HOCHTIEF setzt Erfolgskurs trotz Finanzkrise weiter fort
HOCHTIEF setzt Erfolgskurs trotz Finanzkrise weiter fort
– Auftragsbestand beträgt knapp 31 Mrd. Euro
– Konzerngewinn steigt signifikant um 24 Prozent auf 175 Mio. Euro
– Prognose 2008 zweimal erhöht und sämtliche Ziele erreicht
– Konzern will Rekordsumme von 98 Mio. Euro ausschütten
HOCHTIEF hat das Geschäftsjahr 2008 trotz der Finanzkrise erfolgreich
abgeschlossen: Der Konzerngewinn stieg deutlich um 24,4 Prozent auf 175,1 Mio. Euro (2007: 140,7 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 21,7 Prozent auf 2,52 Euro (2007: 2,07 Euro). „Wir haben 2008 den Ausblick zweimal nach oben korrigiert und sämtliche gesteckten Ziele mehr als erreicht. Das zeigt, dass wir unseren Konzern weitsichtig auf- und ausgebaut haben“, so Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorstandsvorsitzender von HOCHTIEF. Für das aktuelle Geschäftsjahr ist er zuversichtlich: Der hohe Auftragsbestand sichere das Geschäft bereits für 2009 und darüber hinaus weitgehend ab. Die weltweiten Maßnahmen zur Konjunkturbelebung wirkten zusätzlich stimulierend auf HOCHTIEF: „Wir stehen bereit, diese Chancen zu nutzen“, so Lütkestratkötter.
Kennzahlen 2008
HOCHTIEF erreichte im Geschäftsjahr 2008 zum fünften Mal in Folge neue Rekordwerte bei der Auftragsentwicklung: Der Auftragseingang des Konzerns stieg auf 25,28 Mrd. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert deutlich um 7,5 Prozent (2007: 23,51 Mrd. Euro). Der Konzern erhöhte auch die Leistung deutlich und übertraf mit 21,64 Mrd. Euro erstmals die Schwelle von 20 Mrd. Euro. Der Zuwachs betrug 15,3 Prozent (2007: 18,77 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand folgte dem Auftragseingang und wuchs auf 30,92 Mrd. Euro (2007: 29,89 Mrd. Euro). Dies ist ein Plus von 3,4 Prozent. Das betriebliche Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 25,3 Prozent auf 676,1 Mio. Euro (2007: 539,5 Mio. Euro). Darin spiegelt sich insbesondere der Fortschritt bei der Restrukturierung des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe wider. Das Ergebnis vor Steuern nahm mit 520,1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr um 3,8 Prozent zu (2007: 501,3 Mio. Euro).
Die HOCHTIEF-Aktie konnte sich trotz dieser positiven Geschäftsentwicklung nicht dem Sog der weltweiten Aktienmärkte entziehen: Die Aktie verlor im Jahresverlauf an Wert und schloss bei 35,74 Euro. Damit war sie während des Berichtszeitraums – trotz steigender operativer Ergebnisse und zweimal angehobener Prognose – stärker von Verkäufen betroffen als entsprechende Vergleichsindizes. „Der Kursverlauf spiegelt in keiner Weise mehr das erfolgreiche operative Geschäft und den Wert unseres Konzerns wider“, bekräftigte der Vorstandsvorsitzende. HOCHTIEF habe als eines von wenigen Unternehmen inmitten der Krise sehr gute Ergebnisse erzielt und das schwierige Geschäftsjahr 2008 erfolgreich abgeschlossen. HOCHTIEF will seine Aktionäre an diesem Erfolg beteiligen: Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 7. Mai 2009 eine Dividende von 1,40 Euro (2007: 1,30 Euro) je Stückaktie vorschlagen. Der Konzern drückt damit auch seine Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung aus.
