Nachfrage nach Umwelt- und Klimaschutzgütern steigt weltweit

Berlin

Nachfrage nach Umwelt- und Klimaschutzgütern steigt weltweit

Deutsche Anbieter haben erhebliche Chancen auf Wachstum und Beschäftigung

Die Ausgaben für Umwelt- und Klimaschutz werden in Zukunft weltweit stark wachsen. Deutsche Unternehmen könnten davon besonders profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin anhand eines neuen Verfahrens zur Abschätzung der zukünftigen weltweiten Nachfrage nach Umwelt- und Klimaschutzgütern.

„Die Nachfrage nach Umweltschutzgütern wird sich schneller entwickeln als in den meisten anderen Branchen“, sagte DIW-Experte Dietmar Edler. Deutschland sei als technologisch führendes und exportorientiertes Industrieland gut gerüstet, die sich daraus ergebenden Chancen für Wachstum und Beschäftigung zu nutzen. Besonders profitieren könnten die traditionell starken Branchen Mess- und Regeltechnik, aber auch der klassische Umweltschutz und die erneuerbaren Energien. Im günstigen Fall könnten im Jahr 2020 bei deutschen Unternehmen Umwelt- und Klimaschutzgüter im Wert von 170 Milliarden US-Dollar nachgefragt werden. Dies entspricht einem Wachstum von 5,4 Prozent im Jahresdurchschnitt. Doch selbst bei einem weltweit niedrigeren Anstieg der Ausgaben für Umwelt- und Klimaschutz ergibt sich für Deutschland im Jahr 2020 eine Nachfrage von fast 106 Milliarden US-Dollar beziehungsweise ein jahresdurchschnittliches Wachstum von 2,3 Prozent.

Das dynamische Wachstum erklärt sich vor allem aus den Exporten: „Nach unseren Berechnungen wird Deutschland im Jahr 2020 Umwelt- und Klimaschutzgüter im Wert von 64 bis 102 Milliarden US-Dollar exportieren“, sagte Dietmar Edler. Rund die Hälfte davon wird in europäische Länder gehen, aber die Märkte in Asien und Nordamerika werden zukünftig an Bedeutung gewinnen.

Voraussetzung für eine dynamische Entwicklung der Exporte ist eine ehrgeizige Umwelt- und Klimaschutzpolitik – nicht nur in den Exportländern: Auch im Inland muss ein Schwerpunkt im Bereich Umwelt- und Klimaschutz gesetzt werden, denn die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen hängt auch von einem sich dynamisch entwickelnden Binnenmarkt ab.

Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Umwelt- und Klimaschutzgütern schafft Wachstumsperspektiven für deutsche Anbieter. Von Jürgen Blazejczak, Frauke Braun und Dietmar Edler. In: Wochenbericht 18/2009

Außerdem im Wochenbericht:
– Nach wie vor kaum Frauen in den Top-Gremien großer Unternehmen. Von Elke Holst und Julia Schimeta.
– Informationsgesellschaft ohne Information. Kommentar von Gert G. Wagner

Zum Download: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/97391/09-18-2.pdf

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