Mit 27 Kühen im grünen Bereich: Erfolg dank Kostenminimierung
Mit 27 Kühen im grünen Bereich: Erfolg dank Kostenminimierung
(aid) – Mit 27 Milchkühen begegnet Landwirt Ezra Lehman im schleswig-holsteinischen Sterup erfolgreich der Misere auf den Milchmärkten. Während größere und vielfach auch modernere Betriebe unter den schlechten Milchpreisen an den Rand der Existenz getrieben werden, erwirtschaftet Lehman mit seiner eher bescheidenen Herde den Lebensunterhalt für sich und seine sechsköpfige Familie. „Es ist unser einziges wirtschaftliches Standbein“, tritt der aus den USA stammende Landwirt Vermutungen entgegen, das „echte Geld“ werde auf andere Art und Weise verdient.
Das Geheimnis seines wirtschaftlichen Erfolges ist seine Philosophie einer konsequenten Kostenminimierung. Das beginnt schon bei der Art der Haltung. Auf umfassende Investitionen in Stallanlagen verzichtete der Landwirt. Stattdessen werden die Kühe von April bis November auf der Weide gehalten. Selbst in den Wintermonaten erhalten die Tiere Weidegang, sofern es das Wetter zulässt. Auf diese Weise konnte auf Ausgaben im Bereich der Entmistung verzichtet werden. Die Tiere koten draußen, insofern sei kein Mist auszubringen, das schont auch die Dieselrechnung.
Durch die ausgeprägte Weidehaltung spart der Landwirt Kraftfutter. „Der hohe Frischfutteranteil in der Tagesration der Kühe spart uns pro Kuh und Jahr gut 1,25 Tonnen Kraftfutter“, ist der Landwirt stolz, „da kommt bei unseren 27 Kühen schon einiges zusammen“. Zudem zeigten sich seine Kühe widerstandsfähiger, „auf Antibiotika verzichte ich bei meinen Kühen seit nunmehr vier Jahren.“ Als Gras wurde ein spezielles Hoch-Zucker-Gras aus Wales angesät, das sich ideal an den maritimen Standort einfügt und besonders nahrhaft ist.
Aus diese Weise senkte Lehman die Kosten um 11 Cent auf aktuell 33 Cent/kg Milch. Durch eine Aufstockung der Herde auf 60 Kühe sollen die Kosten je kg Milch um weitere zehn Cent gedrückt werden. Da die Produktion den Regeln für amerikanische Biolebensmittel genügt, erhielten die Lehmans im März noch gute 43 Cent.
Die Familie pachtete den etwa 20 Hektar großen Betrieb vor sieben Jahren von der Stiftung Aktion Kulturland. Nach irischen und neuseeländischen Vorbildern folgten die Pächter dem Ansatz des „Low-Cost-Managements“. Hierzu zählte auch die Wahl einer geeigneten Rinderrasse, die die Familie in Jersey- und Angler Rinder fand. „Die Tiere geben nur 6.200 Liter Milch pro Jahr, doch ihre Haltung ist wesentlich kostengünstiger“, erklärt Lehman seinen Schritt, „die Rinder sind einfach robuster“.
aid, Dr. Uwe Scheper
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