1. Quartal 2009: The Linde Group vergleichsweise stabil, sorgt weiter vor

Wiesbaden

1. Quartal 2009: The Linde Group vergleichsweise stabil, sorgt weiter vor

– Umsatz um 7,6 Prozent auf 2,695 Mrd. Euro gesunken, währungsbereinigt: minus 5,3 Prozent
– Operatives Ergebnis* um 10,6 Prozent auf 538 Mio. Euro rückläufig, währungsbereinigt: minus 7,3 Prozent
– Programm zur nachhaltigen Produktivitätssteigerung wird beschleunigt umgesetzt
– In einigen Bereichen und Regionen Kapazitätsanpassungen erforderlich – erwartete Aufwendungen: rund 70 Mio. Euro, davon bereits 20 Mio. Euro ergebniswirksam erfasst
– Ausblick 2009 unverändert: Szenarienplanung in Abhängigkeit von der weltwirtschaftlichen Entwicklung

München, 5. Mai 2009 – Der Technologiekonzern The Linde Group hat sich vor dem Hintergrund der weltweit schwächeren Konjunktur im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009 relativ stabil entwickelt und auf währungsbereinigter Basis einen Umsatz- und Ergebnisrückgang im einstelligen Prozentbereich verzeichnet. „Wir halten uns noch vergleichsweise ordentlich, wenngleich auch wir deutliche Nachfragerückgänge spüren“, sagte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, der Vorsitzende des Vorstands der Linde AG. „Eine rasche Erholung ist derzeit nicht in Sicht. Umso mehr ist es unsere unternehmerische Pflicht, alles dafür zu tun, um auch diese schwierige gesamtwirtschaftliche Phase weiterhin relativ robust zu durchlaufen. Wir werden unser ganzheitliches Programm zur Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung beschleunigt umsetzen. Dies ist in einigen Bereichen und Regionen auch mit Kapazitätsanpassungen verbunden, beispielsweise durch die übergreifende Bündelung von Funktionen im Rahmen organisatorischer Verbesserungen. Dafür haben wir im ersten Quartal 20 Mio. Euro aufgewendet. Wir werden weitere Vorsorge treffen und in den kommenden Monaten für die nachhaltige Erhöhung unserer Effizienz zusätzlich rund 50 Mio. Euro einsetzen.“ Insgesamt strebt Linde mit dem Optimierungsprogramm über die kommenden vier Jahre eine Kostenreduktion von 650 Mio. bis 800 Mio. Euro an.

Für den weiteren Geschäftsverlauf 2009 plant Linde vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten über die weitere weltwirtschaftliche Entwicklung unverändert in Szenarien. „Der Umsatz- und Ergebnistrend wird sich erst in der zweiten Jahreshälfte entscheiden“, erklärte Reitzle. „Aus heutiger Sicht müssen wir einen Rückgang einkalkulieren. Unser Positiv-Szenario, einen Konzernumsatz und ein Konzernergebnis auf dem Niveau von 2008 zu erzielen, ist nach den jüngsten, nochmals nach unten korrigierten Konjunkturprognosen weniger wahrscheinlich geworden.“

Im ersten Quartal 2009 ist der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 5,3 Prozent gesunken. Auf berichteter Basis, also ohne Berücksichtigung der Währungseffekte, lag der Konzernumsatz per Ende März mit 2,695 Mrd. Euro um 7,6 Prozent unter dem Vorjahreswert (2,917 Mrd. Euro). Das operative Konzernergebnis* verringerte sich währungsbereinigt um 7,3 Prozent. Unter zusätzlicher Berücksichtigung des Aufwands für Kapazitätsanpassungen wäre das Konzernergebnis lediglich um 3,8 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Auf berichteter Basis war beim operativen Konzernergebnis mit 538 Mio. Euro ein Rückgang um 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (602 Mio. Euro) zu verzeichnen.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 170 Mio. Euro und lag damit unter dem Vorjahreswert von 239 Mio. Euro. Bei dieser Entwicklung sind ebenfalls die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 20 Mio. Euro sowie die im Vorjahr erzielten Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Unternehmensteilen in Höhe von 15 Mio. Euro zu berücksichtigen.