Entwicklung der Unternehmensbereiche
HOCHTIEF Americas war im Geschäftsjahr 2008 sehr erfolgreich: Die Tochtergesellschaft Turner behauptete sich als Nummer 1 im Hochbaumarkt der USA und baute ihre Stellung in den wachstumsstarken Segmenten der Bildungs und Gesundheitsimmobilien weiter aus. Im Bereich der Green Buildings – also der nachhaltigen Immobilien – blieb das Unternehmen weiterhin mit Abstand Marktführer und gewann neue Projekte, darunter den Bau des Great American Tower in Cincinnati mit einem Gesamtvolumen von 165 Mio. Euro. Ebenfalls erfolgreich verlief das Geschäftsjahr für die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft Flatiron: Das Unternehmen wurde unter anderem zum Federführer einer Arbeitsgemeinschaft für den Bau eines Abschnitts der Ringautobahn um Edmonton in Kanada mit einem Wert von 624 Mio. Euro ernannt. Beide Unternehmen stärkten 2008 ihre Zusammenarbeit: So errichten Turner und Flatiron gemeinsam das neue Terminal des Flughafens Sacramento für 182 Mio. Euro. Der Konzern sieht in einer engen Kooperation erhebliches Potenzial: Für die anstehenden Konjunkturmaßnahmen in den USA ist HOCHTIEF mit dem schlagkräftigen Team aus Turner und Flatiron, einem der Top-Ten-Anbieter für Infrastrukturprojekte, sehr gut positioniert. Ferner sieht der Konzern in der Einführung von Public-Private-Partnerships in den USA große Chancen: Mit HOCHTIEF PPP Solutions North America ist das Unternehmen bereits seit Anfang 2008 vor Ort präsent. Die Gesellschaft repräsentiert das weltweite PPP-Know-how des Konzerns und arbeitet eng mit Turner und Flatiron zusammen.
HOCHTIEF Asia Pacific entwickelte sich im Geschäftsjahr 2008 operativ stark: Die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft Leighton erhielt verschiedene Großaufträge im Bereich der Infrastruktur, im Hochbau sowie im Contract-Mining. Dabei trugen insbesondere die Aktivitäten im arabischen Raum zum Erfolg bei: So realisiert die Gesellschaft über ihre Beteiligung Al Habtoor Leighton Group am Flughafen Dubai die Wartehalle Concourse 3 mit einem Wert von 1,02 Mrd. Euro. Trotz inzwischen eingetrübter Rahmenbedingungen bewegt sich der Auftragsbestand von Leighton in der Region weiterhin auf hohem Niveau. Gleiches gilt für den Bereich Contract-Mining, der über einen robusten Auftragsbestand verfügt. Außerdem haben Tochtergesellschaften von Leighton seit Jahresanfang Neuaufträge und Vertragsverlängerungen im Bereich des Contract-Mining über nahezu 1,6 Mrd. Euro bekannt gegeben.
HOCHTIEF Concessions trug ebenfalls zum guten Konzernergebnis bei: Die Flughafenbeteiligungen von HOCHTIEF AirPort entwickelten sich positiv und steigerten ihr Passagieraufkommen im Geschäftsjahr 2008 um 1,5 Prozent auf knapp 90 Mio. Und auch HOCHTIEF PPP Solutions verzeichnete im vergangenen Jahr Erfolge: So wurde unter anderem der Financial Close für das griechische Mautstraßenprojekt Elefsina-Patras-Tsakona mit einem Wert von 2,2 Mrd. Euro und einer Konzessionslaufzeit von 30 Jahren erreicht. In Deutschland übernimmt die Gesellschaft beim ersten PPP-Hochbauprojekt des Bundes den Betrieb der Fürst-Wrede-Kaserne in München für 20 Jahre. Das Projekt hat ein Volumen von 161 Mio. Euro. HOCHTIEF Concessions hielt damit Ende 2008 Beteiligungen an insgesamt sechs Flughäfen, acht Mautstraßen, 15 Projekten im öffentlichen Hochbau sowie zwei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien.
HOCHTIEF Europe profitierte im vergangenen Jahr insbesondere vom Wachstum in Osteuropa und Russland. So erhielt HOCHTIEF Construction beispielsweise Aufträge für eine Glas-Produktionsstätte in Polen und eine Schokoladenfabrik in Russland. Doch auch das deutsche Baugeschäft verlief wieder erfolgreich: Mit dem neuen Universitätsklinikum Eppendorf wurde Ende 2008 in Hamburg das modernste Klinikum Europas fertiggestellt. HOCHTIEF Construction war als Generalunternehmen für den Bau des Krankenhauskomplexes mit einem Auftragsvolumen von 140 Mio. Euro verantwortlich. Die begonnene Restrukturierung im deutschen Hochbaugeschäft wurde konsequent fortgesetzt. Im vierten Quartal erwirtschaftete der Unternehmensbereich operativ wieder schwarze Zahlen. Gegenüber den früheren Erwartungen eines Verlusts von bis zu 60 Mio. Euro konnte das Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag von 34 Mio. Euro abgeschlossen werden. Für das laufende Geschäftsjahr ist weiterhin eine Vorsteuerrendite des Unternehmensbereichs von einem Prozent und in 2010 von drei Prozent geplant.
HOCHTIEF Real Estate setzte seine gute Entwicklung im Geschäftsjahr 2008 fort: So begann HOCHTIEF Projektentwicklung im Berichtszeitraum mit dem Bau von 13 neuen Projekten in Mittel- und Osteuropa. Zum 31. Dezember befanden sich insgesamt 30 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 1,28 Mrd. Euro und einer Gesamtmietfläche von 507 300 Quadratmetern in der Realisierungsphase. Von diesen Flächen waren zum Stichtag schon 87 Prozent vermietet und 49 Prozent vor der Fertigstellung an Endinvestoren verkauft. Die Gesellschaft aurelis verkaufte Grundstücke mit einem Erlös von zirka 302 Mio. Euro und erzielte Mieteinnahmen in Höhe von zirka 99 Mio. Euro. HOCHTIEF Property Management gewann im Berichtszeitraum in einer Ausschreibung den Auftrag für das Management des bundesweiten Portfolios von aurelis. Dies umfasst etwa 24 Mio. Quadratmeter Grundstücksfläche und knapp zwei Mio. Quadratmeter Gebäudefläche. Das Unternehmen hat sich damit zum größten Property-Manager Deutschlands entwickelt.
HOCHTIEF Services zeigte 2008 eine erfreuliche Entwicklung: So gewann HOCHTIEF Facility Management zahlreiche Neuaufträge im Bereich produktionsnaher industrieller Dienstleistungen. Zum Beispiel wurde der Vertrag mit Siemens zum technischen Betrieb von 60 Standorten in Deutschland vorzeitig für weitere sechs Jahre verlängert. Der Auftrag hat ein Volumen von 192 Mio. Euro. HOCHTIEF Energy Management verbuchte ebenfalls zahlreiche neue Projekte, darunter das Energieeinspar-Contracting für sieben Schulen in Bremen sowie sieben städtische Liegenschaften in Bergisch Gladbach.
Ausblick 2009
Eine Prognose zum Verlauf des Geschäftsjahrs ist aufgrund der nur schwer abzuschätzenden Auswirkungen der Finanzkrise nur eingeschränkt möglich. HOCHTIEF unterstellt zurzeit, dass sich die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte ab dem Jahr 2010 zunehmend wieder stabilisieren und dass es zu keinem anhaltenden rezessiven Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft kommt. Unter diesen Voraussetzungen sowie Annahmen zur Entwicklung der Währungskurse erwartet HOCHTIEF für das laufende Geschäftsjahr, • dass der Auftragseingang, der Auftragsbestand und die Umsatzerlöse nicht die Rekordniveaus des Jahres 2008 erreichen sowie • dass das Vorsteuerergebnis und der Konzerngewinn jeweils ein ähnlich hohes Ergebnisniveau wie im Vorjahr erreichen.
HOCHTIEF wird diese Erwartungen in der Quartalsberichterstattung für das laufende Geschäftsjahr weiter konkretisieren. Insbesondere zu den Volumenzahlen lässt sich eine Aussage präzisieren, sobald die weltweit geplanten Konjunkturprogramme klarere Konturen angenommen haben.
Kontakt:
Dr. Lars Petzold/
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HOCHTIEF Aktiengesellschaft Sitz der Gesellschaft: Essen, Registergericht: Essen HRB 279, USt-IdNR. DE 1198 171 25, StNr. 5112/5710/0012,
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen; Vorstand: Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter (Vorsitzender),
Dr. rer. pol. Burkhard Lohr, Dr. rer. pol. Peter Noé, Dr.-Ing. Martin Rohr, Dr. jur. Frank Stieler361472