IKOM Ausblick für Studierende & Absolventen April 2009 ? Wirtschaftskrise gegen…

Garching b. München

IKOM Ausblick für Studierende Absolventen April 2009 ? Wirtschaftskrise gegen Fachkräftemangel

– Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ? stabiler Nachfrageüberschuss nach Akademikern
– E-Technik, Ingenieure und Life Science stark
– BWler schwach, Finanzsektor (noch) im Keller
– IKOM-TUM Jobbörse Angebote ? Wenig Veränderung
– Naturwissenschaftler ? Der Kampf gegen die Wirtschaftskrise
– Biologie Chemie – Stark in der Krise durch Biologie und Biowissenschaften
– Mathe Physik: Neutral ? unauffällig im Durchschnitt
– Life Science – Ein kurzer Weg von den Biowissenschaften zur Life Science

Die IKOM ? Das Karriereforum der TU München ? hat heute ihren Ausblick Studierende Absolventen April 2009 veröffentlicht. Der IKOM Stellenindex, der die offenen Stellen und Anzeigen für Absolventen untersucht, verharrt seit Januar 2009 in einer Seitwärtsbewegung. ?Zum Ende des 4. Quartal hatten die Unternehmen präventiv die Neueinstellungen um rund 6% zurückgefahren,? so Patrick Hargutt von der IKOM, ?seit Januar fanden saisonbereinigt keine weiteren Anpassungen statt?. Die strukturell guten Zahlen des Bewerbermarktes mit einem Plus von 40% gegenüber dem Stand von vor 6 Jahren, werden flankiert durch eine gleichzeitige Reduzierung des Akademiker-Angebots. Demnach hat sich die Arbeitslosigkeit in den MINI Fächern ? Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Ingenieure um 50% reduziert. Gleichzeitig ist eine Stagnation der naturwissenschaftlichen Studienanfänger seit 2004 konstatieren, welche erst in 2008 wieder nach oben durchbrochen wurden.

?Die Aussichten der technisch und naturwissenschaftlich orientierten Akademiker sind weiterhin sehr gut ? zu Lasten der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der BRD?, gibt Philip M. Jacobs von der IKOM zu bedenken. Mittelfristig ist mit einer massiven demographisch bedingten Erosion von Humankapital zu rechnen. ?Der Kampf zwischen einem strukturellen Mangel an Fachkräften in den Naturwissenschaften und den Effekten durch die Wirtschaftskrise wird deutlich zugunsten des Fachkräftemangels entschieden?, fasst Philip M. Jacobs die Situation zusammen.

Volkswirtschaftliche Rahmendaten im Blick
Die negativen volkswirtschaftlichen Rahmendaten haben sich im Vergleich zum Berichtsstichtag des IKOM Ausblicks Februar 2009 im 1. Quartal wie erwartet deutlich im Bruttoinlandsprodukt und insbesondere im Auftragseingang des verarbeitenden Gewerbes niedergeschlagen. Im 1. Quartal sank demnach das BIP gegenüber dem Schlussquartal von 2008 preisbereinigt um 6,58% (Saison- kalenderbereinigt 3,8%). Das verarbeitende Gewerbe als maßgeblich Stütze des Wirtschaftsaufschwungs der letzten 4 Jahre musste einen Verlust von 21% im gleichen Zeitraum hinnehmen. In Folge dieser drastischen Einbrüche haben Bundesregierung, die führenden Wirtschaftsinstitute sowie EU und IMF ihre Prognosen für 2009 auf bis zu -6% korrigiert. Insbesondere exportsensitive Branchen, wie das verarbeitende Gewerbe (u.a. zyklischer Maschinen- und Fahrzeugbau, Chemie) sind von einem gesunkenen Welthandelsvolumen besonders betroffen. Eine Entwicklung, welche zunehmend auf den allgemeinen Arbeitsmarkt durchschlägt. Im April stieg die Arbeitslosenquote denn auch auf 8,60%. Demgegenüber gehen Marktbeobachter und Unternehmer von einer zunehmenden Stabilisierung der Wirtschaftslage ? auf niedrigem Niveau aus. Die Erwartungen auf 6-Monatsfrist der Unternehmen ? ifo Geschäftsklimaindex – als auch die ZEW Konjunkturerwartungen werden seit Januar stabil und zunehmend von einem positiven Sentiment stimuliert.