Das Ergebnis nach Steuern belief sich per Ende März auf 128 Mio. Euro (Vj. 172 Mio. Euro). Auf die Aktionäre der Linde AG entfielen davon 115 Mio. Euro (Vj. 160 Mio. Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie (EPS) von 0,68 Euro (Vj. 0,96 Euro). Auch bei diesen Werten sind im Vorjahresvergleich die Restrukturierungsaufwendungen und die im Vorjahr erzielten Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Unternehmensteilen zu berücksichtigen. Auf angepasster Basis, also bereinigt um die Auswirkung der Kaufpreisallokation im Zuge der BOC-Übernahme sowie um die Veräußerungsgewinne, lag das Ergebnis je Aktie im ersten Quartal bei 0,99 Euro (Vj. 1,29 Euro). Die im ersten Quartal 2009 erfassten Restrukturierungsaufwendungen sind hierbei nicht heraus gerechnet. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22,3 Prozent auf 412 Mio. Euro (Vj. 337 Mio. Euro) gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf Verbesserungen im Bereich des Working Capital Managements zurückzuführen.

Gases Division
In der Gases Division ist der Umsatz im ersten Quartal um 6,3 Prozent auf 2,157 Mrd. Euro (Vj. 2,301 Mrd. Euro) gesunken. Bereinigt um Währungseffekte entspricht dies einer Verringerung um 3,5 Prozent. Auf vergleichbarer Basis – also unter zusätzlicher Berücksichtigung der Effekte aus der Erdgaspreisentwicklung sowie aus Änderungen im Konsolidierungskreis – beträgt der Umsatzrückgang 4,4 Prozent.

Das operative Ergebnis der Gases Division lag per Ende März bei 546 Mio. Euro und damit um 6,8 Prozent unter dem Vorjahreswert (586 Mio. Euro). Währungsbereinigt entspricht dies einer Verminderung um 3,2 Prozent. Die operative Marge ist mit 25,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (25,5 Prozent) annähernd stabil geblieben.

In den einzelnen Regionen und Produktbereichen der Gases Division hat sich das Geschäft wie folgt entwickelt:

Im operativen Segment Westeuropa war der Umsatz – auch vor dem Hintergrund der deutlichen Abwertung des britischen Pfund – um 9,2 Prozent auf 935 Mio. Euro rückläufig (Vj. 1,030 Mrd. Euro). Auf vergleichbarer Basis war eine Umsatzverminderung von lediglich 3,5 Prozent zu verzeichnen. Das operative Ergebnis ist in Westeuropa mit 247 Mio. Euro um 12,7 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr (283 Mio. Euro). Die operative Marge sank von 27,5 Prozent auf 26,4 Prozent. Im Zuge der starken Abschwächung der Industrieproduktion hatten die Märkte der Region Westeuropa einen zum Teil deutlichen Volumenrückgang zu verzeichnen. Davon betroffen waren auch unsere großen Absatzmärkte Deutschland, Großbritannien und Skandinavien.

Im operativen Segment Amerika haben wir im ersten Quartal 2009 einen Umsatz von 501 Mio. Euro erzielt, er lag damit um 5,1 Prozent unter dem Vorjahreswert (528 Mio. Euro). Auf vergleichbarer Basis betrug der Umsatzrückgang 7,1 Prozent. Das operative Ergebnis lag in Amerika hingegen mit 104 Mio. Euro exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Die operative Marge ist damit im Quartalsvergleich von 19,7 Prozent auf 20,8 Prozent gestiegen.

Im operativen Segment Asien Osteuropa war der Umsatz per Ende März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent auf 428 Mio. Euro rückläufig (Vj. 464 Mio. Euro). Auf vergleichbarer Basis entspricht dies einer Verringerung um 7,9 Prozent. Das operative Ergebnis betrug 129 Mio. Euro und fiel lediglich um 1,5 Prozent niedriger aus als im Vorjahr (131 Mio. Euro). Die operative Marge hat sich damit im Vergleich zum bereits hohen Vorjahreswert von 28,2 Prozent um weitere 190 Basispunkte auf 30,1 Prozent verbessert.

Im operativen Segment Südpazifik Afrika konnten wir den Umsatz auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres weiter erhöhen: um 4,0 Prozent auf 309 Mio. Euro (Vj. 297 Mio. Euro). Auf vergleichbarer Basis entspricht dies einem Anstieg um 2,0 Prozent. Das operative Ergebnis erreichte mit 66 Mio. Euro nahezu das Vorjahresniveau (68 Mio. Euro). Die operative Marge lag somit in der Berichtsperiode mit 21,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (22,9 Prozent). Ein Grund für diesen Margenrückgang ist die erstmalige Konsolidierung des australischen LPG-Unternehmens Elgas. Das LPG (Flüssiggas)-Geschäft hat etwas schwächere Margen als das klassische Industriegasegeschäft. Elgas ist der führende Händler von LPG in Australien und eine wichtige strategische Ergänzung unseres Produktportfolios in einem attraktiven Markt.

