Siemens erforscht bessere Betreuung von Senioren zu Hause

München

Siemens erforscht bessere Betreuung von Senioren zu Hause

BMBF-Projekt Smart Senior gestartet ? Entwicklung von offener Serviceplattform mit Überwachung von Körperfunktionen für eine personalisierte Gesundheitsversorgung

Siemens beteiligt sich am Forschungsprojekt Smart Senior, das am 25. Mai in Berlin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin vorgestellt wurde. Das Projekt will das Leben älterer Menschen einfacher und sicherer machen. Vier Abteilungen von Siemens Corporate Technology (CT) forschen dazu gemeinsam an einer offenen Serviceplattform für personalisierte Gesundheitsversorgung, die die Selbstbestimmtheit von Senioren im heimischen Umfeld erhalten soll. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von mehr als 40 Millionen Euro wird vom BMBF gefördert und ist auf drei Jahre ausgelegt. Die 29 Projektpartner aus Industrie und Forschung stellen rund die Hälfte bereit. Siemens investiert pro Jahr einen Millionenbetrag in einstelliger Höhe. Beteiligt sind CT-Experten der Materialforschung, Sensorik, Software und Informationstechnologie.

Der demographische Wandel ist einer der Megatrends, nach denen Siemens sein Geschäft ausgerichtet hat: Weltweit wächst die Altersgruppe ab 60 am schnellsten. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung nehmen im Alter dramatisch zu. Patienten zwischen 65 und 85 Jahren beanspruchen in Deutschland 36 Prozent der Gesundheitskosten, wobei etwa ein Drittel der Patienten ab 80 pflegebedürftig ist. Eine Möglichkeit, die Kosten zu senken und zugleich den Senioren ein Leben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen, ist eine umfassende Betreuung zu Hause mit Hilfe verschiedener Sensorik-Anwendungen zur Überwachung von Körperfunktionen und einer Kommunikationsanbindung an Arztpraxen oder Kliniken.

Im Projekt Smart Senior sollen in den kommenden drei Jahren technologische Lösungen für altersgerechte Assistenzsysteme entwickelt werden. Insbesondere fokussiert sich das Projekt auf innovative Ansätze der Informations- und Kommunikationstechnologien und Mikrosystemtechnik. Die Assistenzsysteme sollen einfach bedienbar und nachträglich installierbar sein. Ein Schlagwort heißt Prävention: Neue Technologien sollen altersbedingten Funktionseinschränkungen vorbeugen, ausgleichen oder die Auswirkungen chronischer Krankheiten abschwächen.

Siemens wird dazu ein Demonstrationslabor für eine altersgerechte Kommunikationsinfrastruktur für Dienstleistungen zu Hause aufbauen, das die Bereiche Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Sicherheit abdeckt. Sensoren sollen Körperfunktionen und Umgebungsdaten in Echtzeit erfassen. Dazu braucht es intelligente Mikrosysteme, deren verschiedene Funktionen integrierte Informationen liefern. Um die Technologie benutzerfreundlich zu machen, müssen Schnittstellen und Geräte möglichst einheitlich und intuitiv bedienbar sein. Zudem forscht Siemens an einer übergreifenden und integrierten Architektur für Sicherheit und Datenschutz. Corporate Technology verfolgt dabei einen interdisziplinären Ansatz und setzt auf sein Netzwerk der Technologiekompetenzen.

Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern ist auf den Gebieten Industrie und Energie sowie im Gesundheitssektor tätig. Rund 430.000 Mitarbeiter (fortgeführte Aktivitäten) entwickeln und fertigen Produkte, projektieren und erstellen Systeme und Anlagen und bieten maßgeschneiderte Lösungen an. Siemens steht seit über 160 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte das Unternehmen nach IFRS einen Umsatz von 77,3 Mrd. EUR und einen Gewinn nach Steuern von 5,9 Mrd. EUR.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.siemens.com.
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