Grün macht Arbeit ? 1 Million neue Jobs in vier Jahren
Grün macht Arbeit ? 1 Million neue Jobs in vier Jahren
Wir erleben die schwerste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. Im Land des Exportweltmeisters gehen zahlreiche Unternehmen pleite oder kämpfen ums wirtschaftliche Überleben. Die Menschen sorgen sich um ihren Job ? und das zu recht, hunderttausende Arbeitsplätze sind bedroht. Wir Grüne wollen mit einem Grünen New Deal eine Million neue Jobs in den nächsten vier Jahren schaffen.
Die Wirtschaftskrise und die Klimakrise bedrohen unsere Sicherheit und unseren Wohlstand. Beide verstärken sich wechselseitig, wenn wir sie nicht zusammen bekämpfen. Ökonomie und Ökologie müssen gerade jetzt eng miteinander verzahnt werden. Wenn wir es ernst meinen, gibt es keine andere Wahl: Die Märkte der Zukunft müssen grün sein. Wir können nicht auf denselben Holzwegen aus der Krise heraus, die uns die Krise gebracht haben. Es werden jene Länder gefestigt und gestärkt aus der Krise hervorgehen, die sich rasch auf die neuen globalen Anforderungen einstellen. Deshalb ist der Umbau der Gesellschaft zu einem neuen klimaverträglichen Leben und Wirtschaften die Schlüsselaufgabe der Politik in den nächsten Jahren.
Union und FDP haben Jahre lang steif und fest behauptet, Umweltschutz vernichte Arbeitsplätze. Die Fakten zeigen: Das Gegenteil ist richtig. Heute gibt es etwa 1,8 Millionen Arbeitsplätze im Umweltbereich, davon allein 280 000 in den Erneuerbaren Energien ? Tendenz steigend. Viele davon sind durch rot-grüne Politik in den Jahren nach 1998 entstanden. Die Losung lautet deshalb: Der Blaumann muss grün werden.
Wir müssen jetzt umschalten auf eine neue, strategische Wirtschaftspolitik. Dazu müssen wir die ökologische und soziale Blindheit einer kurzsichtigen Weltwirtschaft beseitigen und nachhaltige Zukunftsinvestitionen im Rahmen eines Grünen New Deal vorantreiben. Milliardenschwere Konjunkturstrohfeuer auf Pump, wie sie die Bundesregierung entfacht, schaden mehr als sie nutzen. Verantwortungsvoll sind allein kreditfinanzierte Investitionsprogramme in eine nachhaltige Zukunft, nämlich in Klima, Bildung und soziale Gerechtigkeit. In diesen Bereichen schaffen sie einen Mehrwert für die Zukunft, der unseren Kindern und Kindeskindern zugute kommt.
Im Wahljahr 2009 entscheidet sich, ob Deutschland seine Chance nutzen wird, den richtigen Weg einzuschlagen und Vorreiter in den Umwelttechnologien und Klimaschutz-Innovationen zu bleiben. Davon hängen die Arbeitsplätze der Zukunft ab. Wir Grüne sagen klar, wo und wie wir eine Million zukunftsfähiger Arbeitsplätze bei uns in Deutschland schaffen können. Die Bundestagswahl am 27. September entscheidet darüber, ob wir es schaffen, dieses auch umzusetzen.
Damit eine Million zukunftsfähiger Arbeitsplätze entstehen, muss die Erfolgsgeschichte der Erneuerbaren Energien fortgeschrieben werden, statt die Atomkraft zu verlängern und neue Kohlekraftwerke zu bauen. Wenn wir den Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf 40 Prozent bei der Stromversorgung ausweiten, bzw. 30 Prozent bei der Wärmeproduktion, können alleine in diesem Bereich in den nächsten vier Jahren 200 000 neue Jobs entstehen und etwa 400 000 bis 2020. Nur dann kann auch die notwendige CO2-Reduktion von 40 Prozent bis 2020 erreicht werden.
Wir wollen die Sanierungsquote von Gebäuden von derzeit 0,6 auf zwei Prozent erhöhen und zudem alle öffentlichen Gebäude in Deutschland zügig sanieren und damit in vier Jahren vor allem im regionalen Handwerk 150 000 Arbeitsplätze schaffen. Klimainvestitionen dieser Art lohnen sich besonders: Am Ende sparen die Steuerzahler mehr, als mit ihren Steuern investiert wurde.
Die Bundesregierung und Manager der Automobilkonzerne verschlafen die notwendige Verkehrswende in Deutschland. Über 100 000 Arbeitsplätze sind akut bedroht. Mit einer stärkeren Förderung von effizienten Antriebstechniken, umweltfreundlichem Fahrzeugbau, Verkehrsmanagement und intelligenter Mobilität können wir Arbeitsplatzverluste in diesem Bereich ausgleichen.
Die Modernisierung unseres Bildungssystems ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Im Rahmen des notwendigen Ausbaus beim Angebot frühkindlicher Bildung, beim Ausbau von Ganztagsschulen und der Verbesserung der Qualität der Ausbildung an Hochschulen können 185 000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die Gesundheitswirtschaft ist eine vernachlässigte Zukunftsbranche, die Arbeitsplätze schafft. Mit unseren Grünen Maßnahmen wie der Bürgerversicherung für alle, mehr Wettbewerb, mehr Prävention und integrierter Versorgung schaffen wir nicht nur mehr Gerechtigkeit, sondern wollen wir zusätzlich zu den vier Millionen Beschäftigten im
Gesundheits- und Pflegebereich Anreize für 150 000 Arbeitsplätze schaffen.
Bio boomt, doch das Wachstum stärkt vor allem den Import von Bio-Lebensmitteln. Mit einer konsequenten Umstellung auf ökologische Landwirtschaft in Deutschland würde das auch den Arbeitsmarkt hierzulande stärken.
Für eine Million zukunftsfähiger Arbeitsplätze in Deutschland werden wir Grüne im Wahlkampf streiten und dafür gehen wir auf die Straße.
Gemeinsam mit den Gewerkschaften demonstrieren wir am 1. Mai für solidarische Antworten auf die Wirtschaftskrise, für Mindestlöhne, die Bürgerversicherung und ein Ende der Lohnungleichheit von Männern und Frauen. Und wir demonstrieren für Arbeitnehmerrechte und Mitbestimmung, die wichtige Teile unserer Demokratie sind. Auf die Datenschutz Skandale bei Telekom und Bahn wollen wir mit einem Arbeitnehmerdatenschutzgesetz reagieren. Mit uns Grünen wird es keinen Abbau von Arbeitnehmerrechten geben!
PRESSEDIENST BUENDNIS 90/DIE GRUENEN Bundesvorstand
Dr. Jens Althoff, Pressesprecher
Platz vor dem Neuen Tor 1 * 10115 Berlin
Email: mailto:presse@gruene.de
Tel: 030 – 28442 130 * Fax: 030 – 28442 234
365909