Life Science und Biowissenschaften stark in der Krise
Der IKOM Stellenindex für Absolventen Akademiker reagierte schon früh im Juli mit Abschlägen auf die Krise. Im Januar konnte erstmals der Abwärtstrend gestoppt werden und ein Boden gebildet werden. Absolventen der Life Science werden zudem schon wieder verstärkt nachgefragt ? und dies auf einem ohnehin hohen Niveau. Insbesondere auf lange Frist fällt neben dem signifikanten Einbruch in den letzten Monaten das insgesamt aber weiterhin hohe Nachfrageniveau auf. Hinsichtlich der zukünftigen Situation stellen Tempo und Ausmaß, mit denen der Welthandel eingebrochen ist, auch für die zukünftige Entwicklung des Bewerbermarktes weiterhin das größte Risiko dar. Der strukturelle Fachkräftemangel überlagert im Ergebnis im Wesentlichen die Wirtschaftskrise, besonders deutlich wird dies bei Ingenieuren, deren Unternehmen zwar von einer Auftragserosion in Folge der Wirtschaftskrise betroffen sind, aber zum anderen weiterhin ein massives Fachkräftedefizit haben. Die Dichotomie im Gesamtbild sollte insbesondere einem Pessimismus aus Studenten- und Absolventen-Sicht Vorschub leisten. Die Arbeitsmarktindikationen für Akademiker sind weiterhin summa summarum gut. Von einer bevorstehenden Akademiker-Krise zu sprechen, scheint wenig opportun.

Die IKOM Indizes Zahlen im Überblick
Der IKOM Stellenindex notiert gegenwärtig bei 139 Indexpunkten (Vormonat: 138,50; Vorjahr: 139,40). Nach Verlusten im 4. Quartal im Zuge der Wirtschaftskrise notiert der Index leicht unter Vorjahresstand. Dabei ist insbesondere zum Vormonat saisonbereinigt keine signifikante Veränderung zu konstatieren

Der IKOM TUM Jobbörse Index steht bei 117 Indexpunkten (Vormonat: 94; Vorjahr 85) und gibt somit eine etwas positivere Indikation. Die Unternehmen haben ihre Stellenangebote auf der TUM-Jobbörse wieder erhöht. Abgesehen von der Indikation für Studiengänge in der BWL / VWL konnten wie schon im Februar alle Fächergruppen zulegen oder zumindest das Niveau halten. Dabei notieren E-Technik und Ingenieure deutlich höher, während sich Banking Finance am unteren Ende bewegt. Stabil entwickelt sich die Nachfrage im Life Science Sektor. Das Nachfrageverhältnis zwischen den Fächern hat sich somit zur letzten Ausgabe nicht verändert.

Der Stellenindex Naturwissenschaften zeigt sich vom konjunkturellen Zyklus nahezu unbeeindruckt. Demnach gaben die Stellenangebote um 5% zum Oktober nach. Gegenwärtig notiert der Stellenindex bei 143 (Vormonat: 145; Vorjahr: 137). Herunter gebrochen auf die betrachten Fächergruppen Biologie Chemie sowie Mathematik Physik ergibt sich bei den Biologen und Chemikern mit 159 Indexpunkten (Vormonat: 159, Vorjahr: 157) ein robustes Bild, bei den Mathematiker Physikern waren ebenso nur leichte Reduzierungen (Aktuell: 125, Vormonat: 126, Vorjahr: 131) zu konstatieren. Während die sich insbesondere Biologen aus längerfristiger Betrachtung überdurchschnittlich stark entwickelten, war die Entwicklung bei den Mathematikern und Physiker eher verhalten. Auf der Angebotsseite konnte im Zuge der letzten Jahre die Arbeitslosigkeit unter Naturwissenschaftler um 60% reduziert werden. Bei den Biologen und dem biowissenschaftlichen Teil der Life Science wirken der ausgewiesen defensive Gesundheitssektor, die pharmazeutische Industrie sowie der stark wachsende BioTec-Sektor weiter positiv stabilisierend.

Ähnlich wie die naturwissenschaftliche Untergruppe Biologie Chemie weist der Bereich Life Science ein hohes Nachfrageniveau (Aktuell 149; Vormonat: 151; Vorjahr: 146) aus. Der Bereich der Lebenswissenschaften umfasst neben den Biowissenschaften, d.h. der molekularen Biotechnologie, der Biochemie, die Lebensmittelwissenschaften. Der IKOM Life Science Stellenindex berücksichtigt zudem entsprechend der IKOM Life Science ferner die Agrarwissenschaften. Der bio-wissenschaftliche Anteil wird vom IKOM Stellenindex Biologie Chemie berücksichtigt. Somit macht die Stärke des Life Science Sektors deutlich, dass insbesondere sich die Spezialisierungen der Biologie gegenüber einem ohnehin hohem Nachfrageniveau des MINI+W- Jobmarkts überdurchschnittlich entwickeln sollten.

Suche nach Praktika, Master und Diplomarbeiten sowie Festanstellungen ? Angebote an Masterarbeiten nehmen zu
Unternehmen haben ihre Angebote an Festanstellungen und Praktikumsstellen über die TUM Jobbörse weiter verstärkt und notieren nun knapp unter den Höchstständen. Die Angebote für Diplom-, Bachelor und Masterarbeiten haben in den letzten 2 Monaten dagegen deutlich verloren. Auch im Hinblick auf die Nachfragesituation in der TUM-Jobbörse wird deutlich, dass eine signifikante weitergehende Verschlechterung der Akademiker-Nachfrage in der Gesamtsicht unwahrscheinlich ist. Im Hinblick auf obige Darstellung ist jedoch zu kon-zedieren, dass es sich hier ausschließlich um Angebote der TUM-Jobbörse handelt. Insofern könnte sich die Situation für TUM-Studenten als etwas günstiger herausstellen.

