ADAC-Studie: Jeder siebte Arbeitsplatz vom Straßenverkehr abhängig

München

ADAC-Studie: Jeder siebte Arbeitsplatz vom Straßenverkehr abhängig

Nutzen des Verkehrs bisher stark unterschätzt
Der Nutzen des Straßenverkehrs für die Volkswirtschaft und die Gesellschaft ist weitaus größer als bisher bekannt. Während das Statistische Bundesamt von etwa zwei Millionen Erwerbstätigen ausgeht, die im Verkehr angesiedelt sind, zeigt eine aktuelle Studie des ADAC, dass es alleine im Bereich des Straßenverkehrs 5,8 Millionen Beschäftigte sind. Damit hängt jeder siebte Arbeitsplatz vom Straßenverkehr ab. Im Schnitt erwirtschaftet jeder der 5,8 Millionen Beschäftigten 66 000 Euro, die so genannte „Bruttowertschöpfung“. Die gesamte Bruttowertschöpfung aus dem Straßenverkehr beträgt 381,5 Milliarden Euro – das Bundesamt kommt auf eine Summe von lediglich 124 Milliarden Euro für den gesamten Verkehrsbereich.
Der tatsächliche Umfang des Verkehrssektors wird laut ADAC vom Statistischen Bundesamt systematisch unterschätzt. Ziel der neuen Studie ist deshalb die vollständige Darstellung des gesamten Beitrags des Straßenverkehrs an Produktion, Einkommen und Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft. Nach amtlicher Betrachtungsweise werden unter anderem weder die Nutzen aus der Fahrzeugproduktion noch aus dem Straßenbau dem Sektor Verkehr zugewiesen.
Die vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion wachsende Skepsis in Deutschland gegenüber dem Verkehr darf nach Meinung des ADAC nicht zu einer weiteren Verteuerung des Straßenverkehrs führen. Dies würde sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sowie auf den Wohlstand der ganzen Gesellschaft auswirken. „Praktisch jeder partizipiert als Nutznießer vom Straßenverkehr“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Deshalb müssen den Kosten, die der Gesellschaft durch den Verkehr entstehen, immer auch dessen immenser Nutzen gegenübergestellt werden.“
Um der überragenden Bedeutung des Straßennetzes für das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben gerecht zu werden, fordert der ADAC eine funktionsfähige und am Bedarf ausgerichtete Straßeninfrastruktur. Das dafür benötigte Geld ist vorhanden: So fließen jedes Jahr 53 Milliarden Euro von den Straßennutzern in die Staatskasse. Für den Erhalt und den Neubau von Straßen werden gleichzeitig jedoch nur 17 Milliarden verwendet.
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Andreas Hölzel
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