Auch in den einzelnen Produktbereichen der Gases Division war die Geschäftsentwicklung von dem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld geprägt. Auf vergleichbarer Basis hatten wir im Flüssiggasegeschäft eine Umsatzverringerung um 6,9 Prozent auf 536 Mio. Euro (Vj. 576 Mio. Euro) zu verzeichnen. Der Umsatz im On-site-Geschäft (Tonnage) – also bei der Versorgung mit Industriegasen aus Anlagen, die beim Kunden vor Ort installiert werden – lag mit 499 Mio. Euro um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert (522 Mio. Euro). Im Geschäft mit Flaschengasen sank der Umsatz um 5,5 Prozent auf 871 Mio. Euro (Vj. 922 Mio. Euro). Der Produktbereich Healthcare zeigte sich unterdessen sehr krisensicher: Hier stieg der Umsatz um 5,5 Prozent auf 251 Mio. Euro (Vj. 238 Mio. Euro).

Gases Division ? Ausblick
An unserer grundsätzlichen Zielsetzung im Gasegeschäft ändert auch die derzeitige Nachfrageschwäche nichts: Wir wollen uns besser entwickeln als der Markt und unsere Produktivität weiter steigern. Unsere Szenarienplanung für die Geschäftsentwicklung der Gases Division im laufenden Jahr 2009 reicht von einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg bis hin zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang. Nach den jüngsten, nochmals verschlechterten, Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist die Eintrittswahrscheinlichkeit für das schwächere Szenario größer geworden.

Engineering Division
Im Engineering-Geschäft hat die Linde Group im ersten Quartal 2009 einen Umsatz von 549 Mio. Euro erzielt und damit das hohe Niveau des Vorjahrs (542 Mio. Euro) um 1,3 Prozent verbessert. Das operative Ergebnis verringerte sich leicht von 47 Mio. Euro auf 45 Mio. Euro. Die operative Marge betrug 8,2 Prozent. Damit haben wir unsere Zielsetzung von 8 Prozent, die deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegt, erneut mehr als erfüllt. Der Auftragseingang hingegen ist vor dem Hintergrund einer spürbaren Zurückhaltung bei der Vergabe von Neuprojekten mit 285 Mio. Euro wie erwartet niedriger ausgefallen als im Vorjahr (406 Mio. Euro). Der Auftragsbestand betrug per Ende März 4,082 Mrd. Euro (31. Dezember 2008: 4,436 Mrd. Euro) und lag damit nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.

Nahezu die Hälfte des Auftragsbestands entfällt auf das Produktsegment Luftzerlegungsanlagen. Der in diesen Anlagen produzierte Sauerstoff und Stickstoff wird vor allem von Mineralölkonzernen für die effiziente Erschließung von Erdöl- und Erdgasfeldern benötigt, um den weltweit steigenden Energiebedarf zu decken. Große Projekte in diesem Bereich bearbeiten wir derzeit vor allem für Kunden im Mittleren Osten. Beispiele hierfür sind die Enhanced Gas Recovery-Anlage, die wir für die Abu Dhabi National Oil Corporation (ADNOC) errichten oder die Gas-to-Liquid (GTL)-Anlage, die wir im Auftrag von Shell in Katar liefern.

Engineering Division ? Ausblick
Unser nach wie vor hoher Auftragsbestand bildet eine gute Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftentwicklung unserer Engineering Division in den kommenden zwei Jahren. Auch im internationalen Großanlagenbau muss jedoch mit Verschiebungen bei der Vergabe von Neuprojekten gerechnet werden. In unserem schwächeren Szenario müssen wir daher davon ausgehen, dass die neuen Auftragseingänge nicht ausreichen werden, um im Geschäftsjahr 2009 das sehr hohe Umsatzniveau des Vorjahrs halten zu können. Bei der operativen Marge hingegen bleibt ein Wert von 8 Prozent unverändert unsere Zielgröße.

Hinweis: Anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen findet heute um 14.00 Uhr deutscher Zeit eine Telefonkonferenz mit Georg Denoke, CFO und Mitglied des Vorstands der Linde AG, in englischer Sprache für Analysten statt. Journalisten haben die Möglichkeit, die Konferenz unter der Rufnummer +49 (0)69 589 99 0509 zu verfolgen. Bitte nennen Sie dazu dem Operator Ihren Namen und den Namen Ihrer Redaktion.

Im Anschluss an die Telefonkonferenz können Sie einen Mitschnitt unter der Rufnummer +49 (0)30 726 167 224 abrufen. Bitte geben Sie dabei als Referenznummer die 832453 an.

The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und Engineeringunternehmen, das mit annähernd 52.000 Mitarbeitern in etwa 100 Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 12,7 Mrd. Euro erzielt hat. Die Strategie der Linde Group ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.

Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie online unter http://www.linde.com

Für weitere Informationen:
Presse
Uwe Wolfinger
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Investor Relations
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