Erzeugerpreise Mai 2009: – 3,6% gegenüber Mai 2008 – Stärkster Rückgang gegenüber dem Vorjahr…

Wiesbaden

Erzeugerpreise Mai 2009: – 3,6% gegenüber Mai 2008

Stärkster Rückgang gegenüber dem Vorjahr seit April 1987

WIESBADEN – Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2009 um 3,6% niedriger als im Mai 2008. Einen stärkeren Preisrückgang hatte es letztmalig im April 1987 gegeben (- 3,7%). Im April und im März 2009 hatte die Jahresveränderungsrate – 2,7% beziehungsweise – 0,5% betragen. Gegenüber April 2009 blieb der Erzeugerpreisindex unverändert.

Den höchsten Einfluss auf die Jahresteuerungssrate hatten im Mai 2009 die Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden). In diesem Bereich sanken die Preise im Jahresvergleich um 6,4%. Gegenüber April 2009 gingen sie um 0,6% zurück. Hohe Preisrückgänge waren in den vergangenen Monaten bei den Metallen zu beobachten (- 19,9% gegenüber Mai 2008). Die Preissenkungen fielen für die einzelnen Metallsorten unterschiedlich aus: Besonders stark sanken im Mai 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat die Preise für Betonstahl (- 52,7%), Walzdraht (- 47,3%), schwere Profile (- 35,8%) und unlegierten Stab- und Flachstahl (- 32,3%).

Bemerkenswert sind auch die hohen Preisrückgänge bei einigen Nicht-Eisen-Metallen. Kupfer und Kupferhalbzeug verbilligte sich im Mai 2009 gegenüber dem Vorjahr um 31,6% (- 3,6% gegenüber April 2009). Bei Aluminium und Aluminiumhalbzeug lag die Preissenkungsrate gegenüber dem Vorjahr bei – 15,9% (- 0,7% gegenüber April 2009).

Die Preise für metallische Sekundärrohstoffe lagen um 57,1% unter dem Vorjahresniveau (+ 3,7% gegenüber April 2009). Getreidemehl war um 31,1% billiger als im Mai 2008, Futtermittel für Nutztiere um 20,8%. Dagegen waren Düngemittel um 10,5% teurer als im Mai 2008 (- 7,1% gegenüber April 2009).

Die Energiepreise lagen im Mai 2009 um 5,8% unter dem Vorjahresstand, stiegen jedoch gegenüber April 2009 um 0,7%. Ohne Berücksichtigung von Energie sanken die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 2,5% und lagen um 0,3% niedriger als im April 2009.

Die Preisentwicklung verlief bei den einzelnen Energieträgern weiterhin sehr unterschiedlich: Mineralölerzeugnisse waren um 26,4% billiger als im Mai 2008 und verteuerten sich gegenüber April 2009 um 1,7%. Leichtes Heizöl wies mit – 47,4% einen besonders hohen Preisrückgang gegenüber Mai 2008 auf; Dieselkraftstoff wurde um 29,1% billiger. Ohne Berücksichtigung von Mineralölerzeugnissen sanken die Erzeugerpreise im Jahresvergleich um 2,1%.

Die Preise für Strom lagen im Mai 2009 insgesamt um 2,0% unter dem Vorjahresniveau und stiegen gegenüber April 2009 um 2,0%. Während die Preise für die Abgabe an Weiterverteiler um 7,5% niedriger als im Vorjahr waren, mussten Haushalte 5,6% mehr bezahlen als im Mai 2008. Erdgas war im Durchschnitt im Mai 2009 um 0,9% teurer als im Mai 2008 (- 0,7% gegenüber April 2009).

Die Preise für Verbrauchsgüter sanken gegenüber Mai 2008 um durchschnittlich 1,3% (- 0,2% gegenüber April 2009). Nahrungsmittel waren insgesamt um 3,4% billiger als im Vorjahr, gegenüber April 2009 verbilligten sie sich um 0,3%. Starke Preisrückgänge waren im Vorjahresvergleich für Milch und Milcherzeugnisse zu verzeichnen (- 11,8%). Hier sinken die Preise seit neun Monaten kontinuierlich, allein gegenüber April 2009 um 1,9%. Die Preise für Fischerzeugnisse stiegen hingegen im Jahresvergleich (+ 7,6%); Fertiggerichte waren um 5,0% teurer als im Vorjahr, Backwaren um 2,5%.

Für Investitionsgüter lag die Jahresteuerungsrate im Mai 2009 bei 1,1% (- 0,1% gegenüber April 2009).

Methodische Hinweise zum Index der Erzeugerpreise: Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Detaillierte Informationen zur Statistik der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte bietet die Fachserie 17, Reihe 2, die im Publikationsservice von Destatis unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort „gewerbliche Erzeugerpreise“, kostenlos erhältlich ist. Die Daten können auch über die Genesis-Online-Datenbank (www.destatis.de/genesis) bezogen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

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Klaus Beisiegel
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