BASF-Chef erwartet Verschärfung der Wirtschaftskrise
BASF-Chef erwartet Verschärfung der Wirtschaftskrise
Jürgen Hambrecht, Chef des Chemiekonzerns BASF, rechnet bis Mitte, Ende 2010 nicht mit einer durchgreifenden Verbesserung der Konjunktur. ?Ich gehe davon aus, dass die schlimmsten Zeiten noch vor uns liegen?, sagte der Unternehmensführer in der Mai-Ausgabe des manager magazins, das ab 24. April im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. ?Es wird immer enger, weltweit?, so der BASF-Vormann in einem Interview mit dem Magazin.
Mit Blick auf die heimische Wirtschaft sagte Hambrecht: ?In Deutschland etwa haben die meisten Menschen dank gesunkener Energiepreise und relativ hoher Tarifabschlüsse mehr Geld als im vergangenen Jahr und können die Konjunktur noch stützen. Aber die Stimmung der Verbraucher wird sich verschlechtern, wenn die Arbeitslosigkeit weiter steigt.?
Von der Politik forderte Hambrecht, die Folgen der Krise abzufedern, indem sie die Kurzarbeiterregelung von 18 auf 24 Monate verlängere.
Hambrecht bezeichnete es als ?Herzensangelegenheit?, so viele Arbeitsplätze ?wie wirtschaftlich möglich zu erhalten.? Allerdings schloss er auch für das BASF-Stammwerk in Ludwigshafen, für das das Management 2004 einen Standortsicherungsvertrag mit der Arbeitnehmervertretung geschlossen hatte, betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Die Vereinbarung sei ?unter viel besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? zu Stande gekommen. Für solch unvorhergesehene Ereignisse wie die jetzige Wirtschaftskrise bestehe eine Öffnungsklausel, ?die uns gegebenenfalls den Spielraum für Nachverhandlungen eröffnet.?
Bezogen auf die Zukunft des BASF-Werks im ostdeutschen Schwarzheide sagte Hambrecht: ?Hier gilt das gleiche Prinzip wie an allen unseren Standorten weltweit. Das, was nicht wettbewerbsfähig ist, wird auf den Prüfstand gestellt. Und es ist doch klar, dass in der Krise Strukturprobleme an die Oberfläche kommen wie Steine im Niedrigwasser.?
Autoren: Sven Böll / Martin Noé / Thomas Werres
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