Allianz Zuversichtsindex – Kluft zwischen privater Zuversicht und Zuversicht für Deutschland…

München

Allianz Zuversichtsindex – Kluft zwischen privater Zuversicht und Zuversicht für Deutschland wird größer

– Jeder Zweite schätzt aktuelle persönliche Situation positiv ein
– Zuversicht in die wirtschaftliche Lage Deutschlands und die Sicherheit der Arbeitsplätze sinkt weiter
– Hamburger sehen derzeit ihre eigene Lage und die Gesamtsituation in Deutschland am positivsten

Die Wirtschaftskrise drückt auf die Stimmung der Menschen in Deutschland – vor allem, wenn es um die Zukunft der Republik geht. Positiver dagegen sind die Deutschen bei der Einschätzung ihrer eigenen Lage. Auf die Frage, wie sie ihre aktuelle persönliche Situation einschätzen, antworten im März 2009 mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) mit „gut“ oder „sehr gut“. Im Vergleich zum März 2008 (57 Prozent) ist damit die Seelenlage, zumindest was das private Umfeld angeht, ziemlich stabil.

Ähnlich ungetrübt erscheint momentan auch der Blick in die persönliche Zukunft: 52 Prozent der insgesamt 1500 Interview-Partner sehen im ersten Quartal 2009 die Entwicklung ihres persönlichen Lebens in den kommenden 12 Monaten optimistisch. Auch dieser Wert liegt nur wenig unter dem Ergebnis des Vorjahres (56 Prozent). Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der monatlich durchgeführten repräsentativen Befragungen zum Allianz Zuversichtsindex, einer Studie der Allianz Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim. Am positivsten schätzen die Hamburger (68 Prozent) ihre aktuelle persönliche Lage ein. Beim Blick auf die eigene Zukunft sind die Schleswig-Holsteiner (67 Prozent) am optimistischsten.

Die Situation Deutschlands wird mit wachsender Sorge gesehen

Während vor allem die Menschen im Norden der Republik persönlich guter Dinge sind, wächst die Sorge hinsichtlich der Lage Deutschlands allerorten. Im Lauf der vergangenen 12 Monate hat sich die Zahl der positiven Antworten zur aktuellen Situation im Lande mehr als halbiert: Schätzten im März 2008 noch 26 Prozent der Befragten die gegenwärtige Situation Deutschlands alles in allem als „gut“ oder gar „sehr gut“ ein, waren es im März 2009 nur noch elf Prozent. Am positivsten wird Deutschland im ersten Quartal 2009 von den Hamburgern (23 Prozent) gesehen, gefolgt von den Bayern (21 Prozent) und den Baden-Württembergern (20 Prozent).

Täglich neue Hiobsbotschaften schwächen auch die Zuversicht in eine positive Entwicklung des Landes: Sahen im März vergangenen Jahres noch 29 Prozent der Menschen die Zukunft Deutschlands optimistisch, teilten bei den aktuellen Befragungen nur noch 16 Prozent diese Einschätzung. Am zuversichtlichsten für die kommenden 12 Monate der Republik antworteten im ersten Quartal 2009 die Menschen in der Hauptstadt Berlin (28 Prozent), in Baden-Württemberg (26 Prozent) und in Rheinland-Pfalz (26 Prozent).

„Die Schere zwischen der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Lage und der Einschätzung der persönlichen Situation geht immer weiter auseinander – eine Tendenz, die sich im vergangenen Jahr mit der Ausweitung der Wirtschaftskrise bereits angekündigt hat und sich nun verstärkt“, sagt Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Studie wissenschaftlich begleitet. „Zur sinkenden Zuversicht in die Entwicklung der Bundesrepublik tragen die beginnende Rezession, die Kurzarbeit sowie die angekündigten Stellenstreichungen vor allem in den produzierenden Branchen wesentlich bei.“

Zuversicht blüht nach wie vor im eigenen Heim

Am größten ist die Zuversicht der Bundesbürger nach wie vor im privaten Bereich: Vor allem das eigene Zuhause (86 Prozent) und die Familie, Partnerschaft, Kinder (60 Prozent) werden nahezu unverändert positiv beurteilt. Die Zuversicht in die eigene finanzielle Lage ist mit 46 Prozent stabil gegenüber dem Frühjahr 2008. Allerdings ist das Vertrauen in die Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes (46 Prozent) gegenüber dem Vorjahr (54 Prozent) gesunken.

Auch die Versorgung im Alter wird im März 2009 weniger zuversichtlich gesehen (24 Prozent) als zu Beginn des letzten Jahres (33 Prozent). Dabei ist das Vertrauen in die gesetzliche Rente nach wie vor sehr gering (sechs Prozent), ebenso wie in die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung (12 Prozent). „Dass auch hier die Zuversicht sinkt, ist angesichts der Finanzkrise nicht überraschend“, sagt Thomas Pleines, Vorstandsmitglied der Allianz Deutschland AG. „Gleichzeitig ist aber das Vertrauen in die eigene Versorgung im Alter deutlich höher als das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme. Das zeigt, dass die Menschen auf eine Eigenvorsorge durch die verlässlichen Lösungen der privaten Versicherungsunternehmen zählen.“

Besonders düster ist der Blick auf die Sicherheit der Arbeitsplätze

Deutlich niedriger als für das private Umfeld fallen die Zuversichtswerte aus, wenn es um Deutschland geht: Die allgemeine Wirtschaftslage zum Beispiel schätzen nur noch zehn Prozent der Befragten optimistisch ein – im Vorjahreszeitraum gab es hierfür noch 32 Prozent zuversichtliche Antworten. Auch der Optimismus hinsichtlich der Sicherheit der Arbeitsplätze allgemein ist deutlich gesunken: von elf Prozent im vergangenen Frühjahr auf vier Prozent im März 2009.

Besonders groß ist der Rückgang der Zuversicht in Bundesländern, die stark in der Automobilindustrie verwurzelt sind: In Bayern zum Beispiel ist die Zuversicht in die Sicherheit der Arbeitsplätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 16 Prozent auf sieben Prozent gesunken. In Baden-Württemberg ist ein Rückgang von 23 Prozent in 2008 auf aktuell 13 Prozent zu verzeichnen. Am dramatischsten ist die Zuversicht in Nordrhein-Westfalen gesunken – von einst 16 Prozent auf zwei Prozent im Frühjahr 2009.

Der Allianz Zuversichtsindex

Basis des Allianz-Zuversichtsindex, einer gemeinschaftlich durchgeführten Studie der Allianz Deutschland AG und der Universität Hohenheim, sind repräsentative monatliche Befragungen mit jeweils mindestens 500 bis 1000 Interviewpartnern. Seit Dezember 2007 wurden insgesamt rund 10.000 Personen befragt. Die insgesamt 1500 Interviews, die im ersten Quartal 2009 durchgeführt wurden, erfassen jeweils sechs persönliche und gesellschaftliche Dimensionen der Zuversicht. Der Allianz Zuversichtsindex bildet den Durchschnitt dieser Zuversichten ab.

Die aktuellen Ergebnisse des Allianz Zuversichtsindex sowie Trends, die sich daraus ablesen lassen, werden der Öffentlichkeit in der Regel vierteljährlich vorgestellt. Im ersten Quartal 2009 ist der Durchschnittswert des Allianz Zuversichtsindex im Vergleich zum vierten Quartal 2008 leicht gesunken. Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2009 erscheinen im Juni 2009.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.

Kontakt für Presse
Dr. Martina Kieß
Allianz Deutschland AG
+49.711.663-4696

Dr. Eckhard Marten
Allianz Deutschland AG
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