Aktuare: Gold wert in Krisenzeiten

München

Neues Trainingsprogramm

Aktuare: Gold wert in Krisenzeiten

Die Allianz Gruppe hat ein internationales Trainingsprogramm speziell für Aktuare aufgelegt. Angesprochen werden sowohl talentierte neue Aktuare, als auch Fachkräfte, die bereits bei der Allianz unter Vertrag stehen. Dazu werden Im Rahmen des „Global Actuarial Development Program“ gerade die ersten Experten geschult.

Allianz Chefaktuar Mark Scully erklärt die Details des Programms und warum Aktuare gerade in der Finanzkrise eine wichtige Rolle spielen.

Wie können Aktuare Versicherungsunternehmen helfen durch die Finanzkrise zu kommen?

Mark Scully: Die Krise hat Versicherer regelrecht dazu genötigt, sich mit den wesentlichen Themen wie Kapitalstärke und Solvabilität, Produktprofitabilität und Integrität der eigenen Bilanz zu beschäftigen. Aktuare verstehen das Versicherungsgeschäft sehr genau und stellen somit einen wichtigen Mehrwert für das Unternehmen dar. Sie sind geschult, Datensätze aus der Vergangenheit zu analysieren, denn nur so können sie Produktpreise festlegen. Darauf basiert letztlich die Liquidität des Unternehmens. Wahrscheinlich noch wichtiger ist aber, dass wir die Risiken des Geschäfts bewerten und unsere Ergebnisse dem Management, der Finanzaufsicht und den Rating-Agenturen mitteilen.

Marc Scully: „Wir wollen gut ausgebildete und international ausgerichtete Aktuare auf uns aufmerksam machen“

Warum hat sich die Allianz dazu entschlossen ein spezielles Trainingsangebot für Aktuare anzubieten?

Scully: Aktuare sind als Ressource nicht leicht zu steuern. Die Qualifizierten unter ihnen werden von der gesamten Branche heiß umworben. Wenn wir sie halten wollen, müssen wir ihnen interessante Jobperspektiven bieten. Das Trainingsprogramm ist eine große Investition in unsere Aktuare. Es richtet sich vor allem an solche Aktuare, die wir einstellen und dann auch behalten möchten: sie wollen Teil eines globalen Versicherungskonzerns sein, wollen international arbeiten und ihre Ideen grenzenübergreifend einbringen. Und genau diese Internationalität, das globale Auftreten, ist das Alleinstellungsmerkmal der Allianz.

Wie kommt es, dass die Allianz in Zeiten der Finanzkrise und dem damit verbundenen hohen Kostendruck, überhaupt einstellt und solche Programme aufzieht?

Scully: Es stimmt, dass wir in Krisenzeiten unser Personal nicht einfach unbegrenzt erweitern können. Aktuare zählen jedoch zu den Experten, die wir in der Allianz verstärkt benötigen und die uns gerade in dieser Krise helfen können. Die Krise ist für uns sogar eine Chance um gut ausgebildete und international ausgerichtete Aktuare auf die Allianz aufmerksam zu machen. Deshalb ist auch das neue Trainingsprogramm gerade jetzt besonders wichtig.

Inwiefern profitieren Aktuare davon, global aufgestellt zu sein?

Scully: Das Versicherungsgeschäft ist mit einigen Ausnahmen – etwa dem Rückversicherungsgeschäft oder Versicherungsschutz für multinationale Konzernen ? zunächst lokal angesiedelt. Menschen, die hier arbeiten, müssen die lokalen Eigenheiten, die rechtlichen Anforderungen und das soziale Umfeld kennen und verstehen. Aber die grundlegenden Fähigkeiten eines Aktuars sind natürlich global. Der Aktuar muss die Finanzmärkte verstehen, Versicherungsprodukte kalkulieren können, Risiken abschätzen und die Liquidität eines Versicherungsunternehmens steuern können. Wenn ein Aktuar diese globalen Fähigkeiten mit den lokalen Kenntnissen zusammenbringt, dann kann er das Geschäft höchst positiv beeinflussen.

Was beinhaltet das internationale Trainingsprogramm?

Scully: Die ersten Programmteilnehmer kommen aus der ganzen Welt: Europa, Osteuropa, Asien und Amerika. Sie haben rund zwei oder drei Jahre Berufserfahrung als Aktuar. Im Training nehmen sie an Workshops teil, um zunächst die Allianz Gruppe besser kennenzulernen. Das Versicherungsgeschäft wird aufgedröselt und alle Facetten des Aktuarsberufs vertieft. Dann verbringen sie drei Monate in einer unserer zentralen Aktuarsabteilungen. Zum Schluss bilden sie ein Projektteam, das ein neues Konzept austüfteln soll, um dieses dann dem Top Management vorzustellen.

Hat die Finanzkrise dazu beigetragen, dass Aktuare nicht mehr nur als langweilige Rechenschieber wahrgenommen werden?

Scully: Dieses Vorurteil war eine Zeit lang sehr verbreitet, aber das ist jetzt vorbei. Heutzutage erhalten Aktuare in ihrer Ausbildung nicht mehr nur technisch-mathematisches Know-how, sondern auch Wissen aus anderen Bereichen wie Finanzen, Ökonomie und Jura. Auch die sogenannten „soft skills“ werden trainiert. Darum findet man Aktuare auch immer öfter in den Chefetagen, wo man sie für ihre Kommunikationsfertigkeiten und interdisziplinären Ansätze sehr schätzt.

Was macht die Allianz Gruppe als Arbeitgeber für Aktuare besonders attraktiv?

Scully: Für mich ist die Allianz der ideale Arbeitgeber für Aktuare. Man muss sich nur die verschiedenen Tochtergesellschaften in aller Welt anschauen um zu sehen, wie viele Möglichkeiten so eine Firma bietet. Wir sind überall auf der Welt vertreten und wir geben den Menschen die Möglichkeit zu wechseln. Außerdem gibt es in allen möglichen Aktuarsdisziplinen Stellen: beim Produktdesign, der Preisfindung, beim kalkulieren von Reserven, beim Risikomodellieren oder im Rückversicherungsgeschäft. Am wichtigsten aber ist, dass unsere Unternehmenskultur Aktuare wertschätzt und ihnen tolle Karriereperspektiven bietet.

Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.

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