Ausblick auf IKOM-Website zum kostenfreien Download
Der vollständige Bericht ?IKOM Ausblick Studierende Absolventen April 2009? mit allen Grafiken und Informationen zu den Erhebungen finden sich auf www.ikom.tum.de/press.

Die IKOM ermittelt monatlich ihren Index IKOM-Stellenindex für Absolventen Akademiker und dessen Subindizes sowie den IKOM-TUM-Jobbörse Index auf der Grundlage der Datenbank der TUM-Jobbörse mit über 6.600 Einträgen und der Konsensus-Indikationen von über 40 Arbeitsmarktindikatoren in Deutschland.

Über den Ausblick Studierende Absolventen
Seit Oktober gibt die IKOM nunmehr ihre Einschätzung zum Markt für Berufseinsteiger heraus. Die IKOM möchte den Studenten in der Einschätzung der für sie relevanten gegenwärtigen Arbeitsmarktsituation mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dabei möchte die IKOM Studenten und Öffentlichkeit deutschlandweit erreichen.

Die vorstehenden Angaben stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der IKOM entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der IKOM veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Market Research Veröffentlichungen, vertreten werden. Die vorstehenden Angaben werden nur zu Informationszwecken und ohne vertragliche oder sonstige Verpflichtung zur Verfügung gestellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der vorstehenden Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen.

Ansprechpartner:
IKOM – Das Karriereforum der Technischen Universität München
Market Research
Patrick Hargutt
Boltzmannstr. 15
D-85747 Garching
Tel: +49 (0)89 289 150 51
Fax: +49 (0)89 289 150 52

IKOM – Das Karriereforum der Technischen Universität München
Market Research
Philip M. Jacobs
Boltzmannstr. 15
D-85747 Garching
Tel: +49 (0)89 289 150 51
Fax: +49 (0)89 289 150 52

IKOM – Das Karriereforum der Technischen Universität München
Presse Öffentlichkeit
Steffen Schmitz
Pressesprecher
Boltzmannstr. 15
D-85747 Garching
Tel: +49 (0)89 289 150 51
Fax: +49 (0)89 289 150 52
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Über die IKOM ? Wir knüpfen Kontakte, persönlich
Die IKOM ist seit langem als Experte für den Arbeitsmarkt für Studenten Ab-solventen gefragt. Dabei gehören Referenzen wie u.a. das ZDF Heute Journal, Bayerischer Rundfunk und der Jobscout24 Arbeitsmarktticker sowie die Jobs.de Podiumsdiskussion dazu.

Die IKOM geht auf eine studentische Initiative aus dem Jahre 1989 zurück. Die erste IKOM, die damals noch ‚Industriekontaktmesse München‘ hieß, fand am 4. Juli 1989 mit 25 Unternehmen statt. Heute besteht die IKOM aus drei Foren, an denen insgesamt 260 Unternehmen aus dem In- und Ausland teilnehmen.

Mit der IKOM Life Science öffnete am 6. Mai 2009 das jüngste Projekt der IKOM zum zweiten Mal seine Tore. Die IKOM Bau ? das Karriereforum für Architekten, Vermessungs- und Bauingenieure ? fand am 21. Januar 2009 bereits zum dritten Mal auf dem Stammgelände der TU München statt.

Vom 23. bis 25. Juni 2009 findet in diesem Jahr wieder die Stammveranstaltung der IKOM auf dem Campus Garching statt. Über 10.000 studentische Besucher werden erwartet. Damit ist die IKOM das größte Karriereforum Süddeutschlands und nimmt national eine führende Rolle in der Vermittlung von Young-Potentials ein.

Die IKOM versteht sich als Dienstleister für Unternehmen den studentischen Karrieremarkt effektiv zu erschließen. Oberstes Ziel ist es jedoch den Studenten als verlässlicher Partner Orientierung beim Berufseinstieg zu bieten und Kontakte zwischen Unternehmen und Studenten zu knüpfen. Das ganze Jahr über wird dazu zusätzlich eine Vielzahl von Workshops, Vorträgen und Exkursionen angeboten. Beratungsangebote und die in Kooperation mit der TU München angebotene Jobbörse runden das Angebot ab.

Ein Team von mehr als 100 Studenten steht hinter der IKOM und bildet damit die größte Studenteninitiative in München. Organisiert wird die IKOM aus-schließlich in ehrenamtlicher Arbeit. Die IKOM arbeitet gemeinnützig.368273