläne ein. Von den Teilnehmern der Jahre 2004 bis 2007 haben 167 die Gründung eines Unternehmens vollzogen und bisher über 410 Arbeitsplätze geschaffen.

Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Netzwerk Lausitz ist:
Dr. Wilfried Müller, Netzwerkkoordinator, Vattenfall Europe Mining Generation,
Telefon (03573) 78 – 24 60, Fax (03573) 78- 24 59,
wilfried.mueller@vattenfall.de

Ihr Ansprechpartner für Presseanfragen ist:
Peter Fromm, Vattenfall Europe Mining Generation,
Telefon (0355) 28 87 – 3056, Fax (0355) 28 87 – 30 66,
peter.fromm@vattenfall.de